Nur zäh gefundene Frieden erneut ernsthaft in Gefahr

Nur zäh gefundene Frieden erneut ernsthaft in Gefahr

Nach nur 48 Stunden scheint der Frieden in der Formel 1 bereits Schnee von gestern zu sein. Der FIA Präsident Max Mosley holte erneut zum Angriff aus und attackierte Ferrari-Chef und Fota-Boss Luca di Montezemolo. So kritisierte er das seiner Meinung nach „unkorrekte Verhalten“ der Fahrer-Teamvereinigung FOTA nach der endlich gefundenen Einigung. Und wieder ist alles offen, denn Mosley kündigte an, seine Rücktrittsentscheidung zu überdenken. Wie viele Medien übereinstimmend melden, ist Mosley der Meinung, dass die FOTA die Medien „in die Irre geführt“ habe. In einem Brief an den FOTA-Vorsitzenden di Montezemolo fordert Mosley: „Wenn sie wünschen, dass unsere Vereinbarung eine Überlebenschance hat, dann müssen Sie und die Fota ihre Handlungen sofort richtigstellen“. Ein Sprecher von Ferrari hat den Eingang und das Schreiben bestätigt. Auch bestätigte Ferrari, dass di Montezemolo dem Präsident des Internationalen Automobilverbandes FIA bereits geantwortet habe. Die Einigung, die am Mittwoch in Paris getroffen wurde, soll von Seiten der FOTA eingehalten werden. Weitere Details über die Schreiben waren leider nicht zu erfahren.
Was hat also Max Mosley so sehr erzürnt? Die Fota habe der Presse erklärt, so Mosley, dass er selbst aus der Formel 1 „heraus sei“ und an seiner Stelle der FIA-Senatschef Michel Boeri neuer Hauptansprechpartner sei. Mosely bezeichnete dies als „komplett unwahr“. Als „völligen Unsinn“ bezeichnete er weiter, dass er zugestimmt haben sollte, nach seiner Amtszeit bei der FIA keine Rolle mehr zu übernehmen. Auch die Bezeichnung „Diktator“, die die FOTA für ihn gebraucht habe, erregte den Briten. Mosley selbst hat in der Vergangenheit die Fota schon als „Verrückte“ bezeichnet. Es beleidige die Mitglieder des 26-köpfigen Weltrats der FIA, die seit 1980 über Regeln und das Prozedere der Formel1abstimmen würden. Mosley weiter: „Sie müssen die falschen Aussagen, die gemacht wurden, richtigstellen und keine weiteren solche Statements machen“, so seine Forderung.
Die britische Presse urteilt bereits: „Max Mosley macht eine dramatische Kehrtwende“. Dass Mosley sich ernsthaft darüber Gedanken macht, am Ende seiner Amtsperiode doch nicht – wie vereinbart – nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten, dürfte als sicher gelten. Und somit wäre der nur zäh gefundene Frieden erneut ernsthaft in Gefahr.

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Noch ist die Zukunft der Formel 1 auf dem Hockenheimring nicht sicher

Noch ist die Zukunft der Formel 1 auf dem Hockenheimring nicht sicher

Noch ist die Zukunft der Formel 1 auf dem Hockenheimring nicht sicher. Sicher ist nur, dass die Stadt Hockenheim sich aus der Formel 1 zurückzieht. Bereits 2010 wird die Stadt nicht mehr als Veranstalter des Großen Preises auftreten, der seit Jahren der Stadt massive finanzielle Einbußen bescherte.
Die Hoffnung, dass Bernie Ecclestone persönlich als Veranstalter und Vermarkter auftritt und dem Hockenheimring so die Königsklasse erhaltet, ist noch nicht aufgegeben: „Unser Kontakt zu Bernie Ecclestone ist recht eng, ungeachtet der aktuellen Situation in der Formel 1“ , sagte Oberbürgermeister Dieter Gummer. Die „aktuelle Situation“ ist der seit Monaten schwelende Streit des Automobilweltverbandes FIA mit der Fahrervereinigung Fota, der seit gestern durch den Verzicht einer Widerwahl des Präsidenten Max Mosley abgewendet wurde.
Oberbürgermeister Dieter Gummer will nun dem Formel-1Rechteinhaber Bernie Ecclestone noch mal „einen Tag zum Durchatmen“ lassen. „Wir werden unsere Gespräche aber in Kürze fortführen, das ist auch im Sinne von Ecclestone“, sagte Gummer. Auch Hockenheimring-Geschäftsführer Georg Seiler hofft noch auf den Briten. „Ob Ecclestone selbst, ein anderer Vermarkter oder vielleicht wir selbst – alles ist denkbar“, so Seiler. „Wichtig ist, dass weder die Stadt noch die Hockenheimring GmbH wirtschaftliche Risiken eingehen.“
Die Stadt Hockenheim ist mit 94 Prozent an der Hockenheimring GmbH beteiligt. Und so auch an den Verlusten. Der Gemeinderat der Stadt Hockenheim beschloss einstimmig, den „Ausstieg aus dem Vertrag zur Formel 1auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg zu vereinbaren“.
Schätzungen, wonach auch der Große Preis 2010 in Hockenheim einen Verlust von sechs Millionen Euro bedeuten würde, veranlasste die Stadt zum Ausstieg. „Wir hätten diese Summe komplett mit Krediten finanzieren müssen“, so Oberbürgermeister Gummer. Mit Blick auf die Finanzen erklärte er, dass die bislang 15 Millionen Euro Schulden der Stadt sich so auf „mehr als 20 Millionen“ Euro erhöhen würde. Einen Seitenhieb hab es für den Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Günther Oettinger. So ist laut des Hockenheimer Oberbürgermeister ein vereinbartes Treffen von Oettinger mit Ecclestone „bislang nicht zustande gekommen“. „Deshalb ist uns die Zeit davongelaufen“.

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„Nun haben wir Frieden“ – Mosley kapituliert

„Nun haben wir Frieden“ – Mosley kapituliert

Sein diktatorischer Führungsstil war es, der ihm letztlich den Kopf gekostet hat. Die Formel 1 Fahrer-Teamvereinigung Fota hat sich im Streit mit dem Internationalen Automobilverbandes FIA auf den FIA-Präsidenten Max Mosley eingeschossen und letztendlich gesiegt. Mosley nimmt seinen Hut.
Max Mosley war kämpferisch bis zum Schluss. Auch in Krisensituationen blieb er unbeirrt auf Linie, auf seiner Linie. Und dieses Verhalten war es, was die rebellischen Teams der Formel 1 so sehr erregte. Ständige Regeländerungen waren der Auslöser die völlige Kapitulation von Herrscher Mosley das erklärte Ziel. Die acht Rennställe der Teamvereinigung Fota sind der Sieger. Wer der Gewinner ist, bleibt abzuwarten. Mosley soll am Ende auf alle Forderungen der Fota eingegangen sein. „Nun haben wir Frieden“, sagte Mosley auf der Pressekonferenz nach der Sitzung des FIA-Weltrats in Paris. „Es wird nur eine WM geben“.
Die Piratenserie ist somit vom Tisch, die Formel 1 bleibt mit allen Top-Teams erhalten
Mosley wird sich nach Ablauf seiner Amtszeit im Oktober nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Seinem Gegenspieler in der Fota, Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo, dürfte dieser Sieg sehr gut schmecken. „Der totale Triumph für Montezemolos Linie“, lautete die Überschrift auf der Internetseite der italienischen „Gazzetta dello Sport“.
Dass Mosley die Lage ein wenig anders sieht und er keineswegs einfach den Rückzug verkündet, durfte man schon von dem Briten erwarten. „Ziel ist es, in zwei Jahren das Ausgabenniveau der frühen 90er Jahre zu erreichen“. Sein Ziel? Schon von Anfang an stand das Angebot der Fota-Teams im Raum, eine Kostenreduktion mit einem fixen Ziel in zwei Jahren zu erreichen. Da dies Mosley strickt ablehnte, entbrannte der Streit, der beinahe zur Spaltung der Formel 1 geführt hätte. „Wir haben eine Übereinkunft zur Kostenreduktion gefunden“, wird Mosley zitiert.
Zum Schluss ging es im Streit der Fota mit der FIA nicht mehr um die Sache, sondern um Mosley. Sein diktatorischer Führungsstil war der Dorn in der Wunde. Mit säuerlichem Gesicht erklärte Mosley auf der Pressekonferenz: „Sie haben die Regeln, die sie haben wollten, und wir die neuen Teams“. Verbissen bis zum Schluß fügte er hinzu: „Die Teams werden mich im Oktober los, und sie werden dann noch da sein. Ob die Person, die mir nachfolgen wird, ihnen besser gefällt, werden wir dann sehen“.
Entspannter sieht das Mercedes-Sportchef Norbert Haug: „Das ist ein großartiger Erfolg für die Formel 1, die Zuschauer, die Medien, die Teams und alle Aktiven. Ohne die Konfrontationen der letzten Monate wird unser Sport noch viel besser werden“. Der Schwabe weiter: „Jetzt passiert, was sich alle Zuschauer so sehr wünschen wie wir – nur der Wettbewerb auf der Strecke steht im Mittelpunkt.“

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Nürburgring: Edoardo Mortara weiter an der Tabellenspitze

Tabellenführung für Edoardo Mortara (I) und Top-10-Resultate für Jean Karl Vernay (F), Franck Mailleux (F) sowie Jens Klingmann (D)

Tabellenführung für Edoardo Mortara (I) und Top-10-Resultate für Jean Karl Vernay (F), Franck Mailleux (F) sowie Jens Klingmann (D): Die Volkswagen Piloten in der Formel 3 Euro Serie zeigten bei den Saisonrennen elf und zwölf eine starke kämpferische Leistung.

Trotz nicht optimaler Startplätze fuhren die Piloten „powered by Volkswagen“ während der beiden Rennen auf der Kurzanbindung des Nürburgrings in die Spitzengruppe vor. Der größte Sprung gelang dabei Jean Karl Vernay vom Team Signature, der von Startposition 23 die Plätze 13 und sieben erzielte. Auch Franck Mailleux verbesserte sich deutlich: Vernays französischer Landsmann und Teamkollege fuhr von Position 27 im Samstagsrennen auf Rang 18 vor, am Sonntag beendete er das Rennen als Neunter. Für Jens Klingmann bedeutete Rang zehn am Sonntag – nachdem er das Samstagsrennen von Startposition 28 aufgenommen hatte – das bislang beste Saisonresultat.

Volkswagen Pilot Edoardo Mortara liegt nach den Saisonrennen elf und zwölf weiter an der Tabellenspitze der Formel 3 Euro Serie. Der Italiener verpasste mit Rang 21 im Zeittraining, einem unverschuldeten Unfall in Rennen eins und Rang 23 im zweiten Durchgang Meisterschaftspunkte und liegt vor den Rennen 13 und 14 in Brands Hatch (GB) einen Zähler vor Verfolger Nico Hülkenberg (Dallara-Mercedes).

Kris Nissen, Volkswagen Motorsport-Direktor:
„Ich möchte den Teams und Fahrern gratulieren, die an diesem Wochenende vorn gefahren sind. Sie waren diesmal besser als wir. Aus technischer Sicht hatten wir während des gesamten Wochenendes an unseren Motoren kein einziges Problem. Doch in einer hart umkämpften Serie wie der Formel 3 Euro Serie zählt – vor allem auf der Kurzanbindung des Nürburgring – jede Hundertstelsekunde. Das gesamte Paket muss stimmen. Beide Volkswagen Teams hatten Probleme, das richtige Set-up zu finden. Mit schlechten Startplätzen war es uns unmöglich, in die Punkte zu fahren. Aber: Wir sind mit dem Saisonverlauf bislang weiter sehr zufrieden und freuen uns darauf, beim nächsten Rennen in Brands Hatch unsere Leistungsfähigkeit mit guten Resultaten zu zeigen.“

#7 – Edoardo Mortara (I) – Volkswagen Dallara F308 – Team Signature
Qualifying: Platz 21 – Rennen 1: Ausfall – Rennen 2: Platz 23
„Das einzig Positive ist: Ich bin noch Tabellenführer. Ansonsten war es ein Wochenende zum Vergessen, bei dem wir uns mit einem schlechten Qualifying darum gebracht haben, Punkte sammeln zu können. Im ersten Rennen hat sich dann auch noch ein Konkurrent vor mir gedreht, ich habe ihn getroffen und musste deshalb aufgeben. Obwohl ich mich am Sonntag aus allem heraushalten und so weit wie möglich nach vorn fahren wollte, wurde ich von hinten getroffen. Doch in Brands Hatch werde ich wieder angreifen.“

#30 – Jean Karl Vernay (F) – Volkswagen Dallara F308 – Team Signature
Qualifying: Platz 23 – Rennen 1: Platz 13 – Rennen 2: Platz 7
„Ein schlechtes Qualifying, aber zwei gute Rennen. Obwohl ich ziemlich weit hinten stand, habe ich in beiden Rennen gepusht, gepusht, gepusht. Es hat sich zwar nicht in Punkteresultaten niedergeschlagen, aber es war positiv zu sehen, dass wir uns vorkämpfen konnten. Ich denke, Platz 13 am Samstag und vor allem Platz sieben am Sonntag sind gute Resultate, wenn man bedenkt, dass ich als 23. ins erste Rennen gegangen bin.“

 

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Max Mosley bleibt hart

Max Mosley bleibt hart

Unmittelbar vor der Weltratssitzung der FIA in Paris zeigt sich deren Präsident Max Mosley gegenüber den rebellierenden Formel-1-Teams hart: „Es liegt einzig und alleine an den Mitgliedern der FIA, ihre Führung auf demokratische Art und Weise zu wählen – und keinesfalls an der Automobilindustrie und noch viel weniger an den Personen, die von der Industrie mit der Leitung der Rennteams beauftragt worden sind“, schrieb der in die Schusslinie geratene Präsident des Internationalen Automobilverbandes FIA an die Mitglieder des Automobilverbandes. Mosley unterstrich damit seine im Vorfeld gezeigte Haltung.
Der Vorwurf gegenüber den in der Fahrer-Teamvereinigung Fota engagierten Formel-1-Teams ist nicht neu. Es geht um Macht und die Angst, die Macht zu verlieren. „Formel-l-Teams, die den fünf der bedeutenden Autoherstellern gehören, haben eine Organisation gegründet, die Fota heißt, ihr Zweck ist es, die regulierende Funktion in der Formel 1 zu übernehmen“, so der Präsident Max Mosley. „Ich muss nun überlegen, ob meine ursprüngliche Entscheidung, nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung zu stehen, tatsächlich die Richtige war“, erklärte er. Damit macht der Brite klar, dass er sich dem Druck der acht Fota-Teams keinesfalls beugen will.
Nach Informationen der Londoner Zeitung „Times“ könnte der FIA-Präsident auf eine erneute Kandidatur verzichten. Voraussetzung dafür soll laut „Times“ sein, dass der seit 1991 im FIA-Amt und „regierende“ Mosley sich von den „Rebellen“ der Teamvereinigung Fota nicht mehr attackiert fühlt.
Daher wird mit Spannung erwartet, wie sich Mosleys größter Widersacher, Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo, verhält. Sollt der nationale Verbandschef Italiens, Luigi Macaluso, gar das angekündigte Misstrauensvotum gegen Mosley beantragen, dürfte der amtierende FIA-Chef keinesfalls auf eine Kandidatur verzichten. Mosleys stellte unterdessen noch mal klar, dass die Formel 1 auch ohne die Scuderia überleben könnte. Das dürfte auch nicht angezweifelt werden. Aber ob eine Formel 1 auch ohne die sieben weiteren Top-Teams, die den Ausstieg ebenfalls angedroht haben, überleben könnte, ist eher unwahrscheinlich.

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Hockenheim will ab 2010 keine Formel-1-Rennen mehr austragen

Hockenheim will ab 2010 keine Formel-1-Rennen mehr austragen

Eine einstimmige Entscheidung des Gemeinderats der Stadt Hockenheim hat zur Folge, dass die Stadt Hockenheim keine Formel-1-Rennen mehr austrägt. Dies muss jedoch nicht bedeuten, dass die Königsklasse des Motorsports nicht mehr in Hockenheim antritt. Der Hockenheimer Oberbürgermeister Dieter Gummer betonte nach der Sitzung in der Stadthalle am Dienstagabend: „Wir wollen aus unserer Rolle heraus, nämlich aus der Promoterrolle. Wir können und wollen 2010 nicht durchführen“, so der Oberbürgermeister. Während für viele Beteiligte die Formel 1 ein Gewinnträger ist, so beschert die vertragliche Gestaltung den Rennstreckenbetreibern enorme Verluste. Diese sind seit 2004 jährlich kontinuierlich gestiegen. In der vorherigen Saison 2008 betrug das Defizit alleine 5,3 Millionen Euro. Die Stadt Hockenheim, die mit 94 Prozent Hauptanteilseigner der Betreibergesellschaft ist, sieht sich außerstande, das wahrscheinliche Defizit für 2010 von sechs Millionen Euro zu tragen. Auch für die kommenden Jahre wird mit einem massiven Fehlbetrag gerechnet. Die Stadt könne diesen Fehlbetrag nicht finanzieren, so Gummer. Der Oberbürgermeister weiter: „Mit dem Beschluss habe der Gemeinderat aber gleichzeitig die Möglichkeit eröffnet, weitere Optionen umzusetzen. Darunter ist sehr vieles vorstellbar und hier sind wir auch in der Diskussion“. In Diskussion ist die Stadt Hockenheim mit dem Rechteinhaber der Formel 1, Bernie Ecclestone. In einem Brief schlug Ecclestone bereits vor, dass man gemeinsam an einer Lösung arbeiten werde. Die Möglichkeit, dass der Brite selbst als Veranstalter auftritt, wird von ihm geprüft. Der Oberbürgermeister betonte, „dass wir die Tür offengehalten haben für wen auch immer im Rahmen einer Formel-l-Veranstaltung“. Sollte jedoch keine Lösung gefunden werden, so bedeutet dies für 2010, dass auf dem Hockenheimring kein Rennen der Königsklasse ausgetragen wird. Seit 1970, als zum ersten mal ein Großer Preis in Hockenheim gestartet wurde, startete die Königsklasse insgesamt 31-mal in Baden. Der Oberbürgermeister: „Die Formel 1 trägt den Nimbus eines Imageträgers, gleichzeitig aber auch eines Verlustträgers.“

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Ohne Sturz: Die Spaltung der Königsklasse scheint unabwendbar

Ohne Sturz: Die Spaltung der Königsklasse scheint unabwendbar

Nur noch der Sturz des FIA-Präsidenten Max Mosley kann den Streit in der Formel 1 und die Drohung der Gründung einer „Piratenserie“ beenden: „Ich habe 35 Jahre und mehr meines Lebens der Formel 1 gegeben. Meine Ehe ist an der Formel 1 gescheitert. Daher werde ich verdammt sicher nicht zulassen, dass alles zusammenbricht wegen eigentlich gar nichts“, sagte Bernie Ecclestone in einem Interview der Londoner Zeitung „Times“. So drastische Worte hört man eigentlich nur selten. Drastisch werden auch die Schritte kommenden Mittwoch sein, die in Paris gefällt werden. Dort tagt die FIA – die Spaltung der Königsklasse scheint unabwendbar. „Ich weiß, dass mich die Hardliner der Fota stürzen wollen“, sagte FIA-Präsident Max Mosley. Ob Mosley gestürzt wird, oder ob er, was wahrscheinlicher ist, auf eine erneute Kandidatur für das Präsidentenamt auf der Weltratssitzung des Internationalen Automobilverbandes FIA verzichtet, bleibt abzuwarten. Weniger spannend wir die Reaktion der in der Fota engagierten Rennställe Ferrari, McLaren-Mercedes, BMW-Sauber, BrawnGP, Renault, Toyota, Red Bull und Toro Rosso sein, die einen Tag später am Donnerstag beraten. Die Drohung einer „Piratenserie“ würde dann in die Realität umgesetzt werden. „Wir haben einen Kompromiss versucht, wir haben die Türe geöffnet, wir haben alles versucht“, teilte der Renault-Teamchef Flavio Briatore mit. Er gilt als heimlicher neuer „Ecclestone“ der Piratenserie. Pikant, dass bereits ein Rennkalender aufgetaucht ist. Ob bedauerlicher Zufall oder bewusste Provokation: Ihm ist zu entnehmen, dass die Piratenserie in Buenos Aires, Mexiko, Helsinki und auch auf dem Lausitzring starten möchte. Doch Flavio Briatore beschwichtigt: „Wir wollen eine Formel-1-Weltmeisterschaft, die von der Fota organisiert wird.“
Medienberichten zufolge soll der italienische Verbandschef Luigi Macaluso am Mittwoch ein Misstrauensvotum stellen. Angetrieben soll dieses Vorgehen werden durch den Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo. Es sei denn, der amtierende FIA-Chef Mosley gibt von selbst auf.
„Ich denke, Max wird eine Lösung finden, um die Dinge so zu halten, wie sie sein sollten“, sagte Ecclestone in einem Interview. Und obwohl er selbst schon mit Prozessen gedroht hat, warnt er vor dem Start einer neuen Serie: „Jeder würde jeden verklagen, und es gäbe keine andere Serie. Dann gäbe es nichts mehr. Das wäre das Ende – ein totales Desaster“.

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Großer Preis von Großbritannien in Silverstone

Großer Preis von Großbritannien in Silverstone

Sebastian Vettel hat mit seinem zweiten Saisonerfolg irn „Horne of British Motor Racing“ von Silverstone die Siegesserie des Briten Jenson Button beendet. „Ein Traum wird wahr“, jubelte Vettel via Boxenfunk. „Ob ich jetzt Spielverderber bin oder nicht, ist mir wurscht. Hauptsache ist, dass wir gewonnen haben“, ergänze Vettel später in einem Interview mit breitem Grinsen. Wie bereits in China erzielte das Red Bull-Team einen Doppelerfolg. Teamkollege Mark Webber kam auf Platz 2 des Siegerpodests.
Dritter wurde Rubens Barrichello im Brawn-Mercedes vor Felipe Massa im Ferrari und Nico Rosberg im Williarns. „Es ging einfach nicht. Das war total frustrierend“, sagte Button, der sich vor 90 000 Zuschauern als WM-Spitzenreiter mit Rang sechs begnügen musste. Für ihn das schlechtestes Saisonergebnis bisher. Doch noch kein Grund zur Panik. Nach dem achten Saisonrennen liegt der Brite immerhin noch mit 64 Punkten in der WM-Wertung klar vorn. Doch die Abstände schmelzen. Der Brasilianer Barrichello ist mit 41 Zählern als Zweiter nur noch zwei Punkte vor Vettel.
Für Deutschland-Grand-Prix in drei Wochen auf den Nürburgring hat sich Vettel viel vorgenommen: „ Ich hoffe, es geht so weiter“, meint Vettel. „Ein fantastischer Job. Brillant”, so der Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Auch Lob von Vettels Vater: „Ein Riesending“.
Aktuell soll es das letzte Formel-1-Rennen in Silverstone gewesen sein, auf dem 1950 das erste Formel-l-Rennen überhaupt ausgetragen worden war. Das Red-Bull-Tearn samt Vettel dominierte auf der Traditionsstrecke vom Freitag an. Nach sechs Siegen von Jenson Button in den ersten sieben Rennen zeigten sich die Brawn-Boliden diesmal chancenlos. Das achte Rennen ist das erste in dieser Saison, in dem der WM-Führende Button eine Podiumsplatzierung verpasste. „Wir hatten Riesenproblerne, die Reifen auf Temperatur zu bekommen“, erklärte der Teamchef Ross Brawn die Probleme von Button.
„Ein Rennen zum ganz schnell Vergessen“, sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug zum Platz 16 von Weltmeister Lewis Hamilton. Dieser war vom enttäuschenden Platz 19 ins Rennen gestartet und rutschte bei seiner Aufholjagd mehrfach von der Strecke. Im Vorjahr hatte Hamilton noch nach einer grandioser Regen-Gala den Grand Prix gewonnen.

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Wie realistisch ist eine neue Rennserie?

Wie realistisch ist eine neue Rennserie?

Eine neue Rennserie ist nicht von heute auf morgen aus dem Boden zu stampfen. Die von den acht Formel-I-Rennställen angekündigte „Piratenserie“ würde eine gewaltige Aufgabe bedeuten. Nicht ohne Grund starten kleinere Rennserien oder Markenpokale meistens zusammen mit großen Rennen an einem Wochenende. Doch keine Aufgabe, die nicht zu meistern ist. Vor allem, wenn das nötige Geld reichlich vorhanden ist. Pläne für eine eigene Serie gab es angeblich bereits 2005. Dieses Konzept könnte nun aus der Schublade gezogen werden. Bleiben wir bei der Finanzierung. Schätzungen von Experten zufolge dürfte der Aufbau einer solchen Serie in der gewohnten Formel-1-Qualität mindestens 200 Millionen Dollar (rund 143 Millionen Euro) kosten. Eine stolze Summe, die allerdings in der Welt der Formel 1 durchaus zu schultern wäre. Auch im Zeitalter der Finanzkrise. Denn die Vermarktung der Serie ist ein lukratives Geschäft. Auch für die Piratenserie gilt das Verbot der Tabakwerbung. Große Sponsoren fallen hier schon mal aus. Auch die Banken, aktuell noch starken Geld-Motor in der Formel 1, fallen nahezu komplett weg, so wie sie such in den nächsten Jahren in der Formel 1 wegfallen werden. Doch ein breites Massenpublikum mit namhaften Rennställen dürfte es nicht schwerfallen, neue Märkte zu erschließen und einige Werbetreibende gar aus der alteingesessenen Formel-1-Rennserie abzuwerben. Allein die Einnahmen aus den weltweiten TV-Rechte könnte Schätzungen zufolge die Anlauffinanzierung der Serie decken. Aktuell hat RTL in Deutschland noch die Rechte an der Formel 1, die jedoch mit dem Start der Piratenserie massiv an Wert verlieren dürfte. Längerfristige Verträge an der Piratenserie hinzuzukaufen dürfte bei den Fernsehsendern aktuell juristisch geprüft werden. Ebenfalls wie die Ausstiegsklauseln aus den Formel-1-Verträgen, wenn die Quoten-Rennställe wie Ferrari und McLaren-Mercedes nicht mehr in der Formel 1 fahren sollten. Und wo sollen sie fahren? In wieweit die bisherigen Verträge mit den Formel-1-Rennstrecken es ermöglichen, auch die Piratenserie auszutragen, wird aktuell ebenfalls geprüft. Doch alleine in Deutschland haben wir drei Formel-1-taugliche Rennstrecken. So könnten Strecken wie Montreal, Indianapolis, Magny-Cours oder Imola auf den Bildschirm zurückkehren.
Die britische Times berichtete, dass die Fota eine Meisterschaft mit 17 Rennen plane. Ebenfalls versprach die Fota den Rennstreckenbetreibern, die Lizenzkosten gegenüber der Formel 1 erheblich zu senken. Somit könnte sogar Hockenheim bald ein Austragungsort für die Piratenserie sein.

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Versöhnliche Worte von FIA-Chef Max Mosley im Formel-1-Dauerstreit

Versöhnliche Worte von FIA-Chef Max Mosley im Formel-1-Dauerstreit

Versöhnliche Töne klingen von Seiten FIA-Chef Mosley an. Nach der Eskalation im Dauerkonflikt in der Formel 1 beim Grand-Prix in Silverstone vergangenes Wochenende scheinen nun die harten Bandagen abgelegt worden zu sein. FIA-Präsident Max Mosley hat nun der Fahrer-Teamvereinigung die Hand gereicht: „Es wird keine Klage geben. Wir wollen lieber miteinander reden als einen Prozess führen“, so Mosley. „Wir sind sehr nah beieinander, was die Fakten betrifft. Es geht nur darum, ob sich die Teams jetzt hinsetzen und die letzten Schwierigkeiten ausräumen wollen“, sagte der Chef des Automobil-Weltverbandes FIA.
Nachdem die acht in der Fota vereinigten Teams ihren Rückzug und den Aufbau einer Konkurrenzserie angekündigt hatten, eskalierte der Streit innerhalb der Formel 1. Mosley drohte daraufhin, die Formel-1-Rennställe Ferrari, McLaren-Mercedes, BrawnGP, Renault, Toyota, Red Bull, Toro Rosso und BMW-Sauber vor Gericht zu verklagen. BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen zeigte sich davon unbeeindruckt: „Ich bin sehr gespannt auf diese Klagen, unsere Juristen warten darauf“. Dass die Zeit für einen Kompromiss immer knapper wurde, betonte auch McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh. Er machte deutlich, dass spätestens Ende Juli keine Umkehr mehr möglich sei.
Längst geht es in der Auseinandersetzung zwischen der Fota und dem Automobil-Weltverbandes FIA nicht mehr nur um die von der FIA beschlossene Budgetobergrenze von 45 Millionen Euro ab dem Jahr 2010. Es geht inzwischen um Personen. Es geht um eine Person. Es geht um Max Mosley. In Silverstone wurde bereits offen darüber spekuliert, ob der Brite bereits auf der Sitzung des FIA-Weltrats am Mittwoch seines Postens enthoben werden sollte. Die Chancen dafür werden jedoch von Insidern als gering eingestuft. Dabei liegen die Kontrahenten gar nicht mehr so weit auseinander. Dass auch in der Formel 1 gespart werden muss, haben auch die Rennställe begriffen. Die Drohung der Gründung einer Piratenserie war das letzte Mittel.
„Das ist pure Fantasie. Sie wissen, dass das nicht klappt. Sie wollen die Macht über den Sport und das Geld“, so die Einschätzung von Max Mosley. Ferrari-Angestellter und Rekordweltmeister Michael Schumacher teilt diese Einschätzung selbstverständlich nicht: „Für mich ist das inzwischen eine echte Alternative.“

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