Qualifying zum Großen Preis von Ungarn
Dieses Qualifying war nichts für schwache Nerven. Erst der schwere Unfall von Ferrari-Pilot Felipe Massa, dann der Ausfall des Zeitmesscomputers. Lange wussten die Fahrer nicht, auf welchem Startplatz sie in das morgige Rennen in Ungarn starten werden.
Die Pole Position sicherte sich überraschend Renault-Pilot Fernando Alonso. Für ihn ist es die 18. Pole Position seiner Karriere. Dass er das Rennen auch als Sieger nach Hause fährt, daran glaubt der Spanier jedoch nicht. „Um ehrlich zu sein, unser Ziel ist es, ein paar Punkte zu holen, die unser Team sehr nötig hat“, sagte Alonso zu seiner aggressiven Strategie. Er startet mit sehr wenig Benzin in das morgige Rennen.
Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel geht von Startplatz zwei in das Rennen. Der Deutsche sicherte sich einen Startplatz vor seinem Teamkollegen Mark Webber aus Australien. „Die erste Startreihe ist sehr gut, das ist die Basis für das Rennen“, sagte Vettel. Zu wissen, was hinter einem Läuft, ist sehr wichtig. Auch beim morgigen Rennen. Vettel weiter: „Von da kommt die Gefahr: die Kers-Autos. Die Frage ist nur, ob sie rechts oder links an uns vorbeifliegen wollen“, meinte der Red-Bull-Pilot. Gemeint ist damit Weltmeister Lewis Hamilton, der in seinem McLaren-Mercedes auf Platz vier ins Rennen startet. Zweitbester Deutscher ist Nico Rosberg in seinem Williams-Toyota, der unmittelbar hinter Hamilton startet. Eine Dämpfer gab es für Jenson Button im Brawn-Mercedes. Er konnte sich im heutigen Qualifying nur Startplatz acht sichern.
Das ganze Qualifying war jedoch vom schweren Unfall von Felipe Massa überschattet. Dieser wurde mit einem Hubschrauber in eine Budapester Krankenhaus geflogen. Nach einer offiziellen Ferrari-Mitteilung hat der Brasilianer neben einer Gehirnerschütterung eine Risswunde an der Stirn sowie eine Knochenverletzung. Eine Knochenabsplitterung an der linken Augenhöhle machte einen operativen Eingriff nötig, der erfolgreich verlaufen ist. Zur weiteren Beobachtung blieb Massa auf der Intensivstation. Starten kann der 28-Jähre in Ungarn jedoch nicht. Sein zehnter Startplatz bleibt leer.
Der Brasilianer war im zweiten Teil der Qualifikation nahezu ungebremst und frontal in einen Reifenstapel gerast. Zeitlupenaufnahmen aus dem Fernsehen war zu entnehmen, dass ein Gegenstand – wahrscheinlich eine Fahrzeugfeder – Massa am Kopf getroffen hat. Massa verlor offenbar das Bewusstsein, denn er raste mit 190 Stundenkilometern bei gleichzeitiger Betätigung von Gas und Bremse in den Reifenstapel. Möglicherweise stammte die Feder, die Massa am Helm traf, von Barrichellos Auto. Dort wurde sofort nach der Einfahrt des Bolliden das Fahrzeug abgedeckt.