Traum-Wochenende für Marco Wittmann: Der Nachwuchs-Rennfahrer aus Markt Erlbach feierte zwei Siege und einen dritten Platz in der Formel 3 Euro Serie auf dem Norisring. Vor heimischer Kulisse fuhr der 21-Jährige „powered by Volkswagen“ 50 Punkte ein und rückte in der Gesamtwertung auf Rang zwei vor. „Mein Fazit ist natürlich nur positiv. Wir hatten uns vorgenommen, vor dem Tabellenführer ins Ziel zu kommen – das ist uns dreimal gelungen, im Regen und bei trockenen Bedingungen“, sagte Marco Wittmann (Volkswagen Dallara F309 – Team Signature, Qualifying: Platz 1 – Rennen 1: Platz 3 – Rennen 2: Platz 1 – Rennen 3: Platz 1) nach dem Rennen. „Ein wichtiges Signal für unser Team und an die Konkurrenz: Wir sind noch da und haben jetzt unsere Aufholjagd begonnen. Der Rückstand in der Gesamtwertung ist immer noch groß, aber durchaus machbar. Ich freue mich schon auf den Nürburgring, die Strecke liegt mir und dort werde ich wieder angreifen.“
Neueinsteiger Daniel Abt fuhr auf dem fränkischen Stadtkurs mit Rang drei am Sonntag zum zweiten Mal auf das Siegerpodium. „Mein Wochenende war wie das Wetter – durchwachsen. Positiv war, dass mein Speed nun stimmt und ich schon im Qualifying vorne dabei war“, sagte Daniel Abt aus Kempten (Volkswagen Dallara F309 – Team Signature, Qualifying: Platz 2 – Rennen 1: Platz 10 – Rennen 2: Platz 10 – Rennen 3: Platz 3) nach dem Rennen. „Im ersten Rennen hatte ich den Sieg vor Augen, wollte aber etwas zuviel und ging leer aus. Im zweiten Durchgang kam es zu einer minimalen Berührung, für die ich hart bestraft wurde – damit war es wieder nichts mit dem Podium. Im dritten Rennen bin ich auf Nummer sicher gegangen. Insgesamt war die Performance besser, als es die Ergebnisse ausdrücken, daher bin ich für die nächsten Rennen sehr zuversichtlich.“
Im ersten Rennen am Samstag sah Laurens Vanthoor aus dem Volkswagen Kundenteam Signature zunächst wie der Sieger aus. Trotz nasser Strecke setzte er von Anfang an auf profillose Slicks und wurde für den Poker belohnt. Gegen Rennmitte trocknete die Ideallinie vollständig ab und der Belgier übernahm die Führung. Pole-Sitter Marco Wittmann war hingegen auf Regenreifen gestartet und musste einen Boxenstopp einlegen, um auf Slicks zu wechseln. Dennoch gelang dem Lokalmatador eine sehenswerte Aufholjagd bis auf das Siegerpodium. Nach dem Rennen erhielten Vanthoor und Wittmann für das Nichtbeachten gelber Flaggen eine Zeitstrafe von 30 Sekunden und belegten die Plätze zwei und drei.
Kris Nissen, Motorsport-Direktor von Volkswagen, äußerte sich sich verständlicher Weise positiv: „An diesem Wochenende waren die Volkswagen Piloten und Teams jederzeit konkurrenz- und siegfähig. Glückwunsch speziell an Marco Wittmann, er hat an diesem Wochenende eine sehr starke Performance gezeigt – im Regen wie im Trockenen. In der Meisterschaft hat er viel Boden auf den Spitzenreiter gut gemacht und bei noch zwölf ausstehenden Rennen ist noch viel möglich. Der Kampf um den Titel ist jetzt wieder spannend.“
Das zweite, kürzere Rennen am Samstag ging nach einem rundenlangen Duell mit Tabellenführer Roberto Merhi an Wittmann. Auch Daniel Abt, ebenfalls für das Volkswagen Kundenteam Signature am Start, bot auf trockener Strecke ein starkes Rennen. Von Startplatz zehn ins Rennen gegangen kämpfte der Allgäuer um den dritten Podiumsrang. Nach einer leichten Berührung mit Kontrahent Nigel Melker fällte die Rennleitung ein hartes Urteil: 30 Sekunden Zeitstrafe, Abt fiel auf Rang 10 zurück. Der dritte Durchgang am Sonntag war von Regen geprägt und wurde sicherheitshalber hinter dem Safety-Car gestartet. Wittmann münzte seine Pole Position dank fehlerfreier Fahrt in einen souveränen Start-Ziel-Sieg um. Nach dem verpassten Podium am Vortag glänzte der erst 18 Jahre alte Abt ebenfalls mit einem tadellosen Rennen und stieg wie zuletzt in Spielberg als Dritter auf das Siegerpodest.