Das erste Rennen am Samstag begann mit dem Mißgeschick des Polesetters
Mit einer Premiere begann der SEAT Leon Supercopa 2009. Erstmals in der Geschichte des Markenpokals, der in Hockenheim in seine mittlerweile sechste Saison startete, erlebten die Fans in beiden Wertungsläufen am Samstag und Sonntag das gleiche Podium. Nachdem im ersten Saisonrennen „Mister Markenpokal“ Thomas Marschall nach 14 Runden vor Philipp Leisen und dem besten Rookie, Christer Jöns, die Ziellinie überquert hatte, standen die gleichen Piloten in der exakt gleichen Reihenfolge auch am Sonntag nach Saisonlauf Nummer zwei auf dem Podium. Damit gelang Marschall das gleiche Kunststück wie schon in der Saison 2007, als der Rouitinier ebenfalls auf dem Hockenheimring mit einem Doppelerfolg den Meistertitel sichern konnte.
Dabei schien am Sonntag der Weg für Marschall zunächst einmal versperrt. Von Startplatz sechs ins Rennen gegangen, war der 45-Jährige in heftige Positionskämpfe verwickelt, während vorne die Post abging. Matthias Luger, der am Samstag nach Platz sechs von der Poleposition aus ins Rennen gehen konnte, verteidigte nach dem Start Rang eins und ging als Führender in die zweite Runde. Folgen konnte zunächst nur der Pole Damian Sawicki, der am Samstag Rang vier belegt hatte. Bis zur vierten Runde blieb das Duo an der Spitze zusammen. Dann unterlief Luger in der Spitzkehre ein Fahrfehler, den Sawicki ausnutzen wollte. Luger, weit nach außen getragen, zog nach Innen und berührte den mittlerweile neben im fahrenden Polen. Eine Kollision mit fatalen Folgen. Für beide Fahrer war das Rennen beendet. Der lachende Dritte dieses Manövers an der Spitze hieß Thomas Marschall. Der zweifache Supercopa-Meister der Jahre 2005 und 2007, mittlerweile als Dritter unterwegs, erbte Platz eins, wehrte die Überholversuche seines Verfolgers Philipp Leisen ab und fuhr am Ende seinen zweiten Sieg in der noch jungen Saison 2009 heraus. Vierter hinter Marschall, Leisen und Jöns wurde Andreas Simonsen. Der junge Schwede rettete damit die Ehre von Burgmann Racing, nachdem Heiko Hammel mit Platz fünf einen Podestplatz verpasst hatte, und Alexander Rambow, der amtierende Polo-Cup-Champion, seinen Supercopa mit Bremsproblemen abstellen musste.
Das erste Rennen am Samstag begann mit dem Mißgeschick des Polesetters. Andreas Pfister, der in der Regenlotterie des Qualifyings am Freitag das große Los gezogen hatte, musste seinen Supercopa statt in die erste Startposition nach der Einführungsrunde in der Box abstellen. Ein abgerissener Turboschlauch hatte das Rennen des Franken beendet, bevor es überhaupt beginnen konnte. So war der Weg frei für „Mister Markenpokal“ Thomas Marschall, der von Startplatz drei ins Rennen gegangen war. Auch Damian Sawicki, der im Qualifying Platz mit Rang zwei alles richtig gemacht hatte, fand sich nach einem verunglückten Start im Mittelfeld des 20er Feldes wieder. Davon profitierte vor allem Philipp Leisen. Nachdem der GAG-Fahrer den ebenfalls nach vorne gespülten Polen Patryk Pachura noch in der ersten Runde überholt hatte, nahm der 24-Jährige die Verfolgung von Marschall auf, konnte den Routinier aber nie ernsthaft gefährden. Mehr Arbeit hatte Leisen mit Rookie Christer Jöns. Der 21-Jährige Teamkollege von Marschall aus dem neuen Supercopa-Team Sartorius Black Falcon, das ansonsten auf der Langstrecke zu Hause ist, attackierte immer wieder, musste sich am Ende aber mit Rang drei begnügen. Damian Sawicki überquerte nach einer gelungenen Aufholjagd von Rang elf die Ziellinie noch als Vierter. Einen enttäuschenden Saisonauftakt erlebten Heiko Hammel und Alexander Rambow, die Mitfavoriten auf den Gesamtsieg 2009. Nach einem völlig misslungenen Zeittraining beendeten Hammel, in der Vorsaison als Vierter bester Deutscher, und Rambow den ersten Wertungslauf auf den Plätzen neun und zehn.
In der Gesamtwertung nach zwei Rennen führt Thomas Marschall mit 40 Zählern vor Philipp Leisen, der in Hockenheim nach zwei zweiten Plätzen und der schnellsten Rennrunde 35 Punkte auf sein Konto brachte. Rang drei gehört dem besten Rookie, Christer Jöns, der 29 Punkte sein eigen nennt. Der Schwede Andreas Simonsen folgt als Vierter der Gesamtwertung mit 22 Punkten. Heiko Hammel ist Fünfter mit 15 Zählern. Die nächsten beiden Rennen finden am 30. und 31. Mai auf dem Eurospeedway Lausitz statt.