Rallye Dakar 2010: Etappe 04 – Andenüberquerung mit Zollabfertigung

DAKAR ARGENTINA CHILE 2010 - STAGE 4 - FIAMBALA (CHI) / COPIACO (CHI) - 05/01/2010- PHOTO : ERIC VARGIOLU / DPPI

DAKAR ARGENTINA CHILE 2010 - STAGE 4 - FIAMBALA (CHI) / COPIACO (CHI) - 05/01/2010- PHOTO : ERIC VARGIOLU / DPPI

Sechs bis sieben Stunden Filmmaterial überspielt der „Dakar“-Veranstalter A.S.O. jeden Tag in 190 Länder. Dazu sind insgesamt 13 Kameras im Einsatz, drei davon in Helikoptern, fünf in den Wertungsprüfungen, zwei bei der Zielankunft der WPs und drei im Biwak. Die Bilder werden über drei Satelliten-Uplink-Stationen ins Biwak übertragen und auf 18 Schnittplätzen mit einem Server mit 19 Terrabyte Datenkapazität verarbeitet. Insgesamt 115 Personen sind für das sogenannte „International Feed“, also das weltweit verteilte Fernsehmaterial, im Einsatz. Dazu kommen die akkreditierten Kamerateams, die eigenes Material für 19 TV-Sender vor Ort produzieren.

– 1999, 2009, 2010 – im Volkswagen Team wieder vereint: Timo Gottschalk kann seit März 2008 auf die Unterstützung eines alten Bekannten vertrauen: Einer seiner Mechaniker am Race Touareg mit der Startnummer 306 ist Niklas Birr. Die beiden Berliner bestritten 1999 zusammen ihre allererste WM-Rallye im SEAT Ibiza Cupra nach Gruppe-N-Reglement auf Korsika. Birr als Fahrer, Gottschalk als Beifahrer. „Schon damals war Timo außerordentlich gut vorbereitet „, erinnert sich Birr, der 2009 und 2010 als Mechaniker am Auto von Gottschalk die „Dakar“ betreut. „Sein Traum war es schon damals, professioneller Beifahrer zu werden.“ Auch Gottschalk verbindet mit seiner ersten WM-Rallye auf Korsika schöne Erinnerungen. „Das war damals unser erster internationaler Auftritt und entsprechend aufregend“, so Gottschalk. „Ich denke, wir haben mit ein paar guten WP-Zeiten und Rang sieben in der Klasse auf uns aufmerksam machen können.“

– Heiße Grüße: 58 Grad Temperatur-Unterschied zwischen Wolfsburg und Fiambalá
Die Hitze rund um Fiambalá und Copiapó machte Mensch und Material auf der dritten und vierten Etappe zu schaffen. Auf dem Weg nach Fiambalá registrierten die Sensoren des Race Touareg im Luft-Ansaugtrakt eine Umgebungs-Temperatur von 48 Grad Celsius in der Spitze. Für Volkswagen Motorsport ein besonderes Kontrastprogramm: Die Teammitglieder, die die „Dakar“ mit vorbereitet haben, jedoch in Wolfsburg verblieben sind, kämpften daheim mit Schnee und Eis bei minus 10 Grad Celsius – ein Temperaturunterschied von 58 Grad.

– Abgestempelt: besondere Erinnerungsstücke im Reisepass
Ein einzigartiges Erinnerungsstück bekommen die „Dakar“-Teilnehmer und ihre Service-Crew während der beiden Grenzübertritte zwischen Argentinien und Chile in ihre Reisepässe gestempelt. Bei der ersten Andenüberquerung von Fiambalá nach Copiapó stand die erste Zollabfertigung der „Dakar“ 2010 an. Der formale Akt wurde mit einem eigens für die härteste Rallye der Welt angefertigten Stempel bekräftigt, den die Worte „Rally Dakar Argentina–Chile“ und das Logo der Rallye Dakar zieren.

Stand nach Etappe 04, Fiambalá (RA)–Copiapó (RCH); 185/629 km WP 04/Gesamt
Pos.; Team; Fahrzeug; Etappe 04; Gesamtzeit
1. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F) BMW X3 CC 1:40.22 Std. (2.) 10:54.50 Std.
2. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) Volkswagen Race Touareg 2 1:43.25 Std. (4.) + 7.36 Min.
3. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) Volkswagen Race Touareg 2 1:42.47 Std. (3.) + 9.56 Min.
4. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) Volkswagen Race Touareg 2 1:46.35 Std. (6.) + 19.25 Min.
5. Alfie Cox/Jürgen Schröder (ZA/D) Nissan Pick-up 1:51.54 Std. (11.) + 59.30 Min.
6. Krzysztof Holowczyc/Jean-Marc Fortin (PL/B) Nissan Pick-up 1:59.22 Std. (17.) + 1:00.38 Std.
7. Carlos Sousa/Matthieu Baumel (P/F) Mitsubishi Racing Lancer 1:56.37 Std. (16.) + 1:03.00 Std.
8. Robby Gordon/Andy Grider (USA/USA) Hummer 1:40.21 Std. (1.) + 1:04.53 Std.
9. Guilherme Spinelli/Filipe Palmeiro (BR/P) Mitsubishi Racing Lancer 1:54.53 Std. (14.) + 1:16.23 Std.
10. Maurício Neves/Clécio Maestrelli (BR/BR) Volkswagen Race Touareg 2 1:51.43 Std. (10.) + 1:20.35 Std.
20. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) Volkswagen Race Touareg 2 1:44.35 Std. (5.) + 3:04.59 Std.

So geht es morgen weiter
Mittwoch, 06. Januar: 05. Etappe, Copiapó (RCH)–Antofagasta (RCH). Tag eins eines äußerst harten Wüsten-Viererpacks beginnt mit einer 483 Kilometer langen Wertungsprüfung – der zweitlängsten der ersten „Dakar“-Woche. Piloten und Techniker sollten sich auf viele sandige Passagen mit Dünenüberquerungen in großen Höhenlagen einstellen. Doch die Atacama-Wüste bietet auch Schotter- und Geröllpassagen als Herausforderungen für Fahrer und Beifahrer.

Dieser Beitrag wurde unter Rallye veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.