Qualifikation zum Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring

Qualifikation zum Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring

Ein herber Rückschlag für Formel-1-Aufsteiger Sebastian Vettel. Nur sieben Tausendstelsekunden langsamer als Rivale Jenson Button im Brawn-Mercedes erreichte Vettel nur Startplatz vier. „Ich bin nicht ganz zufrieden, es war heute eine Lotterie“, sagte Vettel. Sein eigener Teamkollege, der Australier Mark Webber, erreichte im Red-Bull die erstmals in seiner Karriere die Pole-Position.
„Platz vier wird Sebastian wurmen. Gerade in der Heimat wäre er sicher gerne ganz vorne gewesen, aber bei diesen Umständen kann so etwas passieren“, sagte daraufhin Ex-Weltmeister Michael Schumacher. Schumacher hatte die Qualifikation am Ferrari-Kommandostand verfolgt. „Meine letzte Runde war nicht die allerschönste. Deswegen bin ich auch nicht ganz vorne“, so der Red-Bull-Pilot Vettel. Sein Teamchef Christian Horner relativierte die Aussage von Vettel jedoch. „Sebastian hatte etwas mehr Sprit an Bord als Mark. Es war eine Super-Runde“.
Direkt hinter Vettel stehen beim morgigen Rennen in der Eifel die McLaren-Mercedes von Lewis Hamilton und Heikki Kovalainen. Beide haben beim Start 82 Extra-PS zur Verfügung, die sie durch ein funktionierendes Kers-Systems abrufen können. „Das ist für uns ein Schritt in die richtige Richtung“, so Mercedes-Sportchef Norbert Haug.
Sichtlich zufrieden zeigt sich Adrian Sutil im Force-India. Erstmals in seinen Karriere kam er in der Qualifikation in die Top 10 und startet von Platz sieben in das Rennen. „Das ist wunderbar, daran könnte man sich gewöhnen. Besonders beim Heimspiel ist das toll“, sagte Sutil daraufhin.
Jenson Button will die Niederlage in Silverstone vergessen: „Es war ein verrücktes Qualifying“, so der Brite. „Zwölf Grad im Juli – das ist ja schlimmer als in England. Bei diesen Verhältnissen braucht man auch etwas Glück un dmuss schauen, was die anderen machen.“
Nick Heidfeld im BMW-Sauber startet von Platz elf. „Das Timing hat nicht gepasst“, so Heidfeld, der in der entscheidenden Phase nicht mit den richtigen Reifen unterwegs war: „Ich habe die Entscheidung dem Team überlassen und hätte jetzt nichts gegen ein Regenrennen.“
Nico Rosberg („Es war chaotisch“) aus Wiesbaden im Williams-Toyota erreichte Rang 15. Timo Glock im Toyota scheiterte bereits im Q1 und geht als 20ter in das morgige Rennen: „Seit Monaco läuft es überhaupt nicht mehr bei mir. Ich bin sehr enttäuscht. Ich weiß nicht, woran es liegt. Es war ein Fahrfehler dabei, aber die Zeit war auch nicht gut genug“.

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Nürburg: 38 Tausendstelsekunden für Vettel

Nürburg: 38 Tausendstelsekunden für Vettel

Beim freien Training zum Großen Preis von Deutschland erkämpfte sich Weltmeister Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes die Bestzeit. Mercedes-Sportchef Norbert Haug zeigte sich zufrieden von Hamiltons Bestzeit: „Das sah deutlich besser aus als gedacht“, meinte Haug. Er sei sehr froh, dass die Änderungen am Auto den gewünschten Erfolg brachten. Und es weckt Hoffnung, dass sein Team „wider Erwarten ganz ordentlich dabei sein“ könnte.
Als Zweit- und Drittschnellster beendete Sebastian Vettel und Jensen Button das freie Training am Nürnburgring. Gerade einmal 38 Tausendstelsekunden liegen zwischen dem Deutschen und dem Titelanwärter Jenson Button. „Ich habe mich im Auto sehr wohl gefühlt. Das ist das Wichtigste. Es scheint aber ein bisschen enger zu sein als in Silverstone, wo vielleicht bei Brawn nicht alles gepasst hat, aber bei uns alles perfekt war“, sagte Vettel. In Silverstone konnte Vettel einen Sieg verbuchen, Jenson Button musste sich mit dem sechsten Platz begnügen.
Rekordweltmeister Michael Schumacher lobte Vettel in den höchsten Tönen. „Da macht es immer wieder Spaß, ihm die Daumen zu drücken“, so Schumacher. „Diese Jugendlichkeit, diese Unbeschwertheit“, sind die Eigenschaften, die Vettel zum Sieg verhelfen. Auch ein WM-Titel von Vettel ist für Schumacher klare Sache und keine Frage mehr von Vettels Fähigkeiten. Es hänge nur noch vom richtigen Formel-1-Wagen ab. „Bis jetzt hat er da einen guten Riecher gehabt. Er sitzt im Moment im absolut richtigen Auto und macht einen hervorragenden Job.“
Der wiederaufgeflammte Streit zwischen dem Automobilweltverbandes FIA und der Fahrerteamvereinbigung FOTA war auch beim freien Training das Hauptthema neben der Strecke, auch wenn offizielle Stellungnahmen von beiden Parteien wohl absichtlich ausblieben. Genannt wird allerdings als erster offizieller Kandidat für die Nachfolge des umstrittenen FIA-Präsidenten Max Mosley der früheren Rallye-Weltmeister Ari Vatanen aus Finnland. „Viele Mitgliedsverbände der FIA haben mich darum gebeten, deshalb werde ich im Oktober kandidieren“, sagte Vatanen gegenüber der Presse.
Weiteres Thema neben der Strecke war die Rettung der Formel-1-Rennen am Hockenheimring. So fordern die Streckenbetreiber erneut eine Finanzspritze vom Land Baden-Württemberg: „Das Thema Formel 1 am Hockenheimring ist nur finanziell zu lösen. Wir erwarten, dass das Land noch einen substanziellen finanziellen Beitrag leistet, der uns erlaubt, den Sack zuzumachen“, so Karl-Josef Schmidt, Geschäftsführer des Hockenheimrings.

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Im Schatten der Nürburg

Im Schatten der Nürburg

Im Formel-1-Titelkampf will Sebastian Vettel kurz nach seinem 22. Geburtstag natürlich nur eines: Siegen. „Es gibt nicht mehr Punkte hier als anderswo, aber natürlich ist ein Heimsieg immer etwas Besonderes“, so Vettel in einem Interview. Den nötigen Druck auf Jensen Button will Vettel weiter erhöhen. „Wir haben ein schnelles Auto, sie aber auch. Deshalb wird es ein enges Rennen bis zum Ende der Saison“. Unter den Kennern ist Vettel der einzige ernsthafte Titel-Rivale.
„Ich hoffe, dass wir wieder das drittstärkste Team hinter Red Bull und Brawn sind und um einen Podiumsplatz fahren“, so die Wünsche von Nico Rosberg im Williams. Timo Glock im Toyota ist da etwas bescheidener, will er doch nur in die Punkte fahren.
Auch im Schatten der Nürburg brodelt die Gerüchteküche. Der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso, der als Neunter derzeit wenig Chancen auf den Titel hat, wird mit Ferrari in Verbindung gebracht. Der 27-jährige Spanier soll Kimi Raikkönen ablösen. Als Angebot stehe ein Fünf-Jahres-Vertrag im Raum.
Während des Großen Preises von Deutschland geht auch der Streit zwischen der Fahrerteamvereinigung FOTA und dem Internationalen Automobilverband (FIA) in eine neue Runde. Nachdem vor rund zwei Wochen der Streit beigelegt wurde, flammt er erneut auf. Aktuell moniert die FOTA ein nicht eingeräumtes Mitspracherecht für die Regeln der kommenden Saison. Die FIA begründet dies aufgrund der bisher noch nicht offiziell vorgenommenen Einschreibung . Daraufhin haben die FOTA-Mitglieder die Verhandlungen abgebrochen. BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen widersprach der Argumentation der FIA. Nach dem Kompromiss von Paris seien die Fota-Teams schriftlich als Teilnehmer für die neue Saison bestätigt worden. Zudem habe die FIA versichert, „dass die aktuellen Regeln auch im nächsten Jahr gelten“. Daher gebe es „keine Basis“ für die Entscheidung des Automobil-Weltverbandes.
Der BMW-Motorsportdirektor Theissen bestätigte weiter die Arbeit an einer Piratenserie, von der man durch den Kompromiss von Paris abgerückt sei. Die Arbeit sei „in dem Ausmaß“ aufgenommen, wie „sie für (das) nächste Jahr eine realistische Option“ sei.
Inzwischen ist von einem „Grundlagenvertrag“ die Rede, der laut FIA „in den kommenden Tagen“ unterschriftsreif sei. Als Verzögerungsgrund nannte die FIA die neuerlichen Nachforderungen seitens der FOTA.

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Zandvoort: Piloten heiß auf Sieg in Zandvoort

Nach einem erfolgreichen ersten Saisondrittel wollen die sieben Volkswagen Piloten in der Formel 3 Euro Serie auch in Zandvoort für Furore sorgen.

Die hart umkämpfte Nachwuchsserie trägt am nächsten DTM-Wochenende (17.–19. Juli) auf dem in den Nordseedünen gelegenen Kurs die Meisterschaftsläufe sieben und acht aus.

„Nachdem wir bereits im Juni beim Formel 3 Masters in Zandvoort auf das Podium gefahren sind, rechnen wir uns auch für die beiden Läufe der Formel 3 Euro Serie gute Chancen auf Top-Platzierungen aus“, sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Der direkt an der Nordsee gelegene Kurs ist eine Rennstrecke mit sehr großer Tradition. Die Formel 1 ist dort viele Jahre gefahren. Mit seinen Bergauf- und Bergabpassagen und schnellen Kurven ist er sehr spektakulär und anspruchsvoll. Da es wegen des Streckenlayouts in Zandvoort schwierig ist, zu überholen, kommt dem Qualifying eine große Bedeutung zu. Aber ich denke, die Volkswagen Teams sind gut aufgestellt. Mit Jean Karl Vernay haben wir im Titelkampf ein heißes Eisen im Feuer.“

Der Franzose vom Team Signature ist als Tabellendritter nach sechs von 20 Saisonläufen bestplatzierter Pilot „powered by Volkswagen“ in der Formel 3 Euro Serie. Vernay möchte in Zandvoort an seine bisherigen Leistungen mit einem Sieg und zwei weiteren Podestplätzen anknüpfen und Boden auf Tabellenführer Jules Bianchi (Frankreich/ART-Mercedes) gut machen. „Das Team macht einen ausgezeichneten Job. Wie wir beim Masters gezeigt haben, haben wir ein gutes Set-up für Zandvoort. Damals bin ich nach Platz fünf im Qualifying leider im Rennen nach einem Unfall ausgeschieden. Nun soll es viel besser laufen. Ein Sieg wäre natürlich toll. Das Ziel ist es, in beiden Läufen möglichst viele Punkte zu sammeln, um das Titelrennen weiter offen zu halten.“

Auch der Finne Mika Mäki ist hoch motiviert. Der Pilot vom Volkswagen Partnerteam Signature belegte beim traditionsreichen Formel 3 Masters in Zandvoort, an dem die besten Formel-3-Piloten Europas teilnahmen, den zweiten Rang. „Ich erwarte viel von dem Wochenende. Ich weiß, dass wir dort sehr schnell sind, und möchte dieses Mal auf die oberste Stufe des Podestes“, so der 21-Jährige. „Zandvoort ist ein sehr schwieriger Kurs. Wenn man in einer Passage einen Fehler macht, hat er große Auswirkungen auf den Rest der Runde. Man muss dort immer sehr konzentriert sein.“

Ebenfalls für das Team Signature startet der Brasilianer Tiago Geronimi. Der Formel-3-Neuling war in Zandvoort als Neunter zweitbester Volkswagen Pilot und holte zuletzt am Norisring seine ersten Punkte in der Euro Serie. Komplettiert wird das Volkswagen Aufgebot in den Niederlanden von Brendon Hartley (Neuseeland) und Jake Rosenzweig (USA) vom Team Carlin Motorsport. Johan Jokinen (Dänemark) und Nick Tandy (Großbritannien) starten für das deutsche Team Kolles & Heinz Union. Tandy bestreitet seit dem Norisring die restliche Saison in der Euro Serie. „Das ist eine tolle Gelegenheit für mich, in einer solch hart umkämpften Serie mit einem Hersteller wie Volkswagen zusammenarbeiten zu können. Für mich sind sowohl Chassis als auch Motor und Reifen neu. Zudem kenne ich Zandvoort noch gar nicht. Daher ist mein Ziel für das Wochenende, viel zu lernen und mich ständig zu verbessern“, so der 24-Jährige.

Formel 3 Euro Serie: Punktestand Fahrer-Wertung nach sechs von 20 Rennen
1. Jules Bianchi (Frankreich), 32 Punkte; 2. Christian Vietoris (Gönnersdorf), 23; 3. Jean Karl Vernay (Frankreich), 22; 4. Roberto Merhi (Spanien), 20; 5. Sam Bird (Großbritannien), 17; 6. Stefano Coletti (Monaco), 12; 7. Valtteri Bottas (Finnland), Mika Mäki (Finnland) und Alexander Sims (Großbritannien), je 9; 10. Brendon Hartley (Neuseeland), 8; 11. Esteban Gutierrez (Mexiko) und Henkie Waldschmidt (Niederlande), je 5; 13. Atte Mustonen (Finnland), 4; 15. Tiago Geronimi (Brasilien), 2.

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Brüchiger Formel-1-Frieden

Brüchiger Formel-1-Frieden

Der Formel-1-Frieden hielt nicht lange. Nach dem Streit auf dem Nürburgring brachen die Vertreter der Fahrerteamvereinigung FOTA die Verhandlungen mit dem Internationalen Automobilverband (FIA) ab. In einer offiziellen Erklärung seitens der FOTA heißt es, die FIA habe vor, die „Zukunft der Formel1 in Gefahr zu bringen“. Eigentlich sollte es bei den Gesprächen während des Großen Preises auf dem Nürburgring um die Regelreform für die kommende Saison gehen. Zu dem Streit kam es offenbar, als der FIA-Renndirektor Charlie Whiting den acht in der FOTA engagierten Formel1-Teams erklärte, dass sie derzeit nicht offiziell für die kommende Saison gemeldet seien und sie somit auch kein Mitspracherecht hätten. Die Teams in der FOTA brachen daraufhin die Verhandlungen ab.
Wir erinnern uns: Erst im Juni beendeten die Teams der FOTA ihre Pläne, für 2010 eine eigene Piratenserie zu starten, nachdem sich in Paris um den Zankapfel „freiwillige Budgetgrenze“ ein Kompromiss gefunden hatte. Auch der heftig in der Kritik stehende Max Mosley beschwichtige die Teams durch seine Ankündigung, nicht wieder für Neuwahlen zur Verfügung zu stehen.
Doch nun ist der Konflikt wieder da. Nach Aussagen der FOTA zeigt sie sich verärgert darüber, dass die FIA nach der Einigung von Paris wieder neue Bedingungen stellt. Der Verband wolle Regeländerungen nur zulassen, wenn alle Formel-1-Teams zustimmen. Dies würde bedeuten, dass auch Teams, die nicht in der FOTA engagiert sind, ein Mitspracherecht hätten. Dies wären im Moment die Rennställe Williams und Force India. Für 2010 neu gemeldete Teams sind Campos, Manor GP und USF1 nicht in der FOTA. Die FOTA verlangte eine Vertagung, was die FIA ablehnte. Darauf habe die FOTA keine andere Wahl gehabt, als die Verhandlung zu verlassen.
Aufgrund einer FIA-Mitteilung war man vor den Verhandlungen davon ausgegangen, dass der Streit um das umstrittene Etatlimit ab der kommenden Saison bereits beigelegt wurde. Lediglich die schriftliche Zusage der Rennställe, ihre Ausgaben binnen zwei Jahre auf das Niveau der „frühren 90er Jahre“ abzusenken, würde noch fehlen. Diese Zusage hat offenbar die FOTA im Gegenzug auf den Verzicht der Wiederwahl von FIA-Präsident Max Mosley gegeben. „Wir haben diese Vereinbarung im guten Vertrauen und mit dem festen Willen geschlossen, uns mit allen neuen und bestehenden Teams für die Zukunft der Formel1 zu engagieren“, so die FOTA.

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Ecclestone sorgt für Empörung mit einem Interview

Ecclestone sorgt für Empörung mit einem Interview

Als ob die Formel 1 aktuell nicht schon genug Probleme hat. Jetzt sorgt auch noch Formel-l-Chef Bernie Ecclestone für Empörung. In einem Interview mit der Londoner „Times“ sparte der 78-jährige Brite offenbar nicht am Lob für Adolf Hitler. So sagte Ecclestone über Hitler, er “konnte viele Leute befehligen und besaß die Fähigkeit, Dinge zu erledigen“. Am Ende habe er aber „die Orientierung verloren, deshalb war er kein sehr guter Diktator“. Völlig dahingestellt, ob es gute oder schlechte Diktatoren gibt, stellt sich die Frage, warum es ein Interview einer großen Zeitung mit dem Formel-1-Chef über ein solches Thema überhaupt gibt. Das Thema „Diktatoren“ ist in Großbritannien allerdings heute so aktuell wie eh und je. So wird im Streit der Fahrer-Teamvereinigung FOTA mit Max Mosley („Mad Max“) , dem Präsidenten des Internationalen Automobilverbandes FIA, vorgeworfen , er führe den Verband wie ein „Dikator“.
Ecclestone offenbar weiter über Hitler: Er sei „etwas abgehoben und habe sich überzeugen lassen, Dinge zu tun, von denen ich keine Ahnung habe, ob er sie wirklich tun wollte oder nicht“. Seine Vorliebe für „starke Führungspersönlichkeiten“ brachte Ecclestone deutlich zum Ausdruck und nannte in diesem Zusammenhang auch die frühere britische Premierministerin Margaret Thatcher. „Ich ziehe starke Führer vor. Margaret Thatcher traf Entscheidungen und zog den Job durch. Sie hat das Land langsam hochgebracht. Wir haben zugelassen, dass es wieder bergab geht. All diese Kerle, Gordon und Tony, versuchen jedem zu gefallen“, sagte er mit Blick auf den britischen Premierminister Gordon Brown und dessen Vorgänger Tony Blair.
Selbstverständlich forderte der Jüdische Weltkongress seinen sofortigen Rücktritt. Der Abgeordnetenausschuss der britischen Juden hat Ecclestones Ansichten als „ziemlich bizarr“ bezeichnet. Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses Ronald Lauder sagte in New York, dass Ecclestone wegen seiner Einstellung nicht geeignet sei, eine Organisation wie die Formel 1 zu leiten. Als „entweder ein Idiot oder moralisch widerwärtig“, bezeichnete Stephen Pollard, Redakteur des „Jewish Chronicle“, den Formel-1-Chef.
Wenig Sympathie hat Ecclestone gegenüber der Demokratie. Diese Regierungsform habe „in vielen Ländern nicht viel Gutes bewirkt – einschließlich in diesem“, so der Britische Formel-1-Chef. Auch auf den irakischen Diktator Saddam Hussein kam Ecclestone zu sprechen. Dessen Sturz durch den Westen bezeichnete er als „Fehler“. „Er war der Einzige, der dieses Land kontrollieren konnte“, so Ecclestone.

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Mosley und Ecclestone: Ein starkes Team

Mosley und Ecclestone: Ein starkes Team

Die ersten Wogen sind geglättet und das kommende WM-Rennen scheint trotzdem in den Hintergrund zu geraten. Nach dem monatelange Streit der Formel-1-Team mit dem Präsidenten des Internationalen Automobilverbandes FIA, Max Mosley, gerät der Sport immer weiter ins Abseits. Die beiden britischen „Diktatoren“ in der Formel 1, der Organisator Ecclestone und der FIA-Präsident Mosley, ecken immer weiter bei den Teams und bei der Presse an. Die Formel-1- Teams halten sich zumindest bei den jüngsten Äußerungen von Ecclestone („Er war kein sehr guter Diktator“ ) auffällig zurück. Als starken Führer sieht Ecclestone nämlich auch den FIA-Präsidenten Max Mosley. Dieser gäbe laut Ecclestone auch einen guten britischen Premier ab. „Max würde einen tollen Job machen. Er kann Menschen gut führen.“ Ecclestons jahrzehntelanger Weggefährte Mosley kündigte jüngst eine mögliche neue Kandidatur an. Gerade darauf pochen die in der FOTA (Formula One Teams Association) vereinten Teams. Diese fordern, dass sich der umstrittene „Diktator“ Mosley nach dem Ende seiner Amtszeit im Oktober nicht zur Wiederwahl stellt.

Ecclestone stieß schon in der Vergangenheit mit seinen Ansichten auf Kritik. So sagte er vor Jahren in einem Interview mit den „Stuttgarter Nachrichten“: „Demokratie und Formel 1 passen nicht zueinander – die Formel 1 bin ich“. Wie wenig Ecclestone von der aktuell herrschenden Demokratie in seinem Land hält, sagte er im vielzitierten Interview mit der Londoner „Times“: „Ich ziehe starke Führer vor. Margaret Thatcher traf Entscheidungen und zog den Job durch. Sie hat das Land langsam hochgebracht. Wir haben zugelassen, dass es wieder bergab geht. All diese Kerle, Gordon und Tony, versuchen jedem zu gefallen“.

Ecclestone regiert mit Max Mosley seit Jahrzehnten die Formel 1. Ihr Verhalten stoßt schon seit langem auf Kritik. Der diktatorische Führungsstil beider Führungspersönlichkeiten machte die Formel 1 zwar zu diesem einträglichen Geschäft, was die Formel 1 heute ist, birgt aber enorme Schwierigkeiten innerhalb der Teams.
Mosley gründete 1971 die Formula One Constructors Association. Ende 2005 übernahm die Investmentgruppe CVC als neuer Haupteigentümer die Formel 1. Der jahrzehntelange Weggefährten und ehemaligen Gebrauchtwagenhändler Ecclestone wurde der neue als Geschäftsführer.

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Ecclestone: „Das alles war ein großes Missverständnis“

Ecclestone: „Das alles war ein großes Missverständnis“

„Das alles war ein großes Missverständnis. Wir haben über Strukturen gesprochen und dass es manchmal gut sein kann, wenn etwas uneingeschränkt und stringent behandelt und entschieden wird. Dann bin ich gefragt worden, ob ich Diktatoren kennen würde“, sagte der 78-Jährige britische Formel-1-Boss Bernie Ecclestone gegenüber der Bild-Zeitung. Ecclestone relativierte seine Aussagen. Dies ist dringend notwendig, denn die Wogen, die sein Interview geschlagen hat, sind gewaltig. Es ist geboten, den entstandenen Schaden in Grenzen zu halten. Ecclestone hatte sich in einem Interview mit der Londoner „Times“ positiv über Adolf Hitler und andere Diktatoren geäußert. Im Interview mit der „Times“ sagte er: „Vermutlich ist es schrecklich, das zu sagen, aber abgesehen von der Tatsache, dass Hitler überzeugt wurde, Dinge zu machen, von denen ich nicht weiß, ob er sie wollte oder nicht, war er in der Lage, eine Menge Menschen zu befehligen und Dinge erledigen zu können.“ „Am Ende hat er die Orientierung verloren, also war er kein sehr guter Diktator. Entweder wusste er, was vor sich ging und bestand darauf, oder er hat sich dem einfach angeschlossen.“
Er habe Hitler nicht als positives Beispiel aufgeführt, sondern nur darauf hingewiesen, dass dieser vor seinen fürchterlichen Verbrechen erfolgreich gegen Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrise gewirkt habe, so Ecclestone. Er betonte, dass er niemals auf die Idee gekommen wäre, die Gefühle der jüdischen Gemeinschaft zu verletzen. „Viele Personen meines engsten Freundeskreises sind Juden. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich niemals Minderheiten attackieren würde“, so der Formel-1-Boss.
Der Jüdischen Weltkongresses hatte nach dem Interview den Rücktritt Ecclestones gefordert. Er sei wegen seiner Einstellung nicht geeignet, eine Organisation wie die Formel 1 zu leiten. Auch der Zentralrat der Juden in Deutschland forderte Konsequenzen: „Gerade eine Woche vor dem Start am Nürburgring sollten alle Teams sehr klar machen: Wer Hitler lobt, katapultiert sich selbst rasant sofort aus der Seriosität heraus“, so der Vizepräsident des Zentralrats, Dieter Graumann in einem Interview mit dem Handelsblatt. Ecclestone sei „ein übler politischer Geisterfahrer und fährt so die gesamte Formel 1 an die Wand“. Er forderte: „Kein Team sollte mehr mit ihm zusammen arbeiten – ein Boykott wäre nun mehr als angebracht.“
Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) sagte ein geplantes Treffen mit dem Formel-1-Chef ab. „Das hat der Ministerpräsident am Wochenende nach Bekanntwerden der Äußerungen entschieden“, so Regierungssprecher Christoph Dahl. Dabei war gerade dieses Treffen als Hoffnungsschimmer für den Erhalt der Formel 1 auf dem Hockenheimring bezeichnet worden.

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Mosley will das Zepter nicht aus der Hand geben

Mosley will das Zepter nicht aus der Hand geben

Die Presse überschlägt sich mit Meldungen zu den aktuellen Ereignissen um „Mad Max“, dem derzeitigen Präsidenten des Internationalen Automobilverbandes FIA. Es ist nicht meine Natur, vor einem Kampf davonzulaufen“, drohte Mosley am Wochenende. Max Mosley, seit Monaten Grund für den Streit in der Königsklasse, wurde nach langen Verhandlungen dazu gedrängt, nach dem Ende seiner aktuellen Amtsperiode im Oktober sich nicht erneut um das höchste Amt der FIA zu bewerben. Damit sollte der Frieden in der Formel 1 gesichert sein. Der Brite stimmte nach zähen Verhandlungen zu, doch so einfach will Mosley nicht das Zepter aus der Hand geben. Mit allen Mitteln kämpft er um seinen Machterhalt und seinen Einfluss in der Formel 1. So hat Mosley wohl laut der „Sunday Times“ den ehemaligen Ferrari-Teamchef Jean Todt für das Amt des Internationalen Automobilweltverbandes FIA vorgeschlagen. Die Team in der Teamvereinigung FOTA, die einen „unabhängigen Kandidaten“ fordern, zeigen sich darüber „brüskiert“. Der britische „The Independent“ schrieb daraufhin: „Der Zorn von Mad Max drängt die Formel 1 auf Messers Schneide“.
Gerade erst hatte die Teamtvereinigung FOTA und der FIA-Chef ihren monatelangen Streit um zu Zukunft der Formel 1 beigelegt. Die Fota, die intern den Rücktritt des FIA-Präsidenten forderte, konnte immerhin den Kompromiss erzielen, dass der Brite nicht noch einmal bei den Wahlen antritt. Die Pressemitteilung der Fota nahm Max Mosley zum Anlass, seine Zusicherung zum Amtsverzicht erneut zu überdenken. Die Fota habe der Presse erklärt, so Mosley, dass er selbst aus der Formel 1 „heraus sei“ und an seiner Stelle der FIA-Senatschef Michel Boeri neuer Hauptansprechpartner sei. Mosely bezeichnete dies als „komplett unwahr“. Als „völligen Unsinn“ bezeichnete er weiter, dass er zugestimmt haben sollte, nach seiner Amtszeit bei der FIA keine Rolle mehr zu übernehmen. Auch die Bezeichnung „Diktator“, die die FOTA für ihn gebraucht habe, erregte den Briten. Mosley selbst hat in der Vergangenheit die Fota schon als „Verrückte“ bezeichnet.
Mit seinen Attacken gegenüber der Fota bringt Mosley den Kompromiss erneut in Gefahr. Die RebeIlen-Teams, die gerade auf eine eigene Rennserie verzichtet haben, zeigen sich ihrerseits erbost. Ferrari-Boss Luca di Montezemolo versucht zu beschwichtigen: „Es muss Schluss sein mit der Polemik, weil wir die Formel 1 lieben!“, so der Fota-Chef.

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Volkswagen Pilot Vernay auch in Nürnberg auf dem Podium

Die Meisterschaft fest im Blick: Volkswagen Pilot Jean Karl Vernay (Frankreich/Team Signature) hat mit den Plätzen sieben und zwei auf dem Norisring seine Titelchancen in der Formel 3 Euro Serie gewahrt.

Der 21 Jahre alte Franzose belegt in der Gesamtwertung der Formel 3 Euro Serie den dritten Rang. Sein Teamkollege Tiago Geronimi (Brasilien) fuhr am Sonntag als Fünfter über die Ziellinie, gewann erstmals die „Rookie“-Wertung für Neueinsteiger und sammelte seine ersten Meisterschaftspunkte.

Eine höchst sehenswerte Aufholjagd von Mika Mäki am Sonntag blieb unbelohnt: Nachdem der Finne im ersten Rennen ausgeschieden war und von Platz 23 in den zweiten Durchgang starten musste, rollte der Finne das Feld von hinten auf. Schon in der Startphase machte er acht Positionen gut und überholte Runde für Runde weitere Konkurrenten. In der 30. Runde lag er als Sechster bereits in den Punkterängen und übernahm in der sprichwörtlichen letzten Kurve noch den dritten Rang. Der Jubel kam zu früh: Da er einmal unter Gelber Flagge überholte, erhielt der 21-Jährige nach der Zieldurchfahrt eine Zeitstrafe von 30 Sekunden und wurde nur als 15. gewertet.

Kris Nissen, Volkswagen Motorsport-Direktor:
„Mehr als 100.000 Besucher vor Ort und die Fernseh-Zuschauer haben ein extrem spannendes Rennen gesehen. Wir gratulieren Christian Vietoris zum verdienten Sieg. Jean Karl Vernay hat allerdings gezeigt, dass das Paket aus Volkswagen Motor, Dallara-Chassis sowie unseren Teams und Fahrern hier ebenfalls siegfähig war. Dass es nicht ganz gereicht hat, ist auch auf Faktoren zurückzuführen, die man im Motorsport nicht beeinflussen kann: Schwierige Wetterverhältnisse, außergewöhnliche Rennverläufe und nicht zuletzt Unfälle.“

#4 – Jean Karl Vernay (F) – Volkswagen Dallara F308 – Team Signature
Qualifying: Platz 9 – Rennen 1: Platz 7 – Rennen 2: Platz 2
„Platz zwei am Sonntag, wichtige Punkte gesammelt, Dritter der Gesamtwertung – damit kann ich zufrieden sein. Allerdings war gerade im zweiten Rennen mehr drin, unser Speed hätte für einen Sieg gereicht. Leider bin ich in der ersten Kurve von einem Konkurrenten so hart getroffen worden, dass mein Auto stark beschädigt wurde. Ich bin für die weiteren Rennen sehr zuversichtlich, denn wir sind absolut konkurrenzfähig und werden weiterhin um die Meisterschaft kämpfen.“

#25 – Tiago Geronimi (BR) – Volkswagen Dallara F308 – Team Signature
Qualifying: Platz 22 – Rennen 1: nicht gewertet – Rennen 2: Platz 5
„Ich bin sehr zufrieden, auch wenn das Wochenende auf dem Norisring für einen Neueinsteiger wie mich keine leichte Aufgabe war. Die gemischten Bedingungen im Qualifying waren knifflig, im ersten Durchgang warf mich der Crash am Anfang aus dem Rennen. Umso glücklicher bin ich über Platz fünf am Sonntag, mein bislang bestes Rennen in der Formel 3 Euro Serie. So kann es gerne weitergehen.“

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