Auf den schmalen Bergpässen von La Serena nach Santiago war der frühere Rallye-Weltmeister Sainz ganz in seinem Element. Steinige Böden, enge Kehren, viele Bremsmanöver – die Anforderungen erinnerten teilweise eher an die Rallye-WM als an eine Wüstenrallye. Dennoch war seine Aufgabe alles andere als Routine: Sainz gewann die zehnte Etappe des Wüsten-Klassikers im Race Touareg mit 28 Sekunden Vorsprung vor Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F) im X-raid-BMW. Es war sein 16. Etappensieg bei der Rallye Dakar, die er seit 2006 mit Volkswagen bestreitet. Ein weiterer Gegner im Kampf um den Tagessieg war Volkswagen Teamkollege Mark Miller, der nach 148 von insgesamt 238 Kilometern sogar geführt hatte. Der Amerikaner belegte im Tagesziel Platz drei vor seinem Teamkollegen Nasser Al-Attiyah.
Insgesamt 27 Kilogramm Nudeln hat die Volkswagen Mannschaft während der Rallye Dakar bis heute verbraucht. Die größte Menge Pasta ging an die Fahrer und Beifahrer der Race Touareg, die jeweils unmittelbar nach dem Erreichen des Biwaks damit beginnen, den Kohlehydrat-Haushalt wieder aufzufüllen.
Weitere beeindruckende Zahlen: Nasser Al-Attiyahs Etappensieg am neunten „Dakar“-Tag war bereits der 110. und der heutige von Carlos Sainz der 111. des Race Touareg im Marathon-Rallyesport. Bis heute hat Volkswagen mit dem Race Touareg 35 „Dakar“-Etappen gewonnen. Insgesamt standen bis heute 212 Etappen auf dem Programm. Damit entspricht die Tagessieg-Quote etwa 52 Prozent.
Die Volkswagen Race-Trucks mit den Startnummern 521 und 526 transportieren insgesamt 1,4 Tonnen Ersatzteile für die Race Touareg und zusätzlich 1,6 Tonnen an Werkzeug und das nötigste Equipment. Die Race-Trucks sind eingeschriebene Teilnehmer in der Lkw-Wertung und befahren deshalb dieselbe Rallye-Route. Im Falle eines Falles können Sie den Besatzungen der Race Touareg auf der Strecke mit Material und Tatkraft zu Hilfe kommen.
Stand nach Etappe 10, La Serena (RCH)–Santiago (RCH); 238/586 km WP 10/Gesamt
Pos.; Team; Fahrzeug; Etappe 10; Gesamtzeit
1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) Volkswagen Race Touareg 2 3:01.05 Std. (1.) 36:34.45 Std.
2. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) Volkswagen Race Touareg 2 3:02.45 Std. (4.) + 10.06 Min.
3. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) Volkswagen Race Touareg 2 3:02.07 Std. (3.) + 28.19 Min.
4. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F) BMW X3 CC 3:01.33 Std. (2.) + 2:14.20 Std.
5. Guerlain Chicherit/Tina Thörner (F/S) BMW X3 CC 3:03.37 Std. (5.) + 2:30.59 Std.
6. Carlos Sousa/Matthieu Baumel (P/F) Mitsubishi Racing Lancer 3:10.43 Std. (10.) + 3:54.05 Std.
7. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) Volkswagen Race Touareg 2 3:10.50 Std. (11.) + 4:46.13 Std.
8. Guilherme Spinelli/Filipe Palmeiro (BR/P) Mitsubishi Racing Lancer 3:10.31 Std. (8.) + 5:25.08 Std.
9. Orlando Terranova/Pascal Maimon (RA/F) Mitsubishi Racing Lancer 3:04.47 Std. (6.) + 5:40.31 Std.
10. Robby Gordon/Andy Grider (USA/USA) Hummer 3:10.41 Std. (9.) + 5:43.56 Std.
So geht es morgen weiter
Mittwoch, 13. Januar: 11. Etappe, Santiago (RCH)–San Juan (RA). Die zweite Andenüberquerung erfordert angesichts beeindruckender Landschaft die volle Konzentration der Fahrer und Beifahrer. Noch mehr jedoch das Gelände. Neben Schotterabschnitten stehen bei der Fahrt über die Grenze nach Argentinien auch Passagen mit weichem, puderartigem Sand auf dem Programm. Dieser besondere Untergrund hat bei den Einheimischen einen eigenen Namen: „Guadal“.