Führungswechsel bei der „Dakar“-Generalprobe in Russland: Die Volkswagen Piloten Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) haben bei der Silk-Way-Rallye mit ihrem dritten Etappensieg die Führung im Gesamtklassement übernommen. Auf dem vierten von acht Teilstücken setzte sich das „Dakar“-Siegerduo von 2009 gegen seine Volkswagen Teamkollegen Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) durch, die in diesem Jahr die „Dakar“ für sich entschieden hatten. 1.35 Minuten trennen de Villiers/von Zitzewitz und Sainz/Cruz nun im Gesamtklassement. „Vierte Etappe, dritter Tagessieg – man kann sich kaum mehr wünschen“, sagte Giniel de Villiers (ZA, 1. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung). „Wir hatten einen fehlerfreien Tag, keine Zwischenfälle. Der Race Touareg lief wie ein Uhrwerk und mein Beifahrer Dirk von Zitzewitz hat einen herausragenden Job gemacht, alle Kreuzungen richtig eingeschätzt und die Wegpunkte in den Dünen auf Anhieb gefunden.“
Tages- und Gesamtrang drei gingen zwischen Lipetzk und Wolgograd an Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) im dritten werksseitig vorbereiteten und eingesetzten Race Touareg. „Heute hatten wir leider etwas Pech, denn eine Schlauchschelle am Ladeluftkühler ist ziemlich früh gebrochen – etwas, das sonst nie passiert“, sagte Nasser Al-Attiyah (Q, 3. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung). Die drei Minuten, die wir durch die Reparatur verloren haben, wollten wir wieder aufholen und haben uns dabei einen Reifenschaden eingefangen. Ganz klar: Das war nicht mein Tag. Aber morgen gibt es eine neue Chance, zur Spitze aufzuschließen. Die will ich nutzen.“
Gesamtrang vier sicherte sich das vierte „Dakar“-Duo von Volkswagen, Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) mit der viertbesten Zeit des Tages. „Die Navigation war heute erneut schwierig und leider haben wir damit Zeit verloren“, bedauert Mark Miller (USA, 4. Platz Tages- / 4. Platz Gesamt-Wertung). „Zweimal haben wir den Weg nicht sofort gefunden. Doch das erklärt nicht den Zeitverlust, den wir in den Dünen hatten. Die waren schwierig zu nehmen, weil sie auf der Rückseite besonders steil abfielen. Im Ziel war ich überrascht, welche Zeiten unsere Teamkollegen dort gefahren sind. Daraus will und werde ich für die ‚Dakar‘ lernen.“
Die vierte Etappe der Silk-Way-Rallye führte von Lipetzk nach Wolgograd und damit durch vier unterschiedliche Vegetationszonen: vom Mischwald durch Waldsteppe und Steppe bis in die Halbwüste, in der Wolgograd liegt. Die 298,05 Kilometer Wertungsprüfung der Rallye bestanden zu 60 Prozent aus sandigem Untergrund und forderten die Teilnehmer mit kniffliger Navigation und fahrerisch anspruchsvollen, welligen und teils bewaldeten Abschnitten. „Heute hat unsere ‚Dakar‘-Generalprobe wirklich angefangen“, stellt Kris Nissen, Volkswagen Motorsport-Direktor, fest. „Die Etappe war sehr schwierig – sowohl für das Auto als auch für Fahrer und Beifahrer. Es gab viele sandige Abschnitte und eine anspruchsvolle Navigation. Ich glaube, dass der Sieg weiter unter Carlos Sainz, Giniel de Villiers und Nasser Al-Attiyah ausgemacht wird. Sicher bin ich mir aber, dass die Entscheidung, die Silk-Way-Rallye zu bestreiten, goldrichtig war. Sie ist ein perfekter Wettbewerbstest für die Rallye Dakar 2011.“
Insgesamt 41.825,8 Meter Hub haben die Stoßdämpferkolben am Auto von Carlos Sainz/Lucas Cruz beim Ein- und Ausfedern auf der vierten Etappe zurückgelegt. Im Race Touareg 3 sind pro Rad zwei Stoßdämpfer von Technologiepartner ZF Sachs verbaut. Der Federweg der Räder ist per Reglement auf maximal 250 Millimeter begrenzt.
Ergebnisse
Stand nach Etappe 04, Lipetzk (RUS)–Wolgograd (RUS); 298/786 km WP 04/Gesamt
Pos., Team, Fahrzeug, Etappe 04, Gesamtzeit
1. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D), Volkswagen Race Touareg 2, 3:10.39 Std. (1.), 7:47.23 Std.
2. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E), Volkswagen Race Touareg 3, 3:13.33 Std. (2.) + 1.35 Min.
3. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D), Volkswagen Race Touareg 2, 3:17.12 Std. (3.) + 6.33 Min.
4. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA), Volkswagen Race Touareg 2, 3.21.17 Std. (4.) + 38.30 Min.
5. Matthias Kahle/Thomas Schünemann (D/D), SMG Buggy, 3:43.40 Std. (5.) + 1:23.16 Std.
6. Alexander Mironenko/Sergey Lebedev (RUS/RUS), Nissan Frontier, 3:51.27 Std. (6.) + 1.35.00 Std.
7. Ilya Kuznetsov/Andrey Neshin (RUS/RUS), Mitsubishi L201, 4:08.04 Std. (8.) + 1:48.23 Std.
8. Benediktas Vanagas/Saulius Jurgelenas (LT/LT), OSC Oscar, 3:57.33 Std. (7.) + 2:12.07 Std.
9. Binyamin Dzhepaev/Alexey Kuzmich (RUS/RUS), UAZ Pickup, 4:11.37 Std. (9.) + 2:26.34 Std.
10. Frédéric Chavigny/Jean Brucy (F/F), Nissan Pathfinder, 4:18.26 Std. (10.) + 2:32.02 Std.
Und so geht’s weiter …
Mittwoch, 15. September: Die 05. Etappe Wolgograd (RUS)–Astrachan (RUS) in Stichworten: 50{c24e849ab026ea51464ec20e74fac663228cce049ed761ff94d4f259582b74ab} Steppe; 25{c24e849ab026ea51464ec20e74fac663228cce049ed761ff94d4f259582b74ab} sumpfige Sand-Passagen; 25{c24e849ab026ea51464ec20e74fac663228cce049ed761ff94d4f259582b74ab} kleine Dünen