Carlos Sainz und Lucas Cruz haben bei der Generalprobe für die Rallye Dakar wieder die Führung übernommen. Das Volkswagen Duo, das bei der Silk-Way-Rallye durch Russland einen Race Touareg 3 steuert, liegt nach fünf von acht Teilstücken und dem zweiten Etappensieg in der Gesamtwertung vorn. „Der heutige Tag war für uns alle sehr spannend, es war eine Etappe wie bei der Rallye Dakar“, sagte Carlos Sainz (E, 1. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung). „Wir sind von Beginn der Wertungsprüfung an gut zurechtgekommen und haben schnell die zwei Minuten gutgemacht, die wir hinter Giniel de Villiers gestartet waren. Auch Nasser Al-Attiyah hat aufgeholt und wir haben untereinander mehrfach die Führung gewechselt. Zwischenzeitlich haben wir angehalten und unseren Teamkollegen Giniel und Dirk geholfen, die sich überschlagen hatten.“
Auf der Tageswertung von Wolgograd nach Astrachan übernahmen ihre Teamkollegen Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) mit der drittbesten Zeit des Tages Rang zwei in der Gesamtwertung. „Zunächst einmal: Schade, das Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz nach diesem Überschlag ausgeschieden sind. Aber das gehört zum Rennsport manchmal dazu“, sagte Nasser Al-Attiyah (Q, 3. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung). „Bis zu diesem Moment war es ein wirklich guter Tag für uns und wir hatten viel Zeit gutgemacht. Doch nachdem wir Giniel und Dirk geholfen hatten und wieder losfuhren, haben wir uns 100 Kilometer vor dem Ziel in den Dünen eingegraben. Dabei haben wir erneut viel Zeit verloren. Wenn wir nicht steckengeblieben wären, hätte es ein noch besseres Ergebnis für uns sein können.“
Auch Mark Miller/Ralph Picthford (USA/ZA) in einem dritten „Dakar“-Prototyp aus Wolfsburg liegen mit Rang drei in der Gesamtwertung auf Podiumskurs. „Offenbar hat es den Moment gebraucht, dass Ralph und ich die Route einmal eröffnen. Zu Beginn der Etappe hatten wir kleinere Probleme und haben hier und da nach dem Weg gesucht“, sagte Mark Miller (USA, 2. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung). „Doch als wir Nasser Al-Attiyah, der steckengeblieben war, und Carlos Sainz, der sich verfahren hatte, überholt hatten, hat es Klick gemacht und wir haben perfekt harmoniert. Ich hoffe, dass nun der Knoten geplatzt ist, denn auch der morgige Tag wird so hart wie die zurückliegenden.“
Für Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz ist die Silk-Way-Rallye dagegen vorzeitig beendet. Das „Dakar“-Siegerduo von 2009 überschlug sich bei Kilometer 324 der Wertungsprüfung nach einer Querrille im offenen Gelände. Dank des Sicherheitskonzepts des Race Touareg blieb das südafrikanisch-deutsche Gespann unverletzt, musste jedoch wegen der Beschädigung der Kühlung seines Autos aufgeben. „Ich bin über die Maßen enttäuscht. Sich an so einer eher harmlosen Stelle zu überschlagen, ist frustrierend“, sagte Giniel de Villiers (ZA, Ausfall). „Nasser Al-Attiyah, Carlos Sainz und wir haben uns eine Zeit lang an der Spitze abgewechselt. Wir kamen gerade aus einem Dünengürtel, als wir eine etwa zwei Meter breite und 50 Zentimeter tiefe Querrille zu spät gesehen haben. Das Auto hat sich eingehakt und sich vorwärts auf das Dach überschlagen. Wir haben es mithilfe von Carlos und Nasser wieder auf die Räder gestellt und hätten weiterfahren können. Alle Systeme liefen noch – nur die Kühlung war zu sehr beschädigt, um weiterzumachen.“
Von Wolgograd über die Steppe ins Donaudelta nach Astrachan: Die fünfte Etappe führte die Teilnehmer an den historischen Handelspunkt zwischen Kaspischem Meer und Seidenstaße, der für seinen Beluga-Kaviar weltberühmt ist. Die längste Wertungsprüfung der Silk-Way-Rallye bot den Teilnehmern erneut abwechslungsreiches Terrain mit Offroad-Navigation und Dünenabschnitten mit sehr weichem Sand. „Es war ein langer und harter Tag mit Höhen und Tiefen“, urteilt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Unsere Race Touareg sind wieder problemlos gelaufen und unsere vier Teams haben sich einen packenden Kampf um den Tagessieg geliefert. Leider haben Dirk von Zitzewitz und Giniel de Villiers eine Querrille erwischt und sich überschlagen, was zur Aufgabe führte. Das wichtigste ist aber, dass beide unverletzt den Unfall überstanden haben.“
Stand nach Etappe 05, Wolgograd (RUS)–Astrachan (RUS); 446/595 km WP 05/Gesamt
Pos., Team, Fahrzeug, Etappe 05, Gesamtzeit
1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E), Volkswagen Race Touareg 3, 4:55.38 Std. (1.), 12:44.36 Std.
2. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D), Volkswagen Race Touareg 2, 5:06.21 Std. (3.) + 15.41 Min.
3. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA), Volkswagen Race Touareg 2, 4.59.57 Std. (2.) + 41.14 Min.
4. Matthias Kahle/Thomas Schünemann (D/D), SMG Buggy, 6:46.07 Std. (5.) + 3:12.10 Std.
5. Alexander Mironenko/Sergey Lebedev (RUS/RUS), Nissan Frontier, 6:45.52 Std. (4.) + 3.23.39 Std.
6. Ilya Kuznetsov/Andrey Neshin (RUS/RUS), Mitsubishi L201, 7:21.49 Std. (10.) + 4:12.59 Std.
7. Binyamin Dzhepaev/Alexey Kuzmich (RUS/RUS), UAZ Pickup, 7:01.50 Std. (6.) + 4:31.11 Std.
8. Frédéric Chavigny/Jean Brucy (F/F), Nissan Pathfinder, 7:04.53 Std. (7.) + 4:39.42 Std.
9. Bogdan Novitsky/Vitaly Evtekhov (UA/UA), Nissan Pickup, 8:10.41 Std. (13.) + 6:08.20 Std.
10. Benediktas Vanagas/Saulius Jurgelenas (LT/LT), OSC Oscar, 9:51.43 Std. (20.) + 7:06.37 Std.
Und so geht’s weiter …
Donnerstag, 16. September: Die 06. Etappe Astrachan (RUS)–Elista (RUS) in Stichworten: 50{c24e849ab026ea51464ec20e74fac663228cce049ed761ff94d4f259582b74ab} Steppe; 25{c24e849ab026ea51464ec20e74fac663228cce049ed761ff94d4f259582b74ab} Offroad, wellig; 30{c24e849ab026ea51464ec20e74fac663228cce049ed761ff94d4f259582b74ab} hart/sandig