Vettel: Wir werden weiter Gas geben
„Wir müssen unbedingt in Ungarn in ein paar Hintern treten. Lasst uns beten, dass wir dort schneller sein werden. Wenn nicht, dann haben wir ein Problem“. So wird Jenson Button von der britischen Presse zitiert. Der Grund seiner Nervosität: Das zu Beginn der Saison so überragende Brawn-Team schwächelt. Und das Red-Bull-Fahrer-Duo Sebastian Vettel und Mark Webber streben gemeinsam nach dem WM-Titel. Webber, der durch den ersten Sieg in seiner Formel-1-Karriere auf Platz drei der Fahrerwertung aufstieg, strotzt vor Selbstvertrauen. Nach zwei Doppelsiegen in Folge zeigt sich auch Christian Horner, Red-Bull-Teamchef, selbstbewusst: “Wenn wir diesen Lauf fortsetzen, können wir Jenson einholen“. Dies hat auch das Brawn-Team bemerkt: „Das Problem ist, dass wir schneller werden müssen. Wenn wir das nicht schaffen, dann werfen wir die WM noch weg“, sagte dazu Ross Brawn.
Sebastian Vettel sieht das alles sehr entspannt. „Wir werden weiter Gas geben“, so der WM-Zweite Vettel. Der Red-Bull-Teamchef Horner analysiert die Lage ebenfalls cool: „In Mark und Sebastian haben wir möglicherweise die beste Paarung im ganzen Fahrerlager. Sie gehen sehr gut und professionell miteinander um“, so der Brite. „Möglicherweise kommt irgendwann der Punkt, an dem ein Fahrer noch mehr im Titelrennen ist als der andere. Aber bis dahin werden wir beide Fahrer gleich und fair behandeln. Vielleicht bis zum letzten Rennen…“
Nicht nur der Teamchef gönnt Webber den Sieg besonders: „Im November war seine Karriere fast zu Ende. Er lag im Krankenhaus in Tasmanien, mit einem schlimm gebrochenen Bein und einer gebrochenen Schulter, von der er vergessen hat, uns zu erzählen“. Hörner weiter: „Nach Silverstone sind ihm Schrauben entfernt worden, und er hat immer noch Schmerzen“.
Zuletzt holte ein „Down Under“ am 17. Oktober 1981 in Las Vegas einen Formel-1-Sieg. Ex-Weltmeister Alan Jones, eben jener Titelträger des letzten „Down Under“-Sieges sagt, dass Webber in Australien nun ein Volksheld sei: „Mark hat viele Rückschläge und viel Pech weggesteckt. Es wird nicht sein letzter Sieg gewesen sein“, so der Australier.
Auch die Gerüchteküche brodelt weiter. So soll ein Fahrerwechsel bei Toro Rosso anstehen. Wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf, soll der Franzose Sebastien Bourdais durch den erst 19 Jahre alten Spanier Jaime Alguersuari ersetzt werden. Und dies ziemlich schnell. Bereits beim Grand Prix von Ungarn soll der Spanier im Toro-Rosso-Cockpit sitzen. Wenn dieser Fahrerwechsel so vollzogen wird, wäre Alguersuari mit 19 Jahren und 125 Tagen der jüngste Fahrer der Formel-1-Geschichte.