Stefano Proetto ist Sieger des dritten Laufes des Volkswagen Scirocco R-Cup im österreichischen Spielberg. Der Münchner gewann beim zweiten Rennwochenende auf dem neuen Red Bull-Ring den zweiten Lauf am Sonntag vor Mateusz Lisowski und Dennis Trebing. Lisowski hatte das turbulente Regenrennen am Samstag für sich entschieden. Der Pole bleibt in der Gesamtwertung weiter Spitzenreiter mit 108 Punkten.
Ein spannendes Rennen lieferten sich die Legendenstarter und Ski-Sprung-Stars Thomas Morgenstern und Sven Hannawald, die den Fans in ihren blauen Bioerdgas-Scirocco eine Neuauflage des Länderspiels Österreich vs. Deutschland boten – am Ende hatte Hannawald ebenso wie die deutschen Fußballer knapp die Nase vorn. Der sonst in der ADAC GT Masters fahrende Pilot landete auf dem 18. Platz. Olympiasieger Morgenstern kam bei seinem Renndebüt-Wochenende als 20. ins Ziel. Das Legendenergebnis komplettierte Abfahrtsweltmeister Michael Walchhofer, der als 21. ins Ziel kam. Pech hatte die vierte Ski-Legende: Hans Knauß, der am Vortag einen starken zehnten Platz erzielte, wurde in der zweiten Runde abgeschossen und drehte sich ins Kiesbett.
Das zweite Saisonrennen verfolgten auch zahlreiche Prominente, darunter Popstar Christina Stürmer und DSDS-Finalist Marco Angelini.
Kris Nissen, Volkswagen Motorsport-Direktor bewertet das ereignisreiche Wochenende wie folgt: „Ein großes Kompliment an die gesamte Mechaniker-Crew, die die zahlreichen Unfallschäden vom Vortag wieder reparieren konnten. Das zweite Rennen war wieder so, wie wir uns den Scirocco R-Cup wünschen – mit spannenden Überholmanövern und fairen Zweikämpfen auf der Strecke.“
Der Sieger des heutigen Renntages, Stefano Proetto aus München: „Mein erster Saisonsieg, ich bin überglücklich. Das war ein hartes Stück Arbeit, weil Mateusz Lisowski mir fast das ganze Rennen im Nacken saß. Ich durfte mir keinen Fehler erlauben, hatte am Ende für die letzte Runde sogar noch einen Push-to-pass übrig, wodurch ich mich absetzen konnte. Jetzt wird erstmal gefeiert.“
Sven Hannawald (München), 18. Platz, Sieger Legendenwertung: „Für mich war es wichtig, dass ich die Strecke schon mal kennengelernt habe für das ADAC GT Masters Rennen Mitte August. Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten mit der Umstellung auf den frontgetriebenen Scirocco, aber am Ende habe ich das Auto verstanden. Eine kleine Genugtuung ist es schon, dass ich gegen die anderen Legenden gewonnen habe, denn abbügeln lassen wollte ich mich nicht. Respekt vor den anderen Ski-Legenden aber: die haben alle Talent und man sieht vor allem bei den Alpinfahrern, dass sie etwas von der Ideallinie verstehen.“
Thomas Morgenstern aus Österreich (20. Platz, 2. Platz Legendenwertung): „Das Wochenende war ein großartiges Erlebnis. Das Rennen heute hat super viel Spaß gemacht. Wären wir noch zwei oder drei Runden mehr gefahren, hätte ich Sven vielleicht noch eingeholt. Nach dem frühen Unfallpech von gestern bin ich heute richtig begeistert. Beim Autorennen oben auf dem Treppchen zu stehen ist fast so gut wie bei der Vierschanzentournee. Das wird sicher nicht mein letztes Rennen gewesen sein.“
„Bei meinem Ausritt habe ich vom Sven einen leichten Schubser bekommen, aber das kann passieren.“, sagte Michael Walchhofer (Österreich, 21. Platz, 3. Platz Legendenwertung). „Das Wochenende war super, vor allem habe ich gleich bei meinem ersten Rennen alles mitgenommen, was geht – mal auf Regen mit ziemlich viel Action und heute auf trockener Strecke mit fast genau so viel Action. Am Ende habe ich mich im Auto sehr wohl gefühlt. Der Beginn einer zweiten Karriere ist das sicher nicht gewesen, aber wenn sich nochmal die Gelegenheit für einen Gastauftritt bietet, würde ich es wieder austesten.“
Hans Knauß aus Österreich, bewertet trotz des Unfalls in der 3. Runde den Scirocco wie folgt: „Es war insgesamt ein großartiges Wochenende. Der Scirocco ist ein richtiges Rennauto. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Fronttriebler auf der Rennstrecke so viel Spaß machen kann. Vor allem im Regen ist er super zu fahren, das Fahrwerk ist perfekt abgestimmt. Man kann beim Anbremsen in der Kurve wunderbar kontrolliert übersteuern. Gerade für die jungen Fahrer ist das sicher ein ideales Auto zum Lernen.“