Der gefeuerte Ex-Teamchef Flavio Briatore trifft die volle Härte des Gerichts

Der gefeuerte Ex-Teamchef Flavio Briatore trifft die volle Härte des Gerichts

Das Urteil im Unfallskandal wurde gesprochen. Und es ist ein mildes Urteil. Gnade für Renault, jedoch lebenslängliche Sperre für den ehemaligen Teamchef Flavio Briatore
Nach einer nur 90-minütigen Anhörung gestern in Paris verurteilte der Internationale Automobilverband FIA den inszenierten Crash des ehemaligen Renault-Piloten Nelson Piquet Junior beim Singapur-Nachtrennen 2008 als Regelverstoß von „beispielloser Schwere“. Das geständige Renault-Team kam mit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren sehr glimpflich davon. Der Crashpilot Piquet entging als Kronzeuge einer Strafe. Der Brasilianer schrieb auf seiner Internetseite: „Ich bereue meine Handlungen zutiefst. Ich wünsche mir jeden Tag, ich hätte es nicht getan“. Vorteilnehmer durch den Crash 2008 war der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso, dem der Betrug den Sieg ermöglichte. Auch er kam ohne Strafe davon, da er, so die Ansicht der Richter, von dem Komplott nichts wusste.
Der französische Autobauer Renault hatte schon in der vergangenen Woche mit dem Hinauswurf des Teamchef Briatore und dem Chefingenieur Symonds die Schuld eingestanden und akzeptierte auch wie zu erwarten war das Urteil des Pariser Gerichtes umgehend. „Wir entschuldigen uns vorbehaltlos bei der Formel-l-WeIt für dieses unzumutbare Verhalten“, teilte der Rennstall mit.
„Das ist die härteste Strafe, die wir verhängen konnten. Wir haben ihnen die Bewährungsstrafe gegeben, weil Renault bewiesen hat, dass nicht das Team und noch weniger das Unternehmen die Verantwortung trug. Es wäre daher falsch gewesen, eine sofort wirksame Sperre zu verhängen“, rechtfertigte der FIA-Präsident Max Mosley das milde Urteil. Unter anderem Umständen wäre ein Total-Ausschluss des Rennstalls durchaus gerechtfertigt gewesen, „weil die Verstöße von Renault nicht nur die Integrität des Sports beschädigt haben, sondern auch das Leben von Zuschauern, Offiziellen, anderen Mitstreitern und Piquet selbst gefährdeten“, so der Automobilweltverband.
Der gefeuerte Ex-Teamchef Flavio Briatore trifft hingegen die volle Härte des Gerichts. Der schillernden Rennsport-Figur bleibt „auf unbegrenzte Zeit“ der Zugang zu allen FIA-Meisterschaften verwehrt. Auch der Zutritt zu einem Fahrerlager darf dem Ex-Teamchef nicht mehr gewährt werden. Schmerzlicher für den Italiener dürfte sein, dass sich alle Piloten von ihm trennen müssen, die Briatore als Manager beschäftigen. Sonst würden die Piloten selbst keine FIA-Lizenz mehr erhalten. Somit muss sich auch der Spanier Fernando Alonso von seinem langjährigen Berater trennen.

Veröffentlicht unter Formel1 | Kommentare deaktiviert für Der gefeuerte Ex-Teamchef Flavio Briatore trifft die volle Härte des Gerichts

Nach den Statuten muß das Pariser Gericht mit voller Härte urteilen.

Nach den Statuten muß das Pariser Gericht mit voller Härte urteilen.

Auf dieses Urteil sind alle gespannt. Der Unfallskandal von Singapur 2008 beschäftigt die Formel 1 und die Presse wie kauf ein anderes Thema. Und der Ausgang der Verhandlung ist nach wie vor offen. Sicher ist nur, dass sich Renault nicht gegen die schweren Anschuldigungen verteidigen wird.
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie der Automobilweltverband FIA entscheiden wird. Entweder eine milde Strafe oder ein drakonisches Urteil. Bei einem milden Urteil dürfte die FIA versuchen zu verhindern, dass der französische Autobauer die Formel 1 verlässt. Daß der Wegfall eines weiteren großen Automobilherstellers die Attraktivität der Formel 1 nachhaltig schwächen würde, ist auch dem Weltrat bekannt. Möglich ist aber auch, dass der Dachverband mit der vollen Härte durchgreift. Er würde damit die Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Königsklasse entkräften.
Nach den Statuten muß das Pariser Gericht mit voller Härte urteilen. Dies meint auch der dreimalige Weltmeister Niki Lauda und forderte gnadenlose Sanktionen: „Unglaublich, welch ein Schaden der Formel 1 da zugefügt wurde“.
Vor zwei Jahren wurde McLaren-Mercedes in der sogenannten „Spionage-Affäre“ um gestohlenes Ferrari-Datenmaterial zu einer Rekord-Geldstrafe von 100 Millionen Dollar verurteilt. Zudem wurde das Team nachträglich aus der Konstrukteurswertung für 2007 gestrichen, was einen herben finanziellen Verlust bedeutet. Für FIA-Präsident Max Mosley, der die Verhandlung in Paris leiten wird, ist die Gewichtung des neuen Skandales klar: „Wenn im Fall von Renault Leben in Gefahr waren, ist das schlimmer“.
Zu entscheiden haben die Pariser Richter, ob der meist erfolglose Piquet Junior absichtlich auf dem Stadtkurs von Singapur auf Druck von Teamchef Briatore und Chefingenieur Pat Symonds einen Unfall verursachte. Durch das vorherige Tanken von Fernando Alonso und die dem Unfall folgenden Safety-Car-Phase sicherte sich Alonso einen Vorteil und konnten so das erste Nachtrennen in der Formel-l-Geschichte gewinnen.
Wohl erst aufgrund seiner Entlassung bei Renault im Juli brach Piquet jr. sein Schweigen und stellte sich dem Automobilweltverbandes als Kronzeuge zur Verfügung. Aufgrund einer Abmachung mit der FIA wird Piquet Junior auf jeden Fall von einem Urteil verschont werden.

Veröffentlicht unter Formel1 | Kommentare deaktiviert für Nach den Statuten muß das Pariser Gericht mit voller Härte urteilen.

Nico Hülkenberg beerbt wohl Nico Rosberg bei Williams

Nico Hülkenberg beerbt wohl Nico Rosberg bei Williams

Die Formel 1 ist um einen neuen deutschen Fahrer reicher. Nico Hülkenberg beerbt wohl Nico Rosberg bei Williams. Nach seinem Titelgewinn in der GP2-Serie hat Hülkenberg den Aufstieg vom Testfahrer zum Stammpiloten geschafft. „Klar, fahre ich nächstes Jahr Formel 1“, sagte Hülkenberg, der am Samstag das erste Rennen beim Saisonfinale in Portugal gewann und mit dem fünften Saisonsieg die Bestmarken der Formel 1-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg einstellte.
Der Zeitschrift „Auto Bild motorsport“ ist der Vertrag mit Williams inzwischen unterschrieben worden. Teamchef Sir Frank Williams sowie der Anteilseigner und Technische Direktor Patrick Head sollen sich dazu entschlossen haben, die Option auf
Hülkenberg einzulösen. Der 22-Jährige Hülkenberg, der von Michael Schumachers Manager Willi Weber betreut wird, soll bei Williams einen Dreijahresvertrag erhalten haben.
So könnten ab der nächsten Saison sechs deutsche Fahrer in der Formel 1 an den Start gehen. Denn noch nicht bekannt ist die Zukunft von Nick Heidfeld, dessen Arbeitgeber BMW zum Saisonende aussteigt. Ob er in der Saison 2010 in einem Formel-1-Cockpit sitzt, gilt derzeit als eher unwahrscheinlich. Als nicht gesichert gilt auch die Zukunft von Timo Glock. Es halten sich hartnäckig die Gerüchte, dass Toyota 2010 nicht im Rennzirkus antreten wird.
Bei Williams würde Hülkenberg das Cockpit von Nico Rosberg übernehmen. Nico Rosberg ist heißer Kandidat bei McLaren-Mercedes und dem WM-führenden Brawn-Team. Offen ist auch, wer neben Hülkenberg das Cockpit bei Williams besteigen wird. Sicher ist nur, dass Sebastian Vettel bei Red Bull und Adrian Sutil 2010 für Force India fahren wird.
Wie es weiter mit Renault gehen wird, ist derzeit ebenfalls noch nicht sicher. Mit dem Rauswurf von Teamchef Flavio Briatore, der Fernando Alonso 2005 und 2006 zum WM-Titel geführt hatte, endet eine der schillerndsten Karrieren in der Formel 1. Der Italiener hatte einst Rekord-Weltmeister Michael Schumacher im Bennetton-Team 1994 und 1995 zu den ersten beiden WM-Titeln geführt. Schon immer geht der Name Briatore einher mit Gerüchten und Skandale. Als Nachfolger für Briatore wird der viermalige Weltmeister Alain Prost gehandelt. Er hat beste Erfahrungen in der Formel 1 und war bereits von 1997 bis 2001 mit seinem eigenen Rennstall in der Königsklasse.

Veröffentlicht unter Formel1 | Kommentare deaktiviert für Nico Hülkenberg beerbt wohl Nico Rosberg bei Williams

Größte Skandal in der Geschichte der Formel 1 nun auch offiziell perfekt

Größte Skandal in der Geschichte der Formel 1 nun auch offiziell perfekt

Der größte Skandal in der Geschichte der Formel 1 ist nun auch offiziell perfekt. In der Unfall-Affäre von Singapur hat Renault völlig überraschend ihre Schuld eingestanden und sich von ihrem schillernden Teamchef Flavio Briatore getrennt. Die Franzosen legen ein Geständnis ab: „Wir werden die aktuellen Anschuldigungen der FIA bezüglich des Singapur-Grand-Prix nicht bestreiten. Wir möchten ebenso bekannt geben, dass Teamchef Flavio Briatore und Chefingenieur Pat Symonds das Team verlassen haben“. So lautet die karge Mitteilung von Renault.
Ein Sinneswandel, nachdem Renault und deren Teamchef Flavio Briatore noch in den vergangenen Tagen alle Anschuldigungen zurückgewiesen haben. Da dem Team ein sofortiger WM-Ausschluß und eine hohe Geldstrafe droht, kommen die Franzosen durch die Trennung von den zwei ranghohen Mitarbeitern offenbar einem Ausschluß bevor. Es wird bereits offen darüber spekuliert, ob es sich bei diesem Schritt um ein Bauernopfer handelt. Weitere Kommentare will Renault bis zur geplanten Anhörung vor dem Automobil-Weltverband FIA am kommenden Montag nicht abgeben. Dort dürfte sich auch die Zukunft des gesamten Teams entscheiden.
Der Skandal wurde durch das Geständnis des früheren Renault-Pilot Nelson Piquet junior ausgelöst worden, der in einem Brief an die FIA geschrieben hatte, beim Grand Prix im Singapur 2008 hätten ihn Symonds und Briatore zu einem Unfall gezwungen. Durch diesen Unfall und die dadurch ausgelöste Safty-Car-Phase verschaffte sich Teamkollege Fernando Alonso einen Vorteil und fuhr einen Sieg für Renault ein.
Renault und Teamchef Flavio Briatore hatten die Vorwürfe zunächst bestritten und Piquet und dessen Vater Nelson Piquet senior wegen „falscher Behauptungen und versuchter Erpressung“ in Paris und London angezeigt.
Der Automobilweltverband FIA hat Piquet junior für seine Aussage Straffreiheit zugesichert. Wie jetzt bekannt wurde, soll auch Symonds Ähnliches in Aussicht gestellt worden sein.
Als mögliche Nachfolger für Briatore werden schon länger gehandelt. Demnach sollte Alain Prost die besten Chancen haben. Der viermalige Weltmeister hat Erfahrung in der Formel 1 und war bereits von 1997 bis 2001 mit seinem eigenen Rennstall in der Königsklasse.

Veröffentlicht unter Formel1 | Kommentare deaktiviert für Größte Skandal in der Geschichte der Formel 1 nun auch offiziell perfekt

Keine Stallregie bei Ross Brawn

Keine Stallregie bei Ross Brawn

Ross Brawn, auch genannt das „Superhirn“, hat gut Lachen. Nach dem Doppelsieg beim Großen Preis von Italien durch seine Fahrer Jenson Button und Rubens Barrichelo scheint die WM zwar noch nicht für die Fahrer entschieden sein, wohl aber für das Team. So dürfte die WM-Krone nach ein teaminternen Kampf an Jenson Button oder Rubens Barrichello gehen. Doch der Stratege Brawn warnt: „Wir sind trotzdem noch nicht über den Berg“. Zuletzt hat das „Superhirn“ durch seine erfolgreiche „Ein-Stopp-Strategie“ von Monza für Aufsehen gesorgt.
Und er stellt klar, dass es keine Stallregie gibt. „Solange die WM mathematisch offen ist, greifen wir nicht ein. Beide Fahrer dürfen Weltmeister werden“, betont der Teamchef. Dies freut natürlich besonders Rubens Barrichello, der zu Zeiten von Michael Schumacher bei Ferrari immer nur zweite Geige war und helfen musste, die Krone für Ferrari und Michael Schumacher zu sichern.
„Jetzt habe ich ja nichts mehr zu verlieren und kann voll angreifen“. Diese Töne spuckt Sebastian Vettel nach seinem verpatzten Monza-Auftritt. Er gibt nicht auf und mit einer völlig neuen Taktik will er den unmöglichen Titel doch noch erreichen. „Einmal nicht zur Stelle, und man wird bestraft. Das ist schon ein bisschen frustrierend“, sagte Vettel nach dem Rennen von Monza. Doch das macht die Formel 1 aus. Vor einem Jahr hatte Vettel auf dieser Rennstrecke in seinem unterlegenen Toro Rosso seinen ersten Formel-1-Sieg erringen können. Doch in diesem Jahr könnte Vettel nicht wirklich mit der Sitze fahren.
Der Red-Bull-Pilot muß nach seinem mageren achten Platz in Italien schlappe 26 Punkte in nur vier Rennen auf den WM-Spitzenreiter Jenson Button aufholen. „Ich muss kompromisslos auf Sieg fahren und hoffen, dass die Dinge in meine Richtung laufen“, sagte Vettel. Als Vorbild nimmt sich der 22-jährige den Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen: „Der hatte 2007 auch einen riesigen Rückstand und wurde am Schluss noch Weltmeister.“ Doch selbst wenn der sympathische Jungster alle vier Rennen gewinnen würde und Button jeweils Fünfter würde, hätte er nicht den Weltmeistertitel in der Taschen. Denn es würden immer noch zwei Punkte fehlen.

Veröffentlicht unter Formel1 | Kommentare deaktiviert für Keine Stallregie bei Ross Brawn

Der königlichen Park von Monza 2009

Der königlichen Park von Monza 2009

WM-Spitzenreiter Jenson Button beendete im königlichen Park von Monza seine WM-Talfahrt und fuhr auf Platz zwei. Sein BrawnGP-Teamkollege Rubens Barrichello siegte beim Großen Preis von Italien. Bittere Pille für den Deutschen Sebastian Vettel, der im Vorjahr den Großen Preis von Italien überraschend gewann. Er erreichte nur Platz acht und seine Hoffnungen auf die WM-Krone sind damit fast aussichtslos. Vettel dazu: „Das ist ein Tritt in den Hintern für uns“. Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen konnte das Rennen auf Platz drei beenden. Bester Deutscher war Adrian Sutil im Force India. „Ein Super-Resultat, das habe ich gebraucht“, sagte der Gräfelfinger.
Ein Blick auf die WM-Gesamtwertung zeigt, dass Jenson Button mit 80 WM-Punkten noch 14 Punkte Vorsprung vor Button liegt. Weitere zehn Zähler trennen Vettel von Button. Bei gerade noch vier Rennen bis Saisonende hat Vettel also 26 Zähler Rückstand zur Spitze. Jenson Button analysiert: „Es war wichtig, dass ich den Abstand zu Vettelvergrößert habe. Rubens hat den besseren Job gemacht und ist mein größter Titelrivale“, sagte der Brite.
Der Brasilianer Barichello dazu: „Das fühlt sich super an. Es wird noch ein toller WM-Kampf“. Für den aktuellen WM-Zweiten Barichello war dies der zweite Sieg in dieser Saison. Auf dieser Strecke ist er Siegen bereits gewohnt: In Monza hatte er zuvor schon zweimal im Ferrari gewonnen.
„Einmal nicht zur Stelle, und man wird bestraft. Das ist schon ein bisschen frustrierend“, sagte der sichtlich enttäuschte Vettel nach dem Rennen. Doch das macht die Formel 1 aus. Vor einem Jahr hatte Vettel auf dieser Rennstrecke in seinem unterlegenen Toro Rosso seinen ersten Formel-1-Sieg erringen können. Doch in diesem Jahr könnte Vettel nicht wirklich mit der Sitze fahren.
Der von Startplatz zwei ins Rennen startende Sutil konnte zum ersten Mal im Force India punktete. „Es macht richtig Spaß, wieder da zu sein und vorn mitzufahren“. Obwohl sein zweiter Boxenstopp alles andere als planmäßig lief, konnte sich Sutil dem Finnen Räikkönen annähern.
Weltmeister Lewis Hamilton kam in der letzten Runde als Dritter von der Piste ab. Dies bedeutete das aus für den britischen McLaren-Mercedes-Fahrer, der nun auch rein rechnerisch seine WM-Krone verteidigen kann.
BMW-Sauber-Fahrer Nick Heidfeld startete von Platz 15 und konnte als Siebter über die Ziellinie überqueren. „Ich gehe glücklich nach Hause. Das war mehr, als man erwarten konnte“, sagte Nick Heidfeld nach dem Rennen.
Weniger zufrieden dürfte der Williams-Pilot Nico Rosberg sein. Nachdem er zuletzt achtmal in Serie gepunktet hatte, ging er diesmal ohne WM-Zähler nach Hause. Timo Glock im Toyota wurde im Elfter.

Veröffentlicht unter Formel1 | Kommentare deaktiviert für Der königlichen Park von Monza 2009

„Formel Skandal“ und der Motorsport-Macho

„Formel Skandal“ und der Motorsport-Macho

Inzwischen macht das Schimpfwort „Formel Skandal“ die Runde. Nach den zahlreichen Affären in dieser Saison kommt die Formel 1 nach wie vor nicht aus den Negativschlagzeilen. Überwunden sind „Hitler-Äußerungen“, „Spionage-Skandal“ und die Androhung einer „Piraten-Serie“. Nun bestimmt der „Singapur-Skandal“ den Formel-1-Zirkus.
Am 21. September urteilt der Automobil-Weltrat in Paris über die Affäre. Als sicher gilt, dass dieser Skandal der Formel 1 einen weiteren irreparablen Schaden zugefügt hat. Derzeit steht Aussage gehen Aussage. Und die beide Kontrahenten Flavio Briatore sowie Vater und Sohn Piquet sparen nicht mit Verbalattacken.
Renault Teamchef Flavio Briatore seinen am 26. Juli entlassenen Fahrer Nelson Piquet jr. als „verzogenen Jungen und labilen Charakter“. Weiter holt der Motorsport-Macho aus, indem er seinem Ex-Fahrer homosexuelle Neigungen unterstellt: „Nelsinho lebte mit einem Gentleman zusammen – der Charakter ihrer Beziehung ist unbekannt. Sein Vater war über diese Beziehung zu einem 50-jährigen Mann sehr besorgt und bat mich, einzuschreiten.“
Piquet jr. holte nach seinem Rausschmiss aus dem Renault-Team ebenfalls mit der Keule aus. Der 24-Jährige bezeichnete den Teamchef Briatore als „meinen Henker“. Er lasse sich nicht einschüchtern und kooperiere „voll und ehrlich“ mit dem Automobil-Weltverband FIA. In einnem Brief an den Automobilweltverband FIA beschuldigt Piquet jr. seinen einstigen Arbeitgeber, ihn beim Nachtrennen in Singapur 2008 angewiesen zu haben, in die Mauer zu fahren und so eine Safety-car-Phase auszulösen, die seinem Teamkollegen Fernando Alonso zum Vorteil verschaffte. Der Spanier Alonso gewann das Nachtrennen 2008.
Max Mosley, der Präsident des Internationalen Automobilverbandes FIA, hat den Fall als „vielleicht sogar schlimmer“ als den Spionage-Skandal um McLaren vor zwei Jahren bezeichnet. Max Mosley dazu: „Wenn, und ich meine hier ein großes Wenn, Renault einer Schuld überführt werden sollte, dann handelt es sich dabei um ein schwerwiegendes Vergehen“, sagte Mosley. „Wir kennen aber bis jetzt nur eine Seite der Geschichte und warten nun auf die Darstellung von Renault. Erst danach können wir ein Urteil fällen. Solange es keinen eindeutigen Beweis ihrer Schuld gibt, sind sie unschuldig“.
Renault und dessen Teamchef Briatore klagen derzeit gegen die Familie Piquet. Die gehen zivilrechtlich gegen Vater und Sohn bei Gerichten in Paris und London vor – wegen Erpressung.

Veröffentlicht unter Formel1 | Kommentare deaktiviert für „Formel Skandal“ und der Motorsport-Macho

Affäre um den angewiesenen Unfall beim Großen Preis von Singapur 2008 spitzt sich zu

Affäre um den angewiesenen Unfall beim Großen Preis von Singapur 2008 spitzt sich zu

Das anstehende Rennen in Monza tritt immer mehr in den Hintergrund. Die Affäre um den angeblich angewiesenen Unfall beim Großen Preis von Singapur 2008 spitzt sich zu und überschattet das aktuelle Formel-1-Geschehen. Der Automobilbauer und Formel-1-Rennstall Renault und dessen Teamchef Flavio Briatore haben jetzt Strafanzeige gegen ihren ehemaligen Fahrer Nelson Piquet junior und dessen Vater erstattet, wie das französische Formel-1-Team gestern der Presse mitteilte. Renault wirft Piquet Junior und Senior „falsche Anschuldigungen im Zusammenhang mit einem Erpressungsversuch“ vor, um auch in dieser Saison im Team bleiben zu können.
Max Mosley, der Präsident des Internationalen Automobilverbandes FIA, hat den Fall als „vielleicht sogar schlimmer“ als den Spionage-Skandal um McLaren vor zwei Jahren bezeichnet. Max Mosley dazu: „Wenn, und ich meine hier ein großes Wenn, Renault einer Schuld überführt werden sollte, dann handelt es sich dabei um ein schwerwiegendes Vergehen“, sagte Mosley. „Wir kennen aber bis jetzt nur eine Seite der Geschichte und warten nun auf die Darstellung von Renault. Erst danach können wir ein Urteil fällen. Solange es keinen eindeutigen Beweis ihrer Schuld gibt, sind sie unschuldig“.
Am 21. September verhandelt der Weltrat der FIA in Paris über die Affäre. Sollte das Gericht der FIA den französischen Rennstall als schuldig erklären, droht Renault der WM-Ausschluss. Nicht bestraft wird in jedem Fall Nelson Piquet jr., selbst wenn das Gericht feststellt, dass er sein Fahrzeug absichtlich in die Mauer setze. „Wir haben ihm Straffreiheit zugesichert, wenn er auspackt“, so der FIA-Präsident Mosley.
Rekord-Weltmeister Michael Schumacher wird weiter in den Diensten von Ferrari stehen. Schumacher hat seinen Berater-Vertrag bei Ferrari verlängert. Wenig erfolgreiches gibt es von Sebastian Vettel zu berichten. Er war der langsamste aller 20 Fahrer. Ob Vettel absichtlich so langsam seine Runden drehte, um damit den Motor seines Red-Bull-Rennwagen zu schonen, ist leider nicht bekannt. Überraschend Schnellster war Adrian Sutil im Force India vor Weltmeister Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes. Timo Glock war als Siebter im Toyota Zweitbester Deutscher.

Veröffentlicht unter Formel1 | Kommentare deaktiviert für Affäre um den angewiesenen Unfall beim Großen Preis von Singapur 2008 spitzt sich zu

Unfall in Singapur im September 2008 fingiert?

Unfall in Singapur im September 2008 fingiert?

Wie das englische Fachmagazin Autosport berichtet, hat Nelson Piquet jr. seinen früheren Arbeitgeber Renault und Teamchef Flavio Briatore in einem Brief an den Automobil-Weltverband FIA offenbar schwer belastet. In einem Dreier-Treffen wenige Stunden vor dem Start des Rennens in Singapur im September 2008 habe er von Briatore und Chefingenieur Pat Symonds die Order erhalten, in der 13. oder 14. Runde absichtlich einen Unfall zu bauen. Dieser soll nach dem ersten Boxenstopp seines Teamkollegen Fernando Alonso in Kurve 17 erfolgen, schrieb Piquet jr. an den Automobilweltverband.
Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, droht dem Renault-Team der WM-Ausschluß. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat anklingen lassen, dass in einem solchen Fall der Französische Rennstall wahrscheinlich zum Saisonende aus der Formel 1 aussteigen würde.
Als sicher darf gelten, dass sich die Wogen so schnell im den Skandal nicht glätten werden. So wurde der Automobilweltverband FIA bereits am 26. Juli von Nelson Piquet sr. über den angewiesenen Unfall von Singapur informiert worden. Teamchef Flavio Briatore und Chefingenieur Pat Symonds haben das Treffen bestätigt, die Anschuldigungen Piquets allerdings ausdrücklich widersprochen. So sei den Vorschlag, mit einem Crash eine Safety-Car-Phase zu provozieren und damit Alonsos Chancen auf einen Sieg zu verbessern, von Piquet jr. selbst gekommen. Briatore und Symonds wollen das energisch abgelehnt haben.
Briatore wolle sich bis zur Anhörung vor dem World Motor Sport Council der FIA nicht mehr zu der Angelegenheit äußern, denn er sei das Opfer einer Erpressung durch die Piquet-Familie.
Wie auch immer sich der Unfall zugetragen hat, Tatsache bleibt, dass Piquet in der 15. Runde des Nachtrennens von Singapur in Kurve 17 in die Mauer fuhr. Der Spanier Alonso, der frisch aufgetankt aus der Boxengasse kam, profitierte davon, denn er war als einziger Pilot vor der Safety-CarPhase zum Nachtanken in die Box gefahren. Dieser Vorteil verhalf dem Renault-Piloten zum Sieg.

Weitere Gerüchte ranken sich um Mercedes. Die Mercedes-Pläne für eine Übernahme des Shooting-Stars von Ross Brawn sind offenbar viel konkreter als bislang an genommen. Laut Medienberichten wollen die Stuttgarter bis zum Auslaufen des Exklusivvertrages mit McLaren in den nächsten drei Jahren schrittweise Anteile bei Brawn erwerben. Der Deal würde Mercedes 75 Prozent und damit die Aktienmehrheit an dem britischen Rennstall bringen.

Veröffentlicht unter Formel1 | Kommentare deaktiviert für Unfall in Singapur im September 2008 fingiert?

Brands Hatch (GB): Volkswagen Pilot Mika Mäki siegt in Brands Hatch

Der Finne Mika Mäki feierte in Brands Hatch im Samstagsrennen der Formel 3 Euro Serie seinen ersten Saisonsieg.

Der Pilot vom Volkswagen Partnerteam Signature verbesserte sich damit in der Gesamtwertung der hart umkämpften Nachwuchsserie auf den fünften Tabellenrang. Mit Brendon Hartley (Neuseeland/Carlin Motorsport) auf Rang acht kam ein weiterer Pilot „powered by Volkswagen“ in die Punkteränge.

Mäki übernahm vom zweiten Startplatz bereits in der ersten Runde die Führung und gab diese trotz Drucks von Polesitter Valtteri Bottas (Finnland, Dallara-Mercedes) bis ins Ziel nicht mehr ab. Nach 39 Runden hatte Mäki rund eine halbe Sekunde Vorsprung auf seinen Landsmann. Brendon Hartley lieferte sich im Verfolgerfeld spannende Zweikämpfe und kam als Achter ins Ziel. Damit sicherte sich der 19-Jährige für das Rennen am Sonntag, in dem die Top Acht des ersten Laufes in umgekehrter Reihenfolge starten, die Pole-Position. Carlin-Motorsport-Teamkollege Jake Rosenzweig (USA) wurde auf dem britischen Traditionskurs Zehnter. Jean Karl Vernay (Team Signature) belegte nach einem unglücklich verlaufenen Qualifying, in dem er nur den 17. Startplatz ergatterte, Position 13. Der Franzose liegt weiterhin auf dem vierten Gesamtrang der Formel 3 Euro Serie.

Überschattet wurde der 13. Saisonlauf der Formel 3 Euro Serie von einem schweren Unfall zwischen Tabellenführer Jules Bianchi (Frankreich, Dallara-Mercedes) und Tiago Geronimi vom Team Signature. Die beiden Piloten waren in der zehnten Runde ausgangs der ersten Kurve kollidiert und in die Reifenstapel geprallt. Das Rennen wurde danach mit der Roten Flagge unterbrochen. Beide Fahrer blieben unverletzt. „Tiago geht es gut. Die Bergung hat ein wenig länger gedauert, da die Streckensicherung auf Nummer sicher gehen wollte“, so Signature-Teamchef Philippe Sinault. Das Rennen wurde nach einer vierstündigen Unterbrechung wieder aufgenommen und Mika Mäki brachte seinen Vorsprung sicher ins Ziel. Bei Signature hofft man nun, dass auch das beschädigte Auto über Nacht bis zum zweiten Rennen repariert werden kann.

Kris Nissen, Volkswagen Motorsport-Direktor:
„Herzlichen Glückwunsch an Mika Mäki und das Team Signature zu dem Sieg. Nach zuletzt zwei Podestplätzen in Oschersleben und auf dem Nürburgring hat Mika es verdient, ganz oben auf dem Podest zu stehen. Brands Hatch ist ein gutes Pflaster für Volkswagen. Bereits im vergangenen Jahr konnten wir uns hier einen Doppelsieg im zweiten Lauf sichern. Mit der Pole-Position von Brendon Hartley haben wir für das Rennen am Sonntag erneut eine gute Ausgangsposition.“

#3 – Mika Mäki (FIN) – Volkswagen Dallara F308 – Team Signature
Qualifying: Platz 2 – Rennen 1: Platz 1
„Es ist fantastisch, endlich den ersten Saisonsieg geholt zu haben. Vielen Dank an mein Team Signature und Volkswagen. Leider habe ich lange darauf warten müssen, bis es endlich geklappt hat. Wir hatten in den ersten Saisonrennen viel Pech. Aber jetzt ist der Knoten endlich geplatzt. Ich denke nicht, dass dies mein letzter Sieg in diesem Jahr gewesen sein wird. Der Schlüssel zum Erfolg war mein toller Start. Danach kam es nur noch darauf an, keinen Fehler zu machen und das Rennen kontrolliert nach Hause zu fahren.“

Veröffentlicht unter Formel3 | Kommentare deaktiviert für Brands Hatch (GB): Volkswagen Pilot Mika Mäki siegt in Brands Hatch