Volkswagen führt die Rallye Dakar nach der dritten von 13 Etappen mit zwei Race Touareg 3 an: Mit einer starken Leistung verbesserten sich Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) auf Gesamtrang zwei. Das Duo siegte auf dem 731 Kilometer langen dritten Teilstück mit 25 Sekunden Vorsprung auf ihre Volkswagen Teamkollegen Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E). Den Spaniern reichte auf dem Weg von San Miguel de Tucumán nach San Salvador de Jujuy in Argentinien der zweite Platz in der Tageswertung, um die Führung zu wahren. „Heute stand für uns eine schwierige Etappe auf dem Programm. Denn die Prüfung als Vortagessieger zu eröffnen war schwierig, da wir keine Spuren zur Orientierung hatten“, sagte Carlos Sainz (E, 2. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung). „Wir haben uns deshalb dazu entschieden, vorsichtig zu fahren. Nach der Neutralisationsstrecke haben wir dann etwas mehr attackiert und konnten etwas von der im ersten Teil eingebüßten Zeit wieder gut machen. Alles in allem ein guter Tag – doch morgen beginnt die Rallye Dakar mit den Etappen in der Atacama-Wüste in Chile erst so richtig. Noch ist nichts entschieden. Die Spitze liegt extrem eng beieinander. Ein kleiner Fehler und die Reihenfolge kann auf den Kopf gestellt sein.“
Sainz/Cruz liegen seit Beginn der härtesten Rallye der Welt vorn und haben jetzt 3.34 Minuten Vorsprung. Auch die beiden weiteren Volkswagen Mannschaften im Feld erlebten einen guten Tag. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) festigten als Tagesfünfte ihren vierten Gesamtrang. „Eine der schönsten ‚Dakar‘-Etappen, die ich je erlebt habe“, schwärmte Giniel de Villiers (ZA, 5. Platz Tages- / 4. Platz Gesamt-Wertung). „Ich glaube, von jeder Landschaft der Welt war heute etwas dabei: Wüste, Wald, Urwald. Das war eine unendlich faszinierende Landschaft. Sportlich sind wir gut in die Wertungsprüfung gekommen und haben einen schönen Rhythmus gefunden. Leider haben wir auf dem zweiten Teilstück wieder etwas Zeit verloren. Warum das so war, müssen wir noch analysieren.“
Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA), die am Vortag durch einen Überschlag 52.26 Minuten verloren haben, mischten wieder im Vorderfeld mit. Die Reparaturleistung der Volkswagen Mechaniker wurde mit Rang sechs im Tagesergebnis belohnt. „Heute ging es darum, mit einer guten Zeit wieder in die Spitzengruppe vorzufahren, was uns gelungen ist. Das war harte Arbeit“, sagte Mark Miller (USA, 6. Platz Tages- / 12. Platz Gesamt-Wertung). „Denn von weiter hinten zu starten, war heute definitiv kein Vergnügen. Gleich zu Beginn konnten wir immerhin zwei, drei Autos überholen. Doch der Staub hat es schwierig gemacht, nahe genug aufzuschließen. Zudem ist mitten in der Wertungsprüfung mein Sentinel-System ausgefallen, mit dem man die vorausfahrenden Fahrzeuge warnen kann. Das machte die Sache noch komplizierter. Insofern sind wir mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.“
Die Etappe führte über schnelle Schotterpassagen im offenen Gelände, durch Canyons und über Weideland. Büsche und Bäume verdeckten die Sicht im zweiten Teil der Wertungsprüfung, die in Urwald-Ausläufer führte. Für die Fahrer und Beifahrer galt es, viele Steine am Wegesrand zu beachten, um die Fahrzeuge nicht zu beschädigen. „Ein guter Tag für meinen Beifahrer Timo Gottschalk und mich“, sagte Nasser Al-Attiyah (Q, 1. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung). „Er hat einen super Job gemacht. Wir konnten im ersten Teil der Strecke Zeit auf unseren Teamkollegen Carlos Sainz gutmachen, haben aber im zweiten Teil wieder etwas an Boden verloren. Dennoch hat es zum Etappensieg gereicht. Und dazu, dass ich zur schönen Tradition im Volkswagen Team, dass jeder im Team eine Eiscreme für den Tagessieg bekommt, 2011 erstmals etwas beisteuern konnte. Ich hoffe, dass es noch mehr davon gibt.“
„Momentan fahren drei Fahrer in einer eigenen Liga: Die beiden Volkswagen Werkspiloten Nasser Al-Attiyah und Carlos Sainz sowie X-raid-Pilot Stéphane Peterhansel. Auch Giniel de Villiers ist in einem guten Rhythmus unterwegs“, sagte Kris Nissen, Volkswagen Motorsport-Direktor. „Besonders stolz bin ich auf die Teamleistung, die Mark Miller heute ein schönes Tagesergebnis ermöglicht hat. Ein dickes Lob an die gesamte Mannschaft. Sein Auto sah am Vortag nach dem Ausritt nicht mehr schön aus. Die Mechaniker und Techniker – auch die der anderen Autos – haben mit angepackt und geholfen. So haben wir ein gutes Mannschaftsergebnis erzielt. Wir wissen aber auch, dass wir im Hinblick auf die Rallye-Distanz nicht einmal die Vorspeise hinter uns haben. Sie hat uns bis jetzt sehr gut geschmeckt.“