Mosley will das Zepter nicht aus der Hand geben
Die Presse überschlägt sich mit Meldungen zu den aktuellen Ereignissen um „Mad Max“, dem derzeitigen Präsidenten des Internationalen Automobilverbandes FIA. Es ist nicht meine Natur, vor einem Kampf davonzulaufen“, drohte Mosley am Wochenende. Max Mosley, seit Monaten Grund für den Streit in der Königsklasse, wurde nach langen Verhandlungen dazu gedrängt, nach dem Ende seiner aktuellen Amtsperiode im Oktober sich nicht erneut um das höchste Amt der FIA zu bewerben. Damit sollte der Frieden in der Formel 1 gesichert sein. Der Brite stimmte nach zähen Verhandlungen zu, doch so einfach will Mosley nicht das Zepter aus der Hand geben. Mit allen Mitteln kämpft er um seinen Machterhalt und seinen Einfluss in der Formel 1. So hat Mosley wohl laut der „Sunday Times“ den ehemaligen Ferrari-Teamchef Jean Todt für das Amt des Internationalen Automobilweltverbandes FIA vorgeschlagen. Die Team in der Teamvereinigung FOTA, die einen „unabhängigen Kandidaten“ fordern, zeigen sich darüber „brüskiert“. Der britische „The Independent“ schrieb daraufhin: „Der Zorn von Mad Max drängt die Formel 1 auf Messers Schneide“.
Gerade erst hatte die Teamtvereinigung FOTA und der FIA-Chef ihren monatelangen Streit um zu Zukunft der Formel 1 beigelegt. Die Fota, die intern den Rücktritt des FIA-Präsidenten forderte, konnte immerhin den Kompromiss erzielen, dass der Brite nicht noch einmal bei den Wahlen antritt. Die Pressemitteilung der Fota nahm Max Mosley zum Anlass, seine Zusicherung zum Amtsverzicht erneut zu überdenken. Die Fota habe der Presse erklärt, so Mosley, dass er selbst aus der Formel 1 „heraus sei“ und an seiner Stelle der FIA-Senatschef Michel Boeri neuer Hauptansprechpartner sei. Mosely bezeichnete dies als „komplett unwahr“. Als „völligen Unsinn“ bezeichnete er weiter, dass er zugestimmt haben sollte, nach seiner Amtszeit bei der FIA keine Rolle mehr zu übernehmen. Auch die Bezeichnung „Diktator“, die die FOTA für ihn gebraucht habe, erregte den Briten. Mosley selbst hat in der Vergangenheit die Fota schon als „Verrückte“ bezeichnet.
Mit seinen Attacken gegenüber der Fota bringt Mosley den Kompromiss erneut in Gefahr. Die RebeIlen-Teams, die gerade auf eine eigene Rennserie verzichtet haben, zeigen sich ihrerseits erbost. Ferrari-Boss Luca di Montezemolo versucht zu beschwichtigen: „Es muss Schluss sein mit der Polemik, weil wir die Formel 1 lieben!“, so der Fota-Chef.