Im Cup-Scirocco sind ein Überrollkäfig und eine Feuerlöschanlage nach der Norm des Automobil-Weltverbandes FIA verbaut. Der Bioerdgas-Tank wird durch den Überrollkäfig geschützt. Ebenfalls an Bord ist ein Rennsitz mit gepolstertem Kopfprotektor. Ein Sechspunktgurt, ein zusätzliches Sicherheitsnetz und das obligatorische HANS-System schützen den Fahrer im Falle eines Unfalls. Im Cup-Scirocco findet zudem das Sportlenkrad mit Airbag Verwendung, wie es das Straßenmodell des Scirocco R serienmäßig verbaut hat.
Push-to-pass: Taste für noch packendere Rennen
Ein technisches Leistungsmerkmal des Cup-Scirocco ist in Tourenwagen-Markenpokalen einmalig: Das Push-to-pass-System sorgt dank eines gemeinsam mit Bosch neu entwickelten Steuergerätes für die kurzzeitige Anhebung des Ladedrucks und damit für eine um 37 kW (50 PS) höhere Leistung. Die Dauer und Häufigkeit der Betätigung dieses elektronisch geregelten Systems ist per Reglement begrenzt. Damit wird der Push-to-pass-Knopf zu einem Taktik-Element: Die Fahrer können für zusätzliche Überholmanöver sorgen oder Attacken parieren. Wie viel seines Kontingents ein Fahrer bereits verbraucht hat, ist anhand von Anzeigen am Fahrzeug abgelesbar.
Erdgas-Technologie („Compressed Natural Gas“) erstmals in einem Hersteller-Cup
Im Scirocco R-Cup setzt Volkswagen im Rennsport die wegweisende Erdgas-Technologie („Compressed Natural Gas“) erstmals in einem Hersteller-Cup mit einheitlichen Tourenwagen ein. Durch die Verwendung des besonders umweltschonenden Bioerdgases wird die CO2-Emission im Vergleich zu herkömmlichem Kraftstoff um 80 Prozent reduziert. Es wird beispielsweise aus Biomasse gewonnen und anschließend veredelt. Aus einer Tonne organischer Reststoffe wird eine Energiemenge hergestellt, die der von 60 Litern Heizöl oder 200 kWh Strom entspricht. Bei dieser Menge vermindert es den Schadstoffausstoß von CO2 um 170 kg. In der Herstellung ist Bioerdgas sogar CO2-neutral. In der Bilanz sind zusätzliche Logistik-Aufwendungen enthalten. „Volkswagen verbindet mit dem Scirocco R-Cup Umweltbewusstsein mit Wirtschaftlichkeit und Sportlichkeit“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Damit unterstreicht dieser Motorsport-Markenpokal die Unternehmensstrategie der Marke Volkswagen: mit innovativen Technologien einen Teil zur Nachhaltigkeit beizutragen, ohne auf die dynamischen Tugenden eines Volkswagen verzichten zu müssen.“
Zweiliter-Turbomotor leistet 225 PS – und mehr
Als Antriebsquelle des Cup-Scirocco kommt ein Zweiliter-Turbomotor in Reihenvierzylinder-Anordnung zum Einsatz. Das für den Rennsport optimierte Triebwerk greift auf den TSI-Basismotor zurück, der im Scirocco R zum Einsatz kommt, der Sportversion des Coupés. Die Ingenieure entwickelten eine Erdgas-Rennsportversion, die 165 kW (225 PS) Leistung und 275 Nm Drehmoment liefert. Ihr Augenmerk lag dabei auf der guten Fahrbarkeit und Langlebigkeit des Motors.
Bei der Edelstahl-Verrohrung und den Spezialventilen für den CNG-Betrieb kommen Komponenten aus der Serienfertigung der marktführenden Volkswagen Modelle mit Erdgas-Antrieb zum Einsatz. Die Systemdrücke von 200 bar entsprechen denen der Serienfahrzeuge. Der Kraftstoffbehälter aus einem Verbundwerkstoff ist im Innenraum – hinter dem Fahrersitz und vom Überrollkäfig geschützt – angeordnet. Er fasst 22 Kilogramm Bioerdgas, was einem Äquivalent von etwa 35 Litern herkömmlichen Otto-Kraftstoffs entspricht – für die Renndistanzen von 50 Kilometern mehr als ausreichend.
Bei der Kraftübertragung griff das Techniker-Team auf das innovative DSG-Getriebe zurück, das Volkswagen für zahlreiche Straßenmodelle anbietet. Das serienmäßige Doppelkupplungs-Getriebe mit sechs Schaltstufen wird per Schaltwippen am Lenkrad betätigt, dazu steht auch ein Wahlhebel in der Mittelkonsole zur Verfügung.
Weltweite Synergien
Bei der zur Jahresmitte 2009 begonnenen Entwicklung des Cup-Scirocco profitierten die Ingenieure und Techniker vom weltweiten Engagement der Marke Volkswagen. Als Basis-Fahrzeug fand der Cup-Scirocco Verwendung, der 2009 in China mit einem 200 PS starken TSI-Benzinmotor sein Debüt gab. Bei der Bremsanlage entwickelten die Ingenieure ein wirkungsvolles Verzögerungssystem mit High-Performance-Komponenten.