Wie wir bereits berichtet haben, wird im Team Volkswagen ein Etappensieg nicht mit Champagner, sondern mit Speiseeis gefeiert. So hat der Ex Volkswagen Werkspilot und der heutige „Dakar“-Starter Robby Gordon am vierten Rallye-Tag jedem Mitglied der Wolfsburger Werksmannschaft eine Runde Speiseeis ausgegeben. Der US-Amerikaner war bei der zurückliegenden Rallye Dakar trotz einer extrem knappen Etappen-Niederlage von Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen und seinem Team eingeladen worden – und revanchierte sich angesichts seines ersten Etappensiegs 2010 bei den 85 Volkswagen Teammitgliedern.
Volkswagen hat bis zur sechsten Etappe der 2010er-Ausgabe heute 101.213 Wertungsprüfungskilometer bei insgesamt sechs „Dakar“-Veranstaltungen seit 2004 zurückgelegt. Damit liegen die eingesetzten Race Touareg in der Summe seit dem Beginn des Projekts im Jahr 2004 erstmals im sechsstelligen Bereich. Diese Distanz entspricht etwa der zweieinhalbfachen Erdumrundung entlang des Äquators.
Der Aufwand ist beachtlich. Jeder Race Touareg führt auf den Etappen ein kleines Ersatzteilpaket für den Fall der Fälle mit sich. Je nach Charakter der Wertungsprüfung sind unter anderem in den Seitenschwellern des 300 PS starken Race Touareg Spurhebel, Dreieckslenker oder Traggelenk (Verbindungsbauteil zwischen Radträger und Dreieckslenker) zum Wechsel nach einem Unfall untergebracht. Bei besonders harten Etappen nehmen die fünf Werksduos eine Antriebswelle mit, die an allen vier Rädern des Allradlers baugleich ist.
Waffen an Board: Auf Etappen mit besonders großem Wildbewuchs gehört auch eine ausgewachsene Machete zum Werkzeug an Bord der Race Touareg. Damit könnten sich Giniel de Villiers, Carlos Sainz und Co im wahren Wortsinn bei Bedarf durchs Unterholz schlagen.
Stand nach Etappe 06, Antofagasta (RCH)–Iquique (RCH); 418/598 km WP 06/Gesamt
Pos.; Team; Fahrzeug; Etappe 06; Gesamtzeit
1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) Volkswagen Race Touareg 2 4:24.42 Std. (2.) 20:35.33 Std.
2. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) Volkswagen Race Touareg 2 4:35.29 Std. (4.) + 15.24 Min.
3. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) Volkswagen Race Touareg 2 4:32.50 Std. (3.) + 17.47 Min.
4. Carlos Sousa/Matthieu Baumel (P/F) Mitsubishi Racing Lancer 4:45.24 Std. (7.) + 1:34.04 Std.
5. Krzysztof Holowczyc/Jean-Marc Fortin (PL/B) Nissan Pick-up 4:52.04 Std. (10.) + 1:43.40 Std.
6. Robby Gordon/Andy Grider (USA/USA) Hummer 5:13.12 Std. (17.) + 1:48.25 Std.
7. Guerlain Chicherit/Tina Thörner (F/S) BMW X3 CC 4:48.43 Std. (9.) + 1:51.42 Std.
8. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F) BMW X3 CC 4:23.55 Std. (1.) + 2:04.02 Std.
9. Guilherme Spinelli/Filipe Palmeiro (BR/P) Mitsubishi Racing Lancer 4:59.12 Std. (12.) + 2:12.18 Std.
10. Leonid Novitskiy/Andreas Schulz (RUS/D) BMW X3 CC 4:41.27 Std. (5.) + 3:10.18 Std.
16. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) Volkswagen Race Touareg 2 4:48.27 Std. (8.) + 4:14.32 Std.
So geht es morgen weiter
Freitag, 08. Januar: 07. Etappe, Iquique (RCH)–Antofagasta (RCH). Vor den Ruhetag haben die Veranstalter der Rallye Dakar, die A.S.O. (Amaury Sport Organisation) einen echten Marathon gestellt. Der Weg durch die Atacama-Wüste zurück nach Antofagasta ist mit 600 Wertungsprüfungskilometern der längste Abschnitt der „Dakar“ 2010 auf Zeit. Bevor sich die Teilnehmer einen Tag Rallye-Pause verdient haben, werden sie noch einmal an ihre physischen Grenzen gebracht.