Nach dem ersten Sieg, den der Kroate Marin Colak am Samstag nach seinem 51 Supercopa-Rennen feiern durfte, ertönte 24 Stunden später erstmals in dieser Saison die deutsche Nationalhymne
Gleich zwei Premieren gab es nach dem dritten und vierten Wertungslauf in der SEAT Leon Supercopa-Saison 2008, die in der Motorsport Arena von Oschersleben ausgefahren wurden, zu bewundern. Nach dem ersten Sieg, den der Kroate Marin Colak am Samstag nach seinem 51 Supercopa-Rennen feiern durfte, ertönte 24 Stunden später erstmals in dieser Saison die deutsche Nationalhymne. Der Sieger am Sonntag hieß Heiko Hammel (Wohlmutshausen). Auch für den 19-Jährigen, der sein Debüt im SEAT Leon Supercopa in der vergangenen Saison gegeben hatte, war es die Premiere auf dem obersten Treppchen des Siegerpodestes. Stammgast auf dem Stockerl ist dagegen Nicki Thiim. Der Däne, der zum Auftakt in Hockenheim beide Rennen gewinnen konnte, fuhr jeweils als Zweiter über die Ziellinie. Jimmy Johansson, der schwedische Teamkollege von Thiim bei GAG Racing aus Essen, der am Samstag noch Dritter werden konnte, ging dagegen am Sonntag nach einer Startkollision leer aus. Dafür kassierte Colak die 14 Zähler für den dritten Rang.
Das Rennen am Sonntag war zunächst geprägt von einer Kollision im Linksknick vor der Hotelkurve. Betroffen waren der amtierende Champion, Thomas Marschall (Eggenstein), der nach Platz sechs am Samstag von der Pole Position ins Rennen gegangen war, sowie der Pole Damian Sawicki. Beide waren nach Meinung der Rennleitung von Jimmy Johannson entscheidend aus der Bahn geworfen worden. Während Marschall und Sawicki ihre Supercopas nach wenigen Metern abstellen mussten, konnte der Schwede zunächst weiterfahren. Nach einem Boxenstopp und einer Durchfahrtsstrafe blieb aber auch Johansson als 15. ohne Punkte. Heiko Hammel und Nicki Thiim kamen dagegen ungeschoren davon und setzten sich sofort entscheidend von der Konkurrenz ab. Lediglich Colak konnte dem Duo an der Spitze halbwegs folgen. Während Hammel und Thiim über die gesamte Renndistanz von 18 Runden konstant schnelle Rundenzeiten auf den Asphalt zauberten, kämpfte der Kroate mit seinem untersteuernden Supercopa und gab sich daher mit Rang drei zufrieden. Das sieggewohnte Team von Fischer Racing aus Paderborn konnte sich nach dem Ausfall von Marschall zumindest noch mit den Plätzen vier und fünf trösten, die der Däne Christoffer Nygaard und Constantin Dressler (Göttingen) herausfuhren.
Ungewohnte Töne hatten die Fans in der Motorsport Arena in Oschersleben schon am Samstag gehört. Den Grundstein für seinen Premierensieg legte Colak im Qualifying, wo er sich mit knappen Vorsprung die Pole Position vor Nicki Thiim sichern konnte. Der Däne beherzigte derweil erneut die taktische Marschrichtung seines Teams und bedrängte den Mann mit der Startnummer acht nur in der Anfangsphase des Rennens, das nach einer Kollision zwischen dem Niederländer Dillon Koster und Christian Bebion (Grafenau) kurzzeitig hinter dem Safety Car ausgetragen werden musste. Nach den erfolglosen Attacken auf Colak stand dann die Sicherung der 17 Punkte für den zweiten Platz auf der Agenda des gerade 19 Jahre alt gewordenen Dänen. Thiims Teamkollege Johansson bei GAG Racing hatte da erheblich mehr Arbeit. Von Startplatz fünf ins Rennen gegangen, bekam es der Mann aus Nösund zunächst mit Thomas Marschall und dann mit Heiko Hammel zu tun. Unter dem Druck des Schweden zogen Marschall und schließlich auch der erst 19-jährige Hammel den Kürzeren. Ein starkes Rennen zeigte auch Damian Sawicki. Der Pole verbesserte sich im Rennen von Startplatz acht bis auf die vierte Position. Titelverteidiger Marschall tröstete sich schließlich mit Platz sechs. Sehr lange konnte sich der 44-Jährige über Startplatz eins am Sonntag allerdings nicht freuen.
In der Gesamtwertung nach nunmehr vier Rennen steht nach wie vor Nicki Thiim an der Tabellenspitze. Der Däne hat mittlerweile 75 Punkte auf dem Konto. Elf Punkte dahinter lauert Marin Colak. Heiko Hammel verbesserte sich nach seinem Sieg mit 45 Punkte auf Gesamtrang drei. Jimmy Johansson fiel mit nunmehr 44 Zählern auf Rang vier zurück. Marschall belegt mit 37 Punkten Rang fünf. Die Rennen fünf und sechs werden am 17. und 18. Mai auf dem Eurospeedway Lausitz ausgetragen.