Rallye Dakar 2011: Körperliche Anstrengung und Extremsituationen

Rallye Dakar 2011

Rallye Dakar 2011

Bedingungslose Fitness als Erfolgsfaktor – die Rallye Dakar fordert die Teilnehmer nicht nur fahrerisch und navigatorisch. Zwei Andenüberquerungen bei schwindelerregenden Höhen von bis zu 4.748 Metern über Normalnull, erbarmungslose Gluthitze in der Atacama-Wüste – die weltweit trockenste –, dazu täglich bis zu 800 Kilometer raues Terrain mit extremen Schlägen: Nur wer sich ein Jahr lang konsequent in die bestmögliche körperliche Verfassung gebracht hat, vollbringt unter diesen Extrembedingungen Höchstleistungen.
„Tadellose Fitness ist das A und O im Marathon-Rallyesport allgemein, ganz speziell aber bei der ‚Dakar‘. Extreme Hitze und permanente körperliche Anstrengung bedürfen der entsprechenden Kondition“, so Dr. Johannes Peil, Leiter der Sportklinik Bad Nauheim, die die medizinische Abteilung der „Dakar“-Mannschaft stellt. „Denn bei all diesen Strapazen müssen die Fahrer und Beifahrer permanent konzentriert bleiben, um präzise und fehlerfrei zu agieren – und das zwei Wochen lang jeden Tag über hunderte Kilometer im Wettbewerbstempo.“

Körperliche Anstrengung und Extremsituationen
Die Anforderungen an die Fitness von Motorsportlern verdeutlichen Messungen der Pulswerte während der Lenkrad-Arbeit. Die Herzfrequenz erreicht dabei permanent Werte zwischen 140 und 160 Pulsschlägen. Allein das entspricht bereits Werten von Fußball-Profis. Doch im Motorsport kommt ein entscheidender Faktor hinzu. Stress-Situationen – wie das Bewältigen von schwierigen Dünenüberquerungen oder extreme Bremsmanöver auf Schotterpfaden – lassen das Herz zeitweilig über 200 Mal pro Minute schlagen. Nur wer absolut fit ist, kann solche Extremwerte wegstecken.
Diese Dauerbelastung ist ein „Dakar“-typischer Superlativ: Die Wüstenrallye Nummer eins fordert dabei ihre Teilnehmer nicht wie bei einem Sprint über 90 Minuten – sondern als echter Motorsport-Marathon über einen täglichen Zeitraum von bis zu sechs Stunden. Dazu kommen noch die Verbindungsetappen zwischen den Biwaks und den Wertungsprüfungen, in denen zwar kein Renntempo ansteht, aber ebenfalls festgelegte Sollzeiten erreicht werden und die Konzentration weiterhin hoch bleiben muss. Heiß, heißer, „Dakar“: Südsommer in Argentinien und Chile bedeutet Temperaturen bis zu 60 Grad Celsius.

Individuelle Trainingspläne in der Vorbereitung
Für die Volkswagen Piloten wurden individuelle Trainingspläne erarbeitet, um die entsprechende körperliche Konstitution zu erreichen. So steht bei den Beifahrern beispielsweise die gezielte Arbeit an der Bauchmuskulatur auf dem Programm, um beim Navigieren – selten mit Sicht auf die Strecke – die nötige Körperspannung halten zu können.

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