Lewis Hamilton und das Grüchtefeuer über seinen Rücktritt
Weiter mit Nahrung versorgt der amtierende Weltmeister Lewis Hamilton das lodernden Grüchtefeuer über seinen Rücktritt aus der Formel1. Angesichts des andauernden Machtpokers zwischen dem Automobil-Weltverband FIA und den Teams hat er die Freude am Fahren verloren. Er fühle sich von der ganzen Politik, die derzeit im Spiel ist, herumgestoßen, sagte der 24-Jährige der Times: „Ich habe die Formel1 immer genossen. Ein Teil davon ist mir genommen worden.“
Erstmals hat Lewis Hamilton die Härten der Formel1 zu spüren bekommen. In der „Lügen-Affäre“ hat der Weltmeister die Auswirkungen der Machtspiele in der Königsklasse am eigenen Leib erfahren müssen. Nach dem Auftaktrennen in Melbourne war Hamilton von seinem Team McLaren-Mercedes zur Falschaussage angestiftet worden. Diese Lüge flog dann auch umgehend auf: Hamilton wurde nachträglich disqualifiziert, und das McLaren-Mercedes-Team wurde für drei Rennen gesperrt. Die Strafe wurde aber zur Bewährung ausgesetzt.
„Das war für mich ein Schock“, so wird Hamilton zitiert. Sein Vater und Manager Anthony hat sich damals schon nach einem neuen Team für seinen Sohn umgesehen. Es gebe andere Rennserien, die schöner seien als die Formell. Der ganze Zirkus abseits der Rennstrecke beeinträchtige sein Leben, erkannte nun Hamilton. An Besserung glaubt der jüngste Weltmeister der Geschichte nicht.
Noch keine Lösung in Sicht beim Streit um die Budgetgrenze in der Formel1. FIA-Chef Max Mosley drängt seit geraumer Zeit darauf, die stetig wachsenden Ausgaben der Formel1-Teams zu bremsen. Er hofft durch seine Weisung auch den Einstieg anderer Teams zu erleichtern und zu ermöglichen. So gab es nun einen Krisengipel mit allen Beteiligten, der ohne Lösung endete. Die Rennställe wollen aber einen Gegenvorschlag machen. FIA-Präsident Max Mosley bestätigte, dass Ferrari bei einem französischen Gericht eine einstweilige Verfügung gegen die FIA-Entscheidung eingereicht hat.