Morgen, Sonntag, 10. Januar, fällt der Startschuß zur 08. Etappe: Antofagasta (RCH)–Copiapó (RCH). Ein leichter Neubeginn nach der Pause? Alles andere als das. Denn die „Dakar“-Organisatoren haben mit der 472 Kilometer langen Wertungsprüfung zwischen Antofagasta und Copiapó die zweitlängste der zweiten Rallye-Woche für die Etappe nach dem Ruhetag eingeplant. Erneut erwartet die Teilnehmer ein Mix aus Sand, Schotter und festem Lehmboden und ein ständiger Wechsel zwischen diesen Geländesorten.
Es bleibt Zeit, die bisherigen Tage zusammenzufassen. Die ersten sieben ‚Dakar‘-Tage in wenigen Worten zusammenzufassen, ist schwer. Das Wettbewerbsniveau ist extrem hoch. Keiner der Fahrer kontrolliert das Tempo, jedes Team hat auch Rückschläge hinnehmen müssen“, sagte Lucas Cruz (E, Copilot). „Das zeigt: Diese ‚Dakar‘ ist hart, härter noch als im Vorjahr. Es ist maximale Konstanz gefragt und es geht darum, das Material konsequent zu schonen, dabei jedoch schnell zu sein. Es ist noch ein langer Weg bis Buenos Aires.“
Mark Miller (USA, 3. Platz Gesamt-Wertung), hat allen Grund zum Optimismus: „Die Ausgangslage für die verbleibenden Etappen ist für Volkswagen hervorragend, mehr kann man nicht fordern. Eins, zwei und drei – der Race Touareg hat das bewiesen, was ihn auch bei der vergangenen ‚Dakar‘ ausgezeichnet hat: Das schnellste und zugleich standfesteste Marathon-Rallye-Fahrzeug zu sein. Um ehrlich zu sein: Ralph Pitchford und ich haben einige kleinere Rückschläge hinnehmen müssen und würden in der Gesamtwertung gerne ein bisschen besser dastehen. Aber wir können uns in der zweiten Woche noch weiter nach vorn arbeiten. Das ist unser Ziel.“
Von den Stapazen gezeichnet, berichtet Ralph Pitchford (ZA, Copilot) von seinen Erfahrungen: „Die ersten ‚Dakar‘-Etappen waren hart, definitiv viel härter als im vergangenen Jahr. Das verlangt von Mensch und Material alles ab. Meinem Fahrer Mark Miller ist die Balance gelungen, schnell und doch schonend zu fahren. Dazu kommt die absolute Robustheit des Race Touareg, der selbst die härtesten Prüfungen bewältigt. Die Ausgangslage von Mark und mir ist gut. Ich freue mich aber jetzt schon auf die zweite Woche und darauf, eventuell die dritte Position weiter zu verbessern.“
Auch Nasser Al-Attiyah (Q, 2. Platz Gesamt-Wertung) ist begeistert: „Wir haben in den ersten sieben Etappen eine gute Teamleistung hingelegt. Vier Race Touareg sind noch im Rennen und die Ausgangslage mit der Dreifachführung ist exzellent. Mein Beifahrer Timo Gottschalk und ich sind in Schlagdistanz zur Gesamtführung. Auch wenn die verbleibenden Etappen alles andere als leicht werden, bleibt unser Ziel der ‚Dakar‘-Sieg. Dazu muss man clever zu Werke gehen und darf keine Schwächen zeigen.“
Nachdenklich zeigt sich Timo Gottschalk (D, Copilot): „Für meinen Fahrer Nasser Al-Attiyah und mich gab es bei dieser ‚Dakar‘ viele Höhen, aber auch ein paar Tiefen. Dennoch: Die Ausgangslage ist gut, und die Rallye noch lange nicht entschieden. Eine Vorhersage zu treffen, fällt schwer – so oft, wie die Führung bereits gewechselt hat. Wir wollen auf jeden Fall bis zum Ende ein Wörtchen um den Gesamtsieg mitreden. Doch dazu müssen wir auch in der zweiten Woche die Geduld bewahren.“
Ausgeschieden sind Maurício Neves und sein Copilot Clécio Maestrelli. „Leider ist für Clécio Maestrelli und mich der ‚Dakar‘-Traum viel zu schnell zuende gegangen“, sagt Maurício Neves (BR) enttäuscht. „Auf der sechsten Etappe haben wir im Staub ein Loch übersehen und uns mehrfach überschlagen. Dabei habe ich mir vier Rippenbrüche zugezogen. Doch das klingt schlimmer als es ist, denn angesichts der Schwere des Unfalls bin ich dank der Robustheit des Race Touareg mit leichten Verletzungen davongekommen. Schade für das Team, für dessen Arbeit die Zielankunft in Buenos Aires eine tolle Belohnung gewesen wäre.“
„Dass wir so früh ausgeschieden sind, ist bitter“, sagt Clécio Maestrelli (BR, Copilot). „Die Rallye Dakar ist eine tolle Erfahrung und die Tage bis zu unserem Unfall haben wir wirklich genossen. Mein Dank geht an die Truppe von Volkswagen, die uns diese Chance gegeben haben.“
Stand nach Etappe 07, Iquique (RCH)–Antofagasta (RCH); 600/641 km WP 07/Gesamt
Pos.; Team; Fahrzeug; Etappe 07; Gesamtzeit
1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) Volkswagen Race Touareg 2 5:45.50 Std. (3.) 26:21.23 Std.
2. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) Volkswagen Race Touareg 2 5:41.29 Std. (1.) + 11.03 Min.
3. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) Volkswagen Race Touareg 2 5:50.09 Std. (4.) + 22.06 Min.
4. Guerlain Chicherit/Tina Thörner (F/S) BMW X3 CC 5:57.02 Std. (5.) + 2:02.54 Std.
5. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F) BMW X3 CC 5:44.58 Std. (2.) + 2:03.10 Std.
6. Krzysztof Holowczyc/Jean-Marc Fortin (PL/B) Nissan Pick-up 6:23.08 Std. (8.) + 2:20.58 Std.
7. Carlos Sousa/Matthieu Baumel (P/F) Mitsubishi Racing Lancer 7:20.44 Std. (17.) + 3:08.58 Std.
8. Guilherme Spinelli/Filipe Palmeiro (BR/P) Mitsubishi Racing Lancer 6:57.07 Std. (12.) + 3:23.35 Std.
9. Leonid Novitskiy/Andreas Schulz (RUS/D) BMW X3 CC 6:52.53 Std. (11.) + 4:17.21 Std.
10. Robby Gordon/Andy Grider (USA/USA) Hummer 8:22.35 Std. (24.) + 4:25.10 Std.
12. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) Volkswagen Race Touareg 2 6:02.51 Std. (6.) + 4:31.33 Std.