Nur zäh gefundene Frieden erneut ernsthaft in Gefahr
Nach nur 48 Stunden scheint der Frieden in der Formel 1 bereits Schnee von gestern zu sein. Der FIA Präsident Max Mosley holte erneut zum Angriff aus und attackierte Ferrari-Chef und Fota-Boss Luca di Montezemolo. So kritisierte er das seiner Meinung nach „unkorrekte Verhalten“ der Fahrer-Teamvereinigung FOTA nach der endlich gefundenen Einigung. Und wieder ist alles offen, denn Mosley kündigte an, seine Rücktrittsentscheidung zu überdenken. Wie viele Medien übereinstimmend melden, ist Mosley der Meinung, dass die FOTA die Medien „in die Irre geführt“ habe. In einem Brief an den FOTA-Vorsitzenden di Montezemolo fordert Mosley: „Wenn sie wünschen, dass unsere Vereinbarung eine Überlebenschance hat, dann müssen Sie und die Fota ihre Handlungen sofort richtigstellen“. Ein Sprecher von Ferrari hat den Eingang und das Schreiben bestätigt. Auch bestätigte Ferrari, dass di Montezemolo dem Präsident des Internationalen Automobilverbandes FIA bereits geantwortet habe. Die Einigung, die am Mittwoch in Paris getroffen wurde, soll von Seiten der FOTA eingehalten werden. Weitere Details über die Schreiben waren leider nicht zu erfahren.
Was hat also Max Mosley so sehr erzürnt? Die Fota habe der Presse erklärt, so Mosley, dass er selbst aus der Formel 1 „heraus sei“ und an seiner Stelle der FIA-Senatschef Michel Boeri neuer Hauptansprechpartner sei. Mosely bezeichnete dies als „komplett unwahr“. Als „völligen Unsinn“ bezeichnete er weiter, dass er zugestimmt haben sollte, nach seiner Amtszeit bei der FIA keine Rolle mehr zu übernehmen. Auch die Bezeichnung „Diktator“, die die FOTA für ihn gebraucht habe, erregte den Briten. Mosley selbst hat in der Vergangenheit die Fota schon als „Verrückte“ bezeichnet. Es beleidige die Mitglieder des 26-köpfigen Weltrats der FIA, die seit 1980 über Regeln und das Prozedere der Formel1abstimmen würden. Mosley weiter: „Sie müssen die falschen Aussagen, die gemacht wurden, richtigstellen und keine weiteren solche Statements machen“, so seine Forderung.
Die britische Presse urteilt bereits: „Max Mosley macht eine dramatische Kehrtwende“. Dass Mosley sich ernsthaft darüber Gedanken macht, am Ende seiner Amtsperiode doch nicht – wie vereinbart – nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten, dürfte als sicher gelten. Und somit wäre der nur zäh gefundene Frieden erneut ernsthaft in Gefahr.