Sie macht nicht einmal drei Prozent des Gesamtgewichts des Race Touareg 3 aus – und doch ist sie das entscheidende Bauteil seiner Evolution zur dritten Modell-Generation: die Karosserie. Nur knapp 50 Kilogramm leicht ist das aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff gefertigte Außenkleid des „Dakar“-Prototyps. Doch in seiner Formgebung ist es ein Meilenstein. Damit realisiert Volkswagen neben der optischen Anpassung an den Modellwechsel des Serien-Pendants ein neues Kühlkonzept.
Die im Fahrzeugheck hinter dem Cockpit platzierten Wasserkühler wurden vergrößert und werden dank eines doppelten Lufteinlasses auf dem Dach optimal mit Frischluft versorgt. Die Kraftstoff-, Brems- und Stoßdämpferkühlung wurde ebenfalls perfektioniert. Dank der neuen Luftführung entsteht unterhalb des Karbon-Kleides weniger Stauluft. Gerade auf heißen Wüstenabschnitten, in denen das Tempo vergleichsweise niedrig, die Luftzufuhr entsprechend gering und der Bedarf an Motorleistung dennoch hoch ist, führt das zu einem spürbaren Plus an Performance.
Ein weiteres Augenmerk der Ingenieure galt den Antriebskomponenten. Neben vielen Detailverbesserungen sorgt eine neue Getriebeabstimmung für eine verbesserte Fahrbarkeit. Ein neuer Ladeluftkühler, der in Zusammenarbeit mit dem Versuchsbau von Volkswagen entwickelt wurde und das in vielen Motorsport-Kategorien eingesetzte und traditionelle Zuliefererteil durch eine Eigenproduktion ersetzt, sorgt für eine Effizienzsteigerung. Weniger Druckverluste im Ladeluftkühler-System ermöglichen eine höhere Leistungsausbeute des 2,5-Liter-Aggregats. Der Reihenfünfzylinder mit zweistufiger Aufladung leistet nun 310 PS.
Gleich zweimal überquert die Rallye Dakar auf ihrem Weg durch Argentinien und Chile die Gebirgszüge der Anden. Der höchste Punkt, den die vier Race Touareg 3 dabei zu bewältigen haben, ist die San-Francisco-Passhöhe zwischen Chile und Argentinien mit 4.748 Metern über Normalnull. Der Faktor Höhe spielt gerade bei der Rallye Dakar in Südamerika eine Hauptrolle im Kampf um den Gesamtsieg. Volkswagen überließ auch in diesem Punkt nichts dem Zufall: Die für die Rallye Dakar 2009 und 2010 entwickelte Höhenapplikation erhielt für 2011 ein Update – eine Software, die den Leistungsverlust in der dünner werdenden Luft so gering wie nötig hält.
State of the Art: die Fahrwerkskomponenten
Sprungkuppen und schnelle Schotterabschnitte einerseits, weicher, tiefer Wüstensand andererseits – der Charakter allein eines Rallye-Dakar-Tages ändert sich auf den Wertungsprüfungen mehrmals fundamental. Das stellt in Sachen Vielseitigkeit gerade an die Fahrwerkskomponenten enorme Anforderungen. Im „RT3“ ist das Fahrwerk dank jahrelanger Entwicklung im Detail „State of the Art“. Die Reibung im Fahrwerk wurde seit dem Einstieg von Volkswagen in den Marathon-Rallyesport und dem Beginn des Race-Touareg-Programms permanent verringert. Durch eine spezielle Lagerung generiert das Fahrwerk des „RT3“ ein Maximum an Traktion. Ein Plus an Fahrverhalten verdankt der Race Touareg 3 auch dem Einsatz von Hochleistungsdämpfern – je zwei pro Rad –, die in Zusammenarbeit mit Technologie-Partner ZF Sachs Race Engineering entwickelt wurden.
Neues „Gesicht“ – „RT3“ folgt dem Modellwechsel
In Sachen Optik suchten die Designer beim „RT3“ die Nähe zum Serienpendant. Ein wichtiger Gestaltungsschwerpunkt: das neue „Gesicht“, das die wesentlichen Gestaltungselemente des neuen Serien-Touareg aufgreift. Die Frontpartie des Marathon-Rallye-Prototyps ist von Grund auf neu entworfen. So wird die Designstrategie der Marke Volkswagen in das funktionale Design des Rallye-Fahrzeugs übertragen. Im Ergebnis zeigt das neue Erscheinungsbild eine stark horizontal betonte Aufteilung, die den Gestaltprinzipien des Touareg entspricht. Wichtiger Bestandteil des neuen Auftritts sind die Scheinwerfer. Sie nehmen in der Außenform die charakteristische Gestalt der Serien-Scheinwerfer auf und sorgen durch den Einsatz von LED-Elementen für die optische Nähe zum Touareg II.