Rallye Dakar 2010: Alle 439 Meter ein Kommando

DAKAR ARGENTINA CHILE 2010 - STAGE 11 - SANTIAGO (ARG) / SAN JUAN (ARG) - 13/01/2010- PHOTO : FREDERIC LE FLOC H / DPPI

DAKAR ARGENTINA CHILE 2010 - STAGE 11 - SANTIAGO (ARG) / SAN JUAN (ARG) - 13/01/2010- PHOTO : FREDERIC LE FLOC H / DPPI

Alle 17,7 Sekunden erfolgte bei der Rallye Dakar bislang von den Beifahrern eine Ansage an ihre Fahrer. Insgesamt waren die 3.522 Kilometer Wertungsprüfung mit 2.003 Abbildungen beschrieben. Bei durchschnittlich vier Ansagen pro Roadbook-Zeichnung gaben die Navigatoren alle 439 Meter ein Kommando an ihre Piloten. Da bleibt eigentlich keine Zeit für weitere Gegebenheiten, könnte man meinen. Zu einer ungewöhnlichen Aktion sah sich die Besatzung des Volkswagen Equipment-Trucks mit der Startnummer 778 gezwungen. Auf der Fahrt zwischen Antofagasta und Copiapó erlitt der Zusatztank des MAN 6×6 ein Leck. Um die Umwelt zu schützen und die Kontaminierung der Atacama-Wüste zu verhindern, reagierten die Volkswagen Teammitglieder schnell und umsichtig: Die hinter dem Lkw fahrenden Service Amarok bekamen ebenso per Handpumpe die Tanks randvoll mit Aral Ultimate Diesel getankt wie der zweite Equipment-Truck. Und sehr zu ihrer Verwunderung und Freude auch einige Einheimische, die an dem Zwischenhalt vorbeikamen. Nach der Diesel-Spende ging die Fahrt für die Startnummer 778 weiter – im betroffenen Zusatztank befand sich nur der Not-Treibstoff für die Race Touareg, der für den unwahrscheinlichen Ernstfall einer Logistik-Panne vorgesehen war.

Häuser-Spende: Nasser Al-Attiyah engagiert sich für „Un techo para mi país“
Häuser für Chile und Argentinien: Volkswagen Werkspilot Nasser Al-Attiyah engagiert sich für „Un techo para mi país“ (übersetzt: „Ein Dach für mein Land“). Der Katarer spendete einen Geldbetrag, der es ermöglichte, 100 einfache Holzhäuser für die Ärmsten der Armen zum Schutz gegen Witterung und Kriminalität zu errichten. Bereits beim Ruhetag der Rallye Dakar 2010 in Antofagasta hatte der „Dakar“-Organisator A.S.O. (Amaury Sport Organisation) 112.000 Dollar für dieses Projekt, das sich in ganz Lateinamerika engagiert, gestiftet.

Stand nach Etappe 11, Santiago (RCH)–San Juan (RA); 220/434 km WP 11/Gesamt
Pos.; Team; Fahrzeug; Etappe 11; Gesamtzeit
1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) Volkswagen Race Touareg 2 2:42.10 Std. (9.) 39:16.55 Std.
2. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) Volkswagen Race Touareg 2 2:36.32 Std. (4.) + 4.28 Min.
3. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) Volkswagen Race Touareg 2 2:37.41 Std. (5.) + 23.50 Min.
4. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F) BMW X3 CC 2:37.43 Std. (6.) + 2:09.53 Std.
5. Guerlain Chicherit/Tina Thörner (F/S) BMW X3 CC 2:34.51 Std. (1.) + 2:23.40 Std.
6. Carlos Sousa/Matthieu Baumel (P/F) Mitsubishi Racing Lancer 2:42.17 Std. (10.) + 3:54.12 Std.
7. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) Volkswagen Race Touareg 2 2:35.30 Std. (3.) + 4:39.33 Std.
8. Guilherme Spinelli/Filipe Palmeiro (BR/P) Mitsubishi Racing Lancer 2:45.27 Std. (12.) + 5:28.25 Std.
9. Orlando Terranova/Pascal Maimon (RA/F) Mitsubishi Racing Lancer 2:35.21 Std. (2.) + 5:33.42 Std.
10. Robby Gordon/Andy Grider (USA/USA) Hummer 2:39.52 Std. (7.) + 5:41.38 Std.

Und so geht es morgen weiter
Donnerstag, 14. Januar: 12. Etappe, San Juan (RA)–San Rafael (RA). Die Fahrt durch die argentinischen Provinzen San Juan und San Rafael ist die längste der gesamten Rallye. 796 Tageskilometer – davon 476 auf Zeit – sorgen für einen langen und ermüdenden „Dakar“-Tag. Und nicht nur die Quantität, auch die Qualität der Etappen-Kilometer stimmt. An den Tagen elf bis 14 stehen insgesamt knapp 400 Kilometer mit sandigem Untergrund auf der Agenda – etwa die Hälfte aller WP-Kilometer.

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