Rallye Dakar 2010: Etappe 11 – zweite Anden-Überquerung von Chile nach Argentinien

DAKAR ARGENTINA CHILE 2010 - STAGE 10 - LA SERENA (ARG) / SANTIAGO (ARG) - 12/01/2010- PHOTO : FRANCOIS FLAMAND / DPPI

DAKAR ARGENTINA CHILE 2010 - STAGE 10 - LA SERENA (ARG) / SANTIAGO (ARG) - 12/01/2010- PHOTO : FRANCOIS FLAMAND / DPPI

Volkswagen hat auf der elften von 14 Tagesetappen der Rallye Dakar seine Spitzenposition verteidigt: Auch nach der zweiten Anden-Überquerung von Chile nach Argentinien führen drei Volkswagen Race Touareg die Gesamtwertung an. Die Entscheidung um den Sieg ist hingegen keinesfalls gefallen: Die Spitzenreiter Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) verloren 5.38 Minuten ihres Vorsprungs auf Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) und Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA). Die besten Verfolger – Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F) im X-raid-BMW – liegen als Vierte bereits 2:09 Stunden hinter der Spitze. „Zwei schleichende Plattfüße haben heute viel Zeit gekostet. Der erste hielt noch 30, der zweite 40 Kilometer, bevor wir wechseln mussten“, fasst Carlos Sainz (E, 9. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung) den Tag zusammen. „Beim ersten Mal hat mich Stéphane Peterhansel im X-raid-BMW, beim zweiten mein Teamkollege Mark Miller überholt. Von da an haben wir den Rest des Tages im Staub verbracht. Diese Wertungsprüfung war zwar kurz, allerdings alles andere als leicht. Ich bin froh, dass wir die Führung im Gesamtklassement verteidigen konnten.“

Beim Abstieg aus den Anden von rund 3.000 Höhenmetern hinunter nach Argentinien musste Sainz einen Rückschlag hinnehmen: Zwei schleichende Plattfüße warfen ihn zurück. In der Gesamtwertung hat er nun noch 4.28 Minuten Vorsprung vor seinem Teamkollegen Al-Attiyah aus Katar. Mit 23.50 Minuten Abstand bleibt Mark Miller Dritter. „Heute ging es richtig zur Sache. Ich war mir nicht ganz sicher, ob wir die richtige Abstimmung gefunden hatten, denn es ging heute lange durch Flussbetten. Ich habe bewusst nicht viel riskiert“, sagte Mark Miller (USA, 5. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung).  „Doch angesichts unserer erzielten Zeit haben sowohl die Abstimmung als auch die Taktik gestimmt. Zum Schluss hatte ich auf den letzten 40 Kilometern noch einen schleichenden Plattfuß, den ich jedoch bis ins Ziel nicht wechseln musste. Mit dem Ergebnis bin ich also mehr als zufrieden.“

Beste Volkswagen Piloten des Tages waren Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D): Die Vorjahressieger fuhren die drittbeste Etappenzeit vor Al-Attiyah und Miller und bleiben Siebte der Gesamtwertung. Der Tagessieg ging an Guerlain Chicherit/Tina Thörner (F/S) im X-raid-BMW. „Eine sehr enge Etappe mit einer langen Durchquerung eines ausgetrockneten Flussbettes und auch mit Wasserdurchfahrten“, sagte Giniel de Villiers (ZA, 3. Platz Tages- / 7. Platz Gesamt-Wertung). „Dazu kamen tief hängende Baumkronen, durch die wir uns kämpfen mussten. Es gab genug Gelegenheit, sich heute einen Plattfuß einzuhandeln. Das haben wir vermieden, allerdings haben wir von weit hinten startend viel Zeit damit verloren, im Staub zweier Mitsubishi zu fahren. Von daher ist unser Ergebnis sehr zufriedenstellend.“

Der elfte Rallye-Dakar-Tag wurde durch enge Schotterabschnitte bestimmt, forderte Mensch und Material bei Wasserdurchfahrten und bildete mit einer langen Bergab-Passage am Prüfungsende eine Herausforderung für die Bremsen. Auf den zahlreichen felsigen und steinigen Abschnitten galt es für die Piloten, Reifenschäden zu vermeiden. „Der Abstand zwischen meinem Teamkollegen Carlos Sainz und mir ist geschrumpft. Doch nicht meine eigene Leistung war ausschlaggebend, sondern das Pech von Carlos, der zwei schleichende Plattfüße hatte und Zeit verloren hat“, sagte Nasser Al-Attiyah (Q, 4. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung). „Ich denke, meine Taktik, auf Terrain mit spitzen Steinen vorsichtig zu fahren und dann zu attackieren, wenn Reifenschäden unwahrscheinlich sind, hat sich ausgezahlt. Ich muss aber auch zugeben, dass wir heute Glück hatten – denn wir haben einmal einen Baum getroffen und hätten dabei das Auto beschädigen können“, so Nasser Al-Attiyah.  Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen bestätigte: „Drei Race Touareg an der Spitze – damit können wir weiterhin zufrieden sein. Carlos wurde heute durch zwei Reifenschäden zurückgeworfen, doch seine Position in der Gesamtwertung blieb unverändert. Im Moment kämpfen Carlos und Nasser an der Spitze – die nächsten Tage werden sehr spannend. Alle vier Race Touareg liefen auch auf dieser anspruchsvollen Höhenetappe tadellos.“

Veröffentlicht unter Rallye | Kommentare deaktiviert für Rallye Dakar 2010: Etappe 11 – zweite Anden-Überquerung von Chile nach Argentinien

Rallye Dakar 2011: Überraschungsbesuch im Biwak

DAKAR ARGENTINA CHILE 2011 - STAGE 9 : COPIAPO (ARG) / COPIAPO (ARG) - 11/01/11 - PHOTO : FRANCOIS FLAMAND / DPPI

DAKAR ARGENTINA CHILE 2011 - STAGE 9 : COPIAPO (ARG) / COPIAPO (ARG) - 11/01/11 - PHOTO : FRANCOIS FLAMAND / DPPI

Auf dem Teilstück zwischen Copiapó und Chilecito bestritt Volkswagen mit dem Race Touareg die insgesamt 100. „Dakar“-Etappe seit dem ersten Einsatz des Prototypen im Jahr 2004. Ein besonderer Moment für beide: Volkswagen Werkspilot Nasser Al-Attiyah, Gesamtführender der „Dakar“, bekam nach der neunten Etappe im Biwak einen Überraschungsbesuch abgestattet. Luis Urzúa, Schichtführer der in San José nördlich von Copiapó im Herbst 2010 verunglückten Bergleute, machte sich in seiner Heimatstadt Copiapó ein Bild vom Volkswagen Werksteam. Der als 33. und letzter gerettete Urzúa zeigte sich begeistert. „Wie wir Bergleute arbeitet ein Team bei der ‚Dakar‘ Hand in Hand. Es ist toll, die Rallye in meiner Stadt so hautnah zu erleben“, so der 54-Jährige. „Mit Nasser Al-Attiyah einen der Favoriten treffen zu dürfen, ist großartig.“

Segel-Ass Russell Coutts besucht Volkswagen Werksteam
Hoher Besuch von hoher See: Der viermalige America’s-Cup-Sieger, mehrfache Segel-Weltmeister und Olympiasieger Russell Coutts ließ sich von Carlos Sainz, Nasser Al-Attiyah und Mark Miller das Volkswagen Biwak zeigen. In Copiapó in Chile, heimlicher Ruhetag der Rallye Dakar für die Mechaniker, kam der 48-jährige Neuseeländer beim Service nach der neunten Etappe zur Stippvisite.

Stand nach Etappe 10, Copiapó (RCH)–Chilecito (RA); 176/862 km WP 10/Gesamt
Pos. Team Fahrzeug Etappe 10 Gesamtzeit
1. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D); Volkswagen Race Touareg 3; 3:02.09 Std. (4.) 33:58.34 Std.
2. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E); Volkswagen Race Touareg 3; 3:11.28 Std. (5.) + 12.37 Min.
3. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D); Volkswagen Race Touareg 3; 2:53.15 Std. (1.) + 46.57 Min.
4. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F); BMW X3 CC; 2:58.53 Std. (3.) + 1:39.32 Std.
5. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA); Volkswagen Race Touareg 3; 3:57.33 Std. (8.) + 3:40.43 Std.
6. Krzysztof Holowczyc/Jean-Marc Fortin (PL/B); BMW X3 CC; 2:57.38 Std. (2.) + 3:49.37 Std.
7. Ricardo Leal dos Santos/Paulo Fiuza (P/P); BMW X3 CC; 3:24.06 Std. (6.) + 5:48.25 Std.
8. Christian Lavieille/Jean-Michel Polato (F/F); Nissan Proto; 3:36.38 Std. (7.) + 6:27.23 Std.
9. Guilherme Spinelli/Youssef Haddad (BR/BR); Mitsubishi Racing Lancer; 4:26.42 Std. (10.) + 7:25.57 Std.
10. Erik van Loon/Harmen Scholtalbers (NL/NL); Mitsubishi Racing Lancer; 6:46.14 Std. (42.) + 13:38.12 Std.

Und so geht’s weiter …
Donnerstag, 13. Januar: Die Rallye Dakar bietet den Teilnehmern auf dem Teilstück zwischen Chilecito und San Juan die letzte vornehmlich vom tiefen, anthrazitfarbenen Sand geprägte Etappe. Weicher Pudersand, im Volksmund „Guadal“ genannt und dem Fesh-Fesh Afrikas ähnlich, fordert Mensch und Material ebenso wie steinige und buckelige Abschnitte, die dem Fahrwerk alles abverlangen.

Veröffentlicht unter Rallye | Kommentare deaktiviert für Rallye Dakar 2011: Überraschungsbesuch im Biwak

Rallye Dakar 2011: 10 Etappe – Copiapó (RCH)–Chilecito (RA), 176 km, 686 km, 862 km

Carlos Sainz (driver) and Lucas Cruz (co-driver) in action during the 10th stage of Dakar Rally between Copiapo, Chile and Chilecito, Argentina on january 12th, 2011

Carlos Sainz (driver) and Lucas Cruz (co-driver) in action during the 10th stage of Dakar Rally between Copiapo, Chile and Chilecito, Argentina on january 12th, 2011

Während sich die Volkswagen Werksfahrer Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) auf der zehnten von 13 Etappen ihren ersten Tagessieg sicherten, setzten sich ihre Teamkollegen Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) an der Spitze der Rallye Dakar deutlich ab. Das Duo vergrößerte auf der schwierigen Dünenprüfung von Copiapó in Chile nach Chilecito in Argentinien seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf 12.37 Minuten. „Der Beginn der Etappe verlief richtig gut für uns. Wir haben schnell in unseren Rhythmus gefunden und haben schon früh unseren Teamkollegen Carlos Sainz überholt, der sich auf einer Düne festgefahren hatte“, sagte Nasser Al-Attiyah (Q, 4. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung). „Bis zum Ende fuhren wir ein gutes Tempo. Leider haben wir nicht sofort den richtigen Weg gefunden und dort gesucht, wo alle Top-Teams nach dem Weg gesucht haben. Nur unsere Teamkollegen Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz waren cleverer als alle anderen. Glückwunsch an sie zum Etappensieg.“

Auf dem zweiten Rang folgen die Vorjahressieger Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E).In den berüchtigten weißen Dünen in der Nähe von Fiambalá spielten sich dramatische Szenen ab: Zunächst führte Nasser Al-Attiyah die Prüfung an, danach übernahm Stéphane Peterhansel im X-raid-BMW die Spitze. Dann verwandelte Nasser Al-Attiyah 2.30 Minuten Rückstand am höchsten Punkt der Strecke in einem Dünengebirge in 1.18 Minuten Vorsprung. Doch kurz vor Ende der Prüfung, zwischen dem fünften und dem sechsten Wegpunkt, überrumpelten Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz die Führenden mit der cleversten Routenwahl – und holten so sensationell den Tagessieg. „Heute war unser Tag. Ich denke, dass ich einen ebenso guten Job gemacht habe wie mein Copilot Dirk von Zitzewitz“, sagte Giniel de Villiers (ZA, 1. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung). „Doch am Ende hat sein Geniestreich den Unterschied gemacht. Es ist toll, endlich auch einen Etappensieg bei dieser ‚Dakar‘ geholt zu haben, auch wenn er später kam, als ich mir gewünscht habe. Auf dem Weg dorthin gab es viele Schwierigkeiten zu überwinden. Man musste auf die Motortemperaturen achten, jedes der Top-Teams hat sich mindestens einmal verfahren. Dazu Sand, Sand, Sand, der sehr weich war. Das Finale war ein echtes Labyrinth von ausgewaschenen Flussbetten und Canyons. Da werden noch viele Teams heute nach dem Weg suchen.“

Dirk von Zitzewitz fand auf Anhieb an einem Abzweig die richtige Richtung und folgte nicht den Spuren von Peterhansel. Nasser Al-Attiyah fiel auf den vierten Platz der Tageswertung zurück und büßte insgesamt 8.54 Minuten ein. Da Carlos Sainz auf der Etappe sogar 18.13 Minuten verlor, konnte Al-Attiyah seinen Vorsprung in der Gesamtwertung ausbauen. „Das war der Katastrophen-Tag schlechthin für uns“, sagte Carlos Sainz (E, 5. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung). „Bereits nach fünf Kilometern haben wir uns auf einer Düne festgefahren. Dazu kam später ein Reifenschaden. Gleich mehrfach haben wir uns verfahren, besonders am Ende der Wertungsprüfung, als wir den Ausgang aus einem Flussbett nicht richtig gefunden haben. Zudem haben wir uns das Getriebe beschädigt, was uns zusätzlich einbremste. Alles in allem hätte es also besser laufen können. Aber auch schlechter: Der Rückstand in der Gesamtwertung ist nicht uneinholbar. Wir geben bis zum letzten Meter alles, um doch noch gewinnen zu können.“

Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) verloren auf der Prüfung 1:04.18 Stunden, bleiben aber Fünfte der Gesamtwertung. „Ein fordernder Tag für Mensch und Material“, sagte Mark Miller (USA, 8. Platz Tages- / 5. Platz Gesamt-Wertung). „Wir haben zu Beginn vieles richtig gemacht, mein Beifahrer Ralph Pitchford hat die Wegpunkte perfekt angefahren. Leider kamen wir über einen Dünenkamm mit zu wenig Schwung und haben uns dort festgefahren. Insgesamt war es jedoch eine richtig gute, weil harte ‚Dakar‘-Etappe. Mit ein bisschen mehr Glück wäre heute mehr für uns herausgesprungen.“

Hinter Al-Attiyah und Sainz komplettieren Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) die Dreifach-Führung von Volkswagen. Die zehnte Etappe führte die Teilnehmer von Chile wieder nach Argentinien zurück. Dabei überquerten die Teams den mit 4.725 Metern höchsten Punkt der Rallye – den Paso San Francisco. „Eine sehr kurze Etappe, die aber absolut dramatisch verlief und sehr schwierig gewesen ist“, sagte Kris Nissen, Volkswagen Motorsport-Direktor. „Die Navigation war alles andere als einfach und der Sand sehr weich. Keine Fahrerpaarung ist heute ohne kleine Fehler durchgekommen. Der Race Touareg 3 hat die anspruchsvollen Bedingungen aber wieder sehr gut gemeistert. Ich freue mich sehr, dass Giniel und Dirk auf dieser schwierigen Etappe gewonnen haben.“

Veröffentlicht unter Rallye | Kommentare deaktiviert für Rallye Dakar 2011: 10 Etappe – Copiapó (RCH)–Chilecito (RA), 176 km, 686 km, 862 km

Rallye Dakar 2010: Etappe 10 – Anforderungen erinnerten teilweise eher an die Rallye-WM

DAKAR ARGENTINA CHILE 2010 - STAGE 10 - LA SERENA (ARG) / SANTIAGO (ARG) - 12/01/2010- PHOTO : ERIC VARGIOLU / DPPI

DAKAR ARGENTINA CHILE 2010 - STAGE 10 - LA SERENA (ARG) / SANTIAGO (ARG) - 12/01/2010- PHOTO : ERIC VARGIOLU / DPPI

Auf den schmalen Bergpässen von La Serena nach Santiago war der frühere Rallye-Weltmeister Sainz ganz in seinem Element. Steinige Böden, enge Kehren, viele Bremsmanöver – die Anforderungen erinnerten teilweise eher an die Rallye-WM als an eine Wüstenrallye. Dennoch war seine Aufgabe alles andere als Routine: Sainz gewann die zehnte Etappe des Wüsten-Klassikers im Race Touareg mit 28 Sekunden Vorsprung vor Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F) im X-raid-BMW. Es war sein 16. Etappensieg bei der Rallye Dakar, die er seit 2006 mit Volkswagen bestreitet. Ein weiterer Gegner im Kampf um den Tagessieg war Volkswagen Teamkollege Mark Miller, der nach 148 von insgesamt 238 Kilometern sogar geführt hatte. Der Amerikaner belegte im Tagesziel Platz drei vor seinem Teamkollegen Nasser Al-Attiyah.
Insgesamt 27 Kilogramm Nudeln hat die Volkswagen Mannschaft während der Rallye Dakar bis heute verbraucht. Die größte Menge Pasta ging an die Fahrer und Beifahrer der Race Touareg, die jeweils unmittelbar nach dem Erreichen des Biwaks damit beginnen, den Kohlehydrat-Haushalt wieder aufzufüllen.
Weitere beeindruckende Zahlen: Nasser Al-Attiyahs Etappensieg am neunten „Dakar“-Tag war bereits der 110. und der heutige von Carlos Sainz der 111. des Race Touareg im Marathon-Rallyesport. Bis heute hat Volkswagen mit dem Race Touareg 35 „Dakar“-Etappen gewonnen. Insgesamt standen bis heute 212 Etappen auf dem Programm. Damit entspricht die Tagessieg-Quote etwa 52 Prozent.
Die Volkswagen Race-Trucks mit den Startnummern 521 und 526 transportieren insgesamt 1,4 Tonnen Ersatzteile für die Race Touareg und zusätzlich 1,6 Tonnen an Werkzeug und das nötigste Equipment. Die Race-Trucks sind eingeschriebene Teilnehmer in der Lkw-Wertung und befahren deshalb dieselbe Rallye-Route. Im Falle eines Falles können Sie den Besatzungen der Race Touareg auf der Strecke mit Material und Tatkraft zu Hilfe kommen.

Stand nach Etappe 10, La Serena (RCH)–Santiago (RCH); 238/586 km WP 10/Gesamt
Pos.; Team; Fahrzeug; Etappe 10; Gesamtzeit
1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) Volkswagen Race Touareg 2 3:01.05 Std. (1.) 36:34.45 Std.
2. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) Volkswagen Race Touareg 2 3:02.45 Std. (4.) + 10.06 Min.
3. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) Volkswagen Race Touareg 2 3:02.07 Std. (3.) + 28.19 Min.
4. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F) BMW X3 CC 3:01.33 Std. (2.) + 2:14.20 Std.
5. Guerlain Chicherit/Tina Thörner (F/S) BMW X3 CC 3:03.37 Std. (5.) + 2:30.59 Std.
6. Carlos Sousa/Matthieu Baumel (P/F) Mitsubishi Racing Lancer 3:10.43 Std. (10.) + 3:54.05 Std.
7. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) Volkswagen Race Touareg 2 3:10.50 Std. (11.) + 4:46.13 Std.
8. Guilherme Spinelli/Filipe Palmeiro (BR/P) Mitsubishi Racing Lancer 3:10.31 Std. (8.) + 5:25.08 Std.
9. Orlando Terranova/Pascal Maimon (RA/F) Mitsubishi Racing Lancer 3:04.47 Std. (6.) + 5:40.31 Std.
10. Robby Gordon/Andy Grider (USA/USA) Hummer 3:10.41 Std. (9.) + 5:43.56 Std.

So geht es morgen weiter
Mittwoch, 13. Januar: 11. Etappe, Santiago (RCH)–San Juan (RA). Die zweite Andenüberquerung erfordert angesichts beeindruckender Landschaft die volle Konzentration der Fahrer und Beifahrer. Noch mehr jedoch das Gelände. Neben Schotterabschnitten stehen bei der Fahrt über die Grenze nach Argentinien auch Passagen mit weichem, puderartigem Sand auf dem Programm. Dieser besondere Untergrund hat bei den Einheimischen einen eigenen Namen: „Guadal“.

Veröffentlicht unter Rallye | Kommentare deaktiviert für Rallye Dakar 2010: Etappe 10 – Anforderungen erinnerten teilweise eher an die Rallye-WM

Rallye Dakar 2010: Etappe 10 – Volkswagen baut Vorsprung aus

Rallye Dakar 2010

Rallye Dakar 2010

Die Spanier Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) bauten mit ihrem ersten Etappensieg bei der Rallye Dakar 2010 – dem fünften von Volkswagen in diesem Jahr – ihren Vorsprung in der Gesamtwertung vor ihren beiden Teamkollegen aus. „Eine typische Wertungsprüfung wie in der Rallye-Weltmeisterschaft, die uns sehr entgegenkam. Enge Kurven, besonders rutschige Passagen – heute konnte man viel mehr verlieren als gewinnen“, sagte Carlos Sainz (E, 1. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung). „Trotzdem fanden wir einen guten Rhythmus. Wir konnten schnell auf den vor uns gestarteten Nasser Al-Attiyah aufschließen, in seinem Staub jedoch nicht überholen.“

Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) liegen als Zweite nun 10.06 Minuten hinter der Spitze, Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) im dritten Race Touareg folgen mit 28.19 Minuten Abstand auf den Führenden. „Heute habe ich die Strecke eröffnet – was ganz und gar nicht von Vorteil war. Aber ich wusste, dass es für meinen Teamkollegen Carlos Sainz schwierig werden würde, im Staub vorbeizukommen. So haben wir den Zeitverlust kontrollieren können“, sagte Nasser Al-Attiyah (Q, 4. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung). „Das gibt uns für den Tag morgen mit Strecken wie in der Rallye-WM und Fahrten durch ausgetrocknete Flussbetten einen kleinen Vorteil, denn dann haben die drei vor uns startenden Autos die Strecke frei gefegt – so wie wir es heute gemacht haben.“

Die drei Führenden im Gesamtklassement zeigten nach mehr als drei Stunden Fahrtzeit auf der zehnten Wertungsprüfung der „Dakar“ eine enorme Leistungsdichte: Sainz, Al-Attiyah und Miller erreichten das Tagesziel mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung innerhalb von 1.40 Minuten. „Eigentlich liegen mir diese Arten von Wertungsprüfung weniger als jene mit größerem Sandanteil. Dennoch fuhren wir heute ein gutes Tempo“, sagte Mark Miller (USA, 3. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung). „Kurz vor dem Start habe ich mich mit meinem Teamkollegen Carlos Sainz unterhalten und er hat mir noch ein paar gute Tipps gegeben. Ich denke, das hat geholfen, Tagesrang drei herauszufahren.“

Auf den schmalen Bergpässen von La Serena nach Santiago war der frühere Rallye-Weltmeister Sainz ganz in seinem Element. Steinige Böden, enge Kehren, viele Bremsmanöver – die Anforderungen erinnerten teilweise eher an die Rallye-WM als an eine Wüstenrallye. Dennoch war seine Aufgabe alles andere als Routine: Sainz gewann die zehnte Etappe des Wüsten-Klassikers im Race Touareg mit 28 Sekunden Vorsprung vor Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F) im X-raid-BMW. Es war sein 16. Etappensieg bei der Rallye Dakar, die er seit 2006 mit Volkswagen bestreitet. Ein weiterer Gegner im Kampf um den Tagessieg war Volkswagen Teamkollege Mark Miller, der nach 148 von insgesamt 238 Kilometern sogar geführt hatte. Der Amerikaner belegte im Tagesziel Platz drei vor seinem Teamkollegen Nasser Al-Attiyah. „Eigentlich eine schöne Prüfung mit etlichen Schotterpassagen, die viel Spaß gemacht hat. Unser Zeitverlust ist leicht zu erklären. Zu Beginn der Prüfung haben wir gewartet, bis unser Teamkollege Mark Miller uns überholt hatte, um im Falle eines Falles helfen zu können. Das waren die ersten vier Minuten. Ein Reifenschaden hat weitere zwei Minuten gekostet. Danach hingen wir im Staub von Stéphane Peterhansel im X-raid-BMW fest“, sagte Giniel de Villiers (ZA, 11. Platz Tages- / 7. Platz Gesamt-Wertung).

In der Gesamtwertung der Veranstaltung liegt das Volkswagen Trio nach zehn von 14 Etappen mit deutlichem Vorsprung an der Spitze: Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F) haben als Vierte im X-raid-BMW 2:14.20 Stunden Rückstand. „Das war heute eine Prüfung wie bei Sprintrallyes. Wir hatten die Fahrzeuge neu abgestimmt und eine passende Charakteristik für die Dämpfer von ZF Sachs gewählt. Die Autos waren dadurch sehr wendig und schnell“, sagte  Kris Nissen, Volkswagen Motorsport-Direktor.  „Mein Glückwunsch geht nicht nur an die Fahrer, sondern auch an ihre Copiloten. Heute war auch die Navigation recht knifflig. Wir können mit den Ergebnissen sehr zufrieden sein, dürfen aber nicht vergessen, dass es noch ein langer Weg bis ins Ziel ist. Alle müssen weiter perfekt arbeiten.“

Veröffentlicht unter Rallye | Kommentare deaktiviert für Rallye Dakar 2010: Etappe 10 – Volkswagen baut Vorsprung aus

Rallye Dakar 2011: Race Touareg 3 konkurrenzfähigstes Fahrzeug

DAKAR ARGENTINA CHILE 2011 - STAGE 10 : COPIAPO (ARG) / CHILECITO (ARG) - 12/01/11 - PHOTO : FREDERIC LE FLOC H / DPPI

DAKAR ARGENTINA CHILE 2011 - STAGE 10 : COPIAPO (ARG) / CHILECITO (ARG) - 12/01/11 - PHOTO : FREDERIC LE FLOC H / DPPI

Auf der neunten Etappe der Rallye Dakar 2011, der Schleife rund um Copiapó, betrug der längste Sprung von Carlos Sainz über eine Kuppe exakt 15,43 Meter. Erfasst wurde der Wert über die Sensoren am Fahrwerk des Race Touareg 3, das in einem solchen Fall komplett ausfedert und den Ingenieuren so einen Federweg von Null Millimetern meldet.
„Die gestrige Etappe war extrem schwierig und viele Teilnehmer haben sie nicht gemeistert – aber alle vier Race Touareg kamen sehr gut durch, so wie ihnen das heute erneut gelungen ist“, sagte Kris Nissen, Volkswagen Motorsport-Direktor. „Die heutige Etappe war ebenfalls anspruchsvoll, auch wenn sie deutlich kürzer ausfiel. Die vergangenen Tage haben gezeigt, dass der Race Touareg 3 als bestes und konkurrenzfähigstes Fahrzeug das Maß der Dinge ist. Im Zusammenspiel mit unseren erstklassigen Fahrern und Beifahrern ist das die zurzeit beste Mannschaft im Marathon-Rallyesport und eines der besten Teams weltweit. Aktuell ist dieses Team einfach unschlagbar.“

Interessant zu wissen ist auch, dass die neunte Etappe der Rallye Dakar für die Mechaniker der eigentliche Ruhetag ist. Erstmals verbleibt der „Dakar“-Tross dank der Wertungsprüfung mit Start und Ziel in Copiapó an Ort und Stelle. Vorteil: Kein Bewältigen einer Service-Route über hunderte Kilometer. Der sogenannte Ruhetag vor drei Tagen in Arica stellte dagegen den bisher arbeitsreichsten Tag der Service-Crew dar. Beachtenswert sind immer die logistischen Zahlen. Volkswagen führt beispielsweise zu Rallye Dakar alleine 350 fertig auf Felgen montierte Reifen des Typs BFGoodrich „All Terrain“ für die vier eingesetzten Race Touareg 3 mit. Logistisch ist das Team im Plus: Für die Etappen zehn, elf, zwölf und 13 stehen noch 140 Stück zur Verfügung.

Stand nach Etappe 09, Copiapó (RCH)–Copiapó (RCH); 207/270 km WP 09/Gesamt
Pos. Team Fahrzeug Etappe 09 Gesamtzeit
1. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D); Volkswagen Race Touareg 3; 2:16.35 Std. (2.); 30:56.25 Std.
2. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E); Volkswagen Race Touareg 3; 2:14.39 Std. (1.) + 3.18 Min.
3. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D); Volkswagen Race Touareg 3; 2:23.41 Std. (3.) + 55.51 Min.
4. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F); BMW X3 CC; 2:25.53 Std. (4.) + 1:42.48 Std.
5. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA); Volkswagen Race Touareg 3; 2:29.31 Std. (5.) + 2:45.19 Std.
6. Krzysztof Holowczyc/Jean-Marc Fortin (PL/B); BMW X3 CC; 2:31.44 Std. (6.) + 3:54.08 Std.
7. Ricardo Leal dos Santos/Paulo Fiuza (P/P); BMW X3 CC; 2:51.34 Std. (10.) + 5:26.28 Std.
8. Christian Lavieille/Jean-Michel Polato (F/F); Nissan Proto; 2:44.34 Std. (9.) + 5:52.54 Std.
9. Guilherme Spinelli/Youssef Haddad (BR/BR); Mitsubishi Racing Lancer; 2:44.11 Std. (8.) + 6:01.24 Std.
10. Matthias Kahle/Thomas Schünemann (D/D); Buggy SMG; 2:52.44 Std. (11.) + 7:43.06 Std.

Und so geht’s weiter …
Mittwoch, 12. Januar: Auf dem Weg nach Chilecito stellen sich den Volkswagen Teams und ihren Gegnern die berüchtigten weißen Dünen in der Nähe der argentinischen Stadt Fiambalá in den Weg. Fahrerische Fähigkeiten sind ebenso gefragt wie eine fehlerfreie Navigation, um den Etappen-Zielort „Klein Chile“, der von der Sierra de Famatina im Westen und der Sierra Velasco im Osten gesäumt wird, als Tagessieger zu erreichen.

Veröffentlicht unter Rallye | Kommentare deaktiviert für Rallye Dakar 2011: Race Touareg 3 konkurrenzfähigstes Fahrzeug

Rallye Dakar 2011: 09 Etappe – Copiapó (RCH)–Copiapó (RCH), 235 km, 35 km, 270 km

DAKAR ARGENTINA CHILE 2011 - STAGE 10 : COPIAPO (ARG) / CHILECITO (ARG) - 12/01/11 - PHOTO : FREDERIC LE FLOC H / DPPI

DAKAR ARGENTINA CHILE 2011 - STAGE 10 : COPIAPO (ARG) / CHILECITO (ARG) - 12/01/11 - PHOTO : FREDERIC LE FLOC H / DPPI

Die Volkswagen Werksfahrer sorgen mit ihrem Dreifach-Etappensieg weiterhin für Hochspannung an der Spitze der Rallye Dakar: Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D), die die Gesamtwertung im Race Touareg 3 nach neun Etappen vor Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) anführen, lieferten sich mit ihren spanischen Teamkollegen ein Duell um Sekunden. Mit seinem fünften Etappensieg rückte Sainz nach dem Führungsverlust vom Vortag wieder bis auf 3.18 Minuten an den Spitzenreiter heran – ein Minimalwert nach „Dakar“-Maßstäben.
„Ein kurzer, aber nicht ganz leichter ‚Dakar‘-Tag“, sagte dann auch Carlos Sainz (E, 1. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung). „Wir konnten bereits nach einigen Kilometern auf unseren Teamkollegen Nasser Al-Attiyah aufschließen, der die Prüfung eröffnet hatte. In einem ausgetrockneten Flussbett haben wir die Chance ergriffen, ihn zu überholen. Danach riss der Kontakt ab, weil er wohl einen Reifenschaden hatte. Doch in den Dünen konnte er wieder aufschließen. Er muss dort mächtig Gas gegeben haben. Morgen müssen wir die Etappe eröffnen. Die Dünen von Fiambalá haben in den vergangenen Jahren immer eine entscheidende Rolle gespielt. Unser Rückstand ist nicht so groß, als dass sich das Blatt nicht erneut wenden könnte.“

Die Tagesprüfung der Rallye Dakar führte rund um Copiapó. Zunächst lag Al-Attiyah, der Rallye-Profi aus Katar, vorn. Er musste die Strecke als Vortagessieger eröffnen. Ungläubige Mienen dann nach 63 Wertungs-Kilometern: Am zweiten Kontrollpunkt herrschte auf die Sekunde Gleichstand zwischen den Favoriten. Dann zog Sainz davon und gewann mit 1.56 Minuten Vorsprung. Ein Reifenschaden ließ Nasser Al-Attiyah in der Folge weiter zurückfallen, doch der Araber nutzte seine Fähigkeiten als Dünenexperte, um die Lücke zu Sainz wieder zu verringern. Damit hat der dieselgetriebene Race Touareg acht der bislang neun Tageswertungen der Rallye Dakar für sich entschieden. In der Gesamtwertung liegt Volkswagen seit Beginn der Rallye ununterbrochen vorn. „Heute haben wir etwa zwei Minuten eingebüßt“, bestätigt Nasser Al-Attiyah (Q, 2. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung). „Genau so läuft es, wenn man die Prüfung eröffnen muss. Wir hatten keine Spuren zur Orientierung und so konnte mein Teamkollege Carlos Sainz früh an uns vorbeigehen. In seinem Staub haben wir einen Stein unglücklich getroffen und mussten daraufhin einen Reifenschaden wechseln. In den Dünen konnte ich die Lücke wieder schließen und fast zeitgleich mit ihm die Ziellinie überqueren. Morgen hat Carlos den Nachteil, die Route zu eröffnen. Wenn wir auf ihn aufschließen könnten, bräuchten wir nur an ihm dranzubleiben, um die heute verlorenen zwei Minuten wieder gutzumachen. Doch das ist nur die Theorie.“

Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) und Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA), die zwei weitere Race Touareg fahren, beendeten die Prüfung auf den Positionen drei und fünf. Damit festigte Vorjahressieger de Villiers seinen dritten Gesamtrang, während Miller Fünfter der Rallye bleibt. Die viertbeste Zeit des Tages ging an den Herausforderer von Volkswagen: Stéphane Peterhansel im X-raid-BMW kam mit 11.14 Minuten Rückstand ins Ziel und bleibt Vierter der Gesamtwertung. „Heute haben wir wieder ein bisschen Zeit vor Stéphane Peterhansel im BMW gewonnen“, sagte Giniel de Villiers (ZA, 3. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung). „Das war wichtig. Es ging darum, auf dieser kurzen, aber doch knackigen Prüfung fehlerfrei und schnell durchzukommen und trotzdem das Material zu schonen. Das ist uns gelungen. Am Ende haben wir etwas Tempo herausgenommen, weil wir zuvor im Auto so sehr durchgeschüttelt wurden, dass mir der Nacken schmerzte. Nichts, was unsere Physio-Therapeuten nicht in den Griff bekommen würden, aber genug, um heute lieber etwas vorsichtiger zu Werke zu gehen.“

Die neunte Wertungsprüfung wurde von ursprünglich 235 auf 207 Kilometer Länge verkürzt. Sie bot dennoch die „Dakar“-typische Abwechslung im Terrain: Fester Sand und Dünenpassagen mit Kamelgras-Bewuchs zu Beginn, steinige Schotter-Passagen mit der Kreuzung ausgetrockneter Flussbetten im Mittelsektor und erneut sandige Dünnenquerungen zum Finale bildeten den Charakter dieser Wertungsprüfung. Viele Schläge schüttelten die Fahrer durch, die unisono die physischen Anstrengungen hervorhoben. O-Ton Timo Gottschalk, Beifahrer von Nasser Al-Attiyah: „Heute tut mir wirklich alles weh.“

Veröffentlicht unter Rallye | Kommentare deaktiviert für Rallye Dakar 2011: 09 Etappe – Copiapó (RCH)–Copiapó (RCH), 235 km, 35 km, 270 km

Rallye Dakar 2010: Etappe 09 – bisher knapp 3200 Kilometer

Rallye Dakar 2010: Nasser Al-Attiyah und Timo Gottschalk

Rallye Dakar 2010: Nasser Al-Attiyah und Timo Gottschalk

Gerade einmal 25 Kilometer liegen die per Sensor an den Race Touareg gemessenen Fahrtstrecken der vier im Rennen verbliebenen Volkswagen Duos auseinander. Die ermittelten Ist-Werte von 3.140 km (Sainz), 3.163 km (Al-Attiyah), 3.161 km (Miller) und 3.138 km (de Villiers) weichen vom Wertungsprüfunges-Soll, das die im Roadbook angegebene Route repräsentiert, nur um maximal 99 Kilometer ab. Dieser Unterschied zu den Messwerten entsteht bei druchdrehenden Rädern im weichen Sand oder losem Schotter sowie durch navigatorische Unterschiede.

Der Motorsport-Repräsentant Hans-Joachim Stuck hat die erste Hälfte der Rallye Dakar begleitet und zeigt sich beeindruckt: „Die Rallye Dakar ist eine tolle Kombination aus reizvollen Landschaften und einem beinharten Wettbewerb. Was ein Werksteam wie Volkswagen an Koordination bewältigt, dieser einzigartige Teamgeist und was die Fahrer und Beifahrer jeden Tag über hunderte Kilometer leisten – das ist mit keiner Motorsport-Kategorie zu vergleichen. Wer da kein Fan wird, dem ist einfach nicht zu helfen.“
So zeigte sich Struck auch beeindruckt von der Kommunikation der Fahrer. „Ich hatte im Vorfeld die Gelegenheit, als Beifahrer ein paar Kilometer zu erleben. Diese Intensität hätte ich vorher nicht erwartet. Ich bin mit Autos einiges gewöhnt – das allerdings hat mich umgehauen. Die Fahrer brauchen eine perfekte Kommunikation mit ihren Navigatoren und ein immenses Vertrauen in das Auto. Was der Race Touareg wegsteckt, ist unfassbar. Bei der ‚Dakar‘ selbst hatte ich die Gelegenheit, an einer Wertungsprüfung stehen und die Fahrer beobachten zu können. Das hat mich zutiefst beeindruckt. Jetzt kribbelt es. Ich glaube, ich muss so ein Auto einmal selbst fahren …“

Stand nach Etappe 09, Copiapó (RCH)–La Serena (RCH); 170/547 km WP 09/Gesamt
Pos.; Team; Fahrzeug; Etappe 09; Gesamtzeit
1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) Volkswagen Race Touareg 2 2:05.27 Std. (2.) 33:33.40 Std.
2. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) Volkswagen Race Touareg 2 1:59.18 Std. (1.) + 8.26 Min.
3. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) Volkswagen Race Touareg 2 2:10.16 Std. (5.) + 27.17 Min.
4. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F) BMW X3 CC 2:16.54 Std. (6.) + 2:13.52 Std.
5. Guerlain Chicherit/Tina Thörner (F/S) BMW X3 CC 2:09.41 Std. (4.) + 2:28.27 Std.
6. Carlos Sousa/Matthieu Baumel (P/F) Mitsubishi Racing Lancer 2:20.31 Std. (9.) + 3:44.27 Std.
7. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) Volkswagen Race Touareg 2 2:07.06 Std. (3.) + 4:36.28 Std.
8. Guilherme Spinelli/Filipe Palmeiro (BR/P) Mitsubishi Racing Lancer 3:16.57 Std. (18.) + 5:15.42 Std.
9. Leonid Novitskiy/Andreas Schulz (RUS/D) BMW X3 CC 2:19.43 Std. (8.) + 5:30.58 Std.
10. Robby Gordon/Andy Grider (USA/USA) Hummer 2:38.23 Std. (12.) + 5:34.20 Std.

Und so wird es morgen weitergehen
Dienstag, 12. Januar: 10. Etappe, La Serena (RCH)–Santiago (RCH). Schmale, passartige Bergpfade prägen das Bild der zehnten „Dakar“-Etappe 2010. Besonders die Fitness der Piloten kann auf diesem Abschnitt mitentscheiden: Zahlreiche Bremsmanöver und enge Kehren erfordern viel Bewegung im Cockpit. Dazu müssen sich die Piloten auf permanent wechselndes Terrain einstellen. Vor allem Fahrer mit Erfahrung aus dem klassischen Rallyesport werden sich auf dieser Etappe wohlfühlen.

Veröffentlicht unter Rallye | Kommentare deaktiviert für Rallye Dakar 2010: Etappe 09 – bisher knapp 3200 Kilometer

Rallye Dakar 2010: Etappe 09 – Nasser Al-Attiyah und Timo Gottschalk sicherten Tagessieg

DAKAR ARGENTINA CHILE 2010 - STAGE 9 - COPIAPO (CHI) / LA SERENA (ARG) - 11/01/2010- PHOTO : FREDERIC LE FLOC H / DPPI

DAKAR ARGENTINA CHILE 2010 - STAGE 9 - COPIAPO (CHI) / LA SERENA (ARG) - 11/01/2010- PHOTO : FREDERIC LE FLOC H / DPPI

Dreifacher Etappensieg für Volkswagen, drei „Blaue“ im Gesamtklassement vorn: Der Race Touareg mit TDI-Dieselantrieb setzt am neunten der 14 Tage der Rallye Dakar 2010 weiterhin Maßstäbe. Nasser Al-Attiyah und Timo Gottschalk (Q/D) gelang auf dem Weg von Copiapó nach La Serena in Chile der Tagessieg vor ihren Teamkollegen Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) und Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D). „Das war meine Etappe. Wir hatten uns vor dem Start vorgenommen, zu attackieren“, sagte Nasser Al-Attiyah (Q, 1. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung). „Viel Sand, mehrere Dünenfelder, teilweise mit Kamelgras – dort habe ich etwas Zeit gutmachen können. Jetzt ist der Abstand auf meinen Teamkollegen Carlos Sainz um sechs auf gut acht Minuten geschrumpft. Und da mir auch die kommenden Etappen liegen sollten, hoffe ich, weiter ein Wort um den Gesamtsieg mitreden zu können.“

Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) erzielten in einem weiteren Race Touareg die fünftbeste Zeit hinter dem französischen X-raid-Piloten Guerlain Chicherit im BMW. „Heute bin ich ein bisschen enttäuscht. Denn die ersten 80 Kilometer hatten wir ein gutes Tempo, doch dann haben wir uns verfahren und damit viel Zeit verloren“, sagte Mark Miller (USA, 5. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung). „Danach hatte ich den Kontakt zu meinen Teamkollegen Nasser Al-Attiyah und Carlos Sainz auf der Strecke verloren und bin den Rest der Etappe wohl zu vorsichtig angegangen. Wie dem auch sei: Morgen erwartet uns ein komplett anderes Terrain mit viel Schotter. Diese Sorte Etappen lag mir zuletzt – da möchte ich die Zeit, die ich verloren habe, wieder herausholen.“

Die Gesamtwertung führt weiterhin Carlos Sainz vor Nasser Al-Attiyah und Mark Miller an. Al-Attiyah verkürzte seinen Rückstand auf den Führenden um sechs auf nur noch 8.26 Minuten. „Keine einfache Wertungsprüfung, denn man konnte leicht viel Zeit verlieren. Nach etwa 40 bis 50 Kilometern haben wir einen Reifenschaden gehabt, den wir schnell wechselten“, sagte  Carlos Sainz (E, 2. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung). „Danach haben wir Stéphane Peterhansel im X-raid-BMW überholt, der sich festgefahren hatte. Von da an habe ich mit meinem Beifahrer Lucas Cruz die Strecke eröffnet – das war sicher kein Vorteil. Alles in allem bin ich mit dem Resultat zufrieden, denn wir liegen in der Gesamtwertung immer noch vorn.“

Besonders bemerkenswert: Beim vierten Etappensieg von Volkswagen in diesem Jahr erzielte Nasser Al-Attiyah mit 6.09 Minuten den bislang größten Vorsprung eines Tagessiegers bei der Rallye Dakar 2010. Diese Leistung erreichte der Rallye-Profi aus Katar auf der bislang kürzesten Prüfung, die allerdings durch schwierige Dünenfelder der Atacama-Wüste führte. Der ursprünglich 354 Kilometer lange Abschnitt wurde um mehr als die Hälfte auf nur noch 170 Kilometer verkürzt. Wegen einzelner Nebelbänke hatte der Veranstalter den Start um 3:45 Stunden verschoben. „Eine Dünenetappe von Anfang bis Ende. Ich habe diese Wertungsprüfung sehr genossen“, sagte Giniel de Villiers (ZA, 3. Platz Tages- / 7. Platz Gesamt-Wertung). „Gleich zu Beginn haben wir auf unseren Teamkollegen Nasser Al-Attiyah gewartet, um ihm im Ernstfall helfen zu können und sind ihm dann gefolgt. Die Navigation war heute nicht so ohne – deshalb danke an meinen Beifahrer Dirk von Zitzewitz, der einen hervorragenden Job gemacht hat.“

Mit dem neunten „Dakar“-Tag ließen die Teilnehmer die Atacama-Wüste endgültig hinter sich. Zuvor galt es jedoch, Dünengürtel und tiefen, weichen Sand zu überwinden. Der Schlüssel zum Erfolg war die Fähigkeit der Piloten, die steil abfallenden Dünen mit Kamelgras-Bewuchs richtig zu lesen, um auf der gegenüberliegenden Seite nicht steckenzubleiben und dadurch Zeit zu verlieren. „Auf einer sehr sandigen Etappe hat der Race Touareg mit TDI-Power erneut gezeigt, was man braucht, um unter schwierigsten Bedingungen zu gewinnen“, sagte dann auch  Kris Nissen, Volkswagen Motorsport-Direktor. „Auch die Qualität unserer Fahrer war heute wieder offensichtlich. Obwohl die Prüfung sehr kurz war, haben Nasser Al-Attiyah und sein Beifahrer Timo Gottschalk in den Dünen einen beträchtlichen Vorsprung herausgefahren. Vier Race Touareg unter den ersten fünf Fahrzeugen sind eine starke Leistung, ebenso wie die dreifache Führung in der Gesamtwertung.“

Veröffentlicht unter Rallye | Kommentare deaktiviert für Rallye Dakar 2010: Etappe 09 – Nasser Al-Attiyah und Timo Gottschalk sicherten Tagessieg

Rallye Dakar 2011: 08 Etappe – Antofagasta (RCH)–Copiapó (RCH), 508 km, 268 km, 776 km

Rallye Dakar 2011

Rallye Dakar 2011

Multikulti für den Erfolg: Die „Dakar“-Werksmannschaft wird von Teammitgliedern aus 15 verschiedenen Nationen gebildet. Neben den Werksfahren aus Spanien, Katar, Deutschland, den USA und Südafrika ergänzen Techniker und Ingenieure aus Dänemark, Belgien, den Niederlanden, Österreich, Argentinien, der Slowakei, Italien, Litauen, der Türkei und aus Irland das Aufgebot. Hauptsprache zur Verständigung ist Englisch.
Im Gegensatz zu Rallye-WM stellt eine Dakar Fahrer und Ingenieure vor ganz besondere Herausforderungen. „Eine ‚Dakar‘ ist deshalb besonders, weil man viel mehr von Land und Leuten sieht als bei jeder anderen Sportveranstaltung“, sagte der Fahrzeug-Ingenieur von Nasser Al-Attiyah und Timo Gottschalk, Gerhard Jan de Jongh. „Sowohl in der Rallye-WM als auch bei der Rallye Dakar ist genug Raum für Amateur-Teams. Bei der ‚Dakar‘ sind sie das Herz der Veranstaltung. In einem Werksteam wie bei Volkswagen wird genauso professionell gearbeitet wie bei einem WRC-Werksteam. Insoweit sind diese beiden Kategorien miteinander vergleichbar. Die Unterschiede bestehen in den Arbeitsabläufen und der Intensität. Für mich ist schon jetzt die ‚Dakar‘ so abwechslungsreich wie eine ganze Rallye-WM-Saison. Es gibt so unterschiedliches Terrain, so viel sportliches Auf und Ab und so verschiedene Herausforderungen für einen Ingenieur wie in einem gesamten Jahr in der Weltmeisterschaft. Hier geht es darum, alles für ein einzelnes gutes Resultat zusammenzubringen.“

Gerade die Ausdauer für Material wie auch für die Fahrer und ganz besonders für das Service-Team, soll das Besondere und Einmalige an einer Dakar sein. „Bei keiner anderen Veranstaltung der Welt ist Durchhaltevermögen so sehr gefragt wie hier“. Auf die Frage, welches die bisher schönste Dakar“-Erfahrung bislang sei, antwortet Gerhard Jan de Jongh: „Als Ingenieur von Nasser Al-Attiyah und Timo Gottschalk hoffe ich natürlich, dass die schönste Erfahrung noch vor uns liegt! Bislang war die Überquerung der Anden ein überragendes Erlebnis, weil sie unglaublich schöne landschaftliche Einblicke gewährt hat. Und natürlich die Begeisterung der Fans, besonders in Argentinien. Ich habe niemals im Motorsport so enthusiastisch feiernde und so Rallye-interessierte Fans gesehen wie hier. Es berührt jeden, wenn Du merkst, dass sich die Einheimischen für das interessieren, was Du tust.“

Stand nach Etappe 08, Antofagasta (RCH)–Copiapó (RCH); 508/776 km WP 08/Gesamt
Pos. Team Fahrzeug Etappe 08 Gesamtzeit
1. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D); Volkswagen Race Touareg 3; 5:16.30 Std. (1.) 28:39.50 Std.
2. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E); Volkswagen Race Touareg 3; 5:23.06 Std. (2.) + 5.14 Min.
3. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D); Volkswagen Race Touareg 3; 5:33.52 Std. (3.) + 48.45 Min.
4. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F); BMW X3 CC; 6:30.11 Std. (6.) + 1:33.30 Std.
5. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA); Volkswagen Race Touareg 3; 5:36.31 Std. (4.) + 2:32.23 Std.
6. Krzysztof Holowczyc/Jean-Marc Fortin (PL/B); BMW X3 CC; 7:27.52 Std. (11.) + 3:38.59 Std.
7. Christian Lavieille/Jean-Michel Polato (F/F); Nissan Proto; 6:40.06 Std. (9.) + 4:48.55 Std.
8. Ricardo Leal dos Santos/Paulo Fiuza (P/P); BMW X3 CC; 6:38.41 Std. (7.) + 4:51.29 Std.
9. Guilherme Spinelli/Youssef Haddad (BR/BR); Mitsubishi Racing Lancer; 8:12.50 Std. (13.) + 5:33.48 Std.
10. Matthias Kahle/Thomas Schünemann (D/D); Buggy SMG; 6:39.39 Std. (8.) + 7:06.57 Std.

Und so geht’s weiter …
Dienstag, 11. Januar: Die Schleife um Copiapó bietet den Teams ein zweigeteiltes Bild. Während die Mechaniker diesmal keine Service-Route zu bewältigen haben und so erstmals bei der „Dakar“ kurz zur Ruhe kommen, steht für die Fahrer und Beifahrer einer der härtesten Rallye-Tage auf dem Programm. Offroad-Abschnitte mit tiefem, weichem Sand einerseits und steinige Abschnitte andererseits – eine physische Tortur, die tadellose Fitness erfordert.

Veröffentlicht unter Rallye | Kommentare deaktiviert für Rallye Dakar 2011: 08 Etappe – Antofagasta (RCH)–Copiapó (RCH), 508 km, 268 km, 776 km