Volkswagen Pilot Edoardo Mortara (Italien) hat zum zweiten Mal in Folge den Grand Prix von Macau gewonnen und ist damit der erfolgreichste Formel-3-Fahrer in der Geschichte des renommierten Einladungsrennens. „Der erste Fahrer zu sein, der den Grand Prix in Macau zweimal in Folge gewinnt, fühlt sich großartig an und ist eine große Ehre“, sagte Edoardo Mortara aus Italien (Volkswagen Dallara F308 – Team Signature, Qualifying: Platz 1 – Qualifikationsrennen: Platz 1 – Grand Prix: Platz 1) nach dem Rennen. „Ich hatte aber kein leichtes Spiel und auch in diesem Jahr starke Konkurrenz. Laurens Vanthoor und auch Daniel Abt haben mir alles abgefordert. Als ich endlich vorn lag, habe ich 120 Prozent gegeben, um mich von den Verfolgern abzusetzen und den Sieg nach Hause zu fahren.“
Sein Teamkollege Laurens Vanthoor (Belgien) machte als Zweiter den Volkswagen Doppelsieg für die Mannschaft von Signature perfekt, Marco Wittmann (Markt Erlbach) schloss das 15-Runden-Rennen mit Platz vier hinter Valtteri Bottas (Finnland/Dallara-Mercedes) als bester Neuling ab. „Ich freue mich sehr über den zweiten Platz, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Natürlich wollte ich gewinnen, aber ich muss anerkennen, dass mein Teamkollege Edoardo Mortara heute der Bessere war und er den Eintrag in die Geschichtsbücher verdient hat“, sagte Laurens Vanthoor aus Belgien (Volkswagen Dallara F308 – Team Signature, Qualifying: Platz 3 – Qualifikationsrennen: Platz 2 – Grand Prix: Platz 2) nach dem Rennen. „Beim Restart habe ich die Kurve auf die Gerade nicht optimal erwischt und so war klar, dass Edo vorbeiziehen würde. Danach konnte ich ihm nicht folgen.“
Marco Wittmann aus Markt Erlbach (Volkswagen Dallara F308 – Team Signature, Qualifying: Platz 5 – Qualifikationsrennen: Platz 5 – Grand Prix: Platz 4) war nicht wirklich zufrieden mit seinem Ergebnis: „Einerseits freue ich mich über den vierten Platz – sicher kein schlechtes Macau-Ergebnis für einen Neuling. Dieses Rennen ist für einen Rennfahrer wirklich etwas ganz Besonderes. Andererseits bin ich nicht wirklich zufrieden, da mir heute im Vergleich zu den ersten Drei etwas Tempo gefehlt hat. Ich hoffe, dass wir anhand der Datenauswertung feststellen werden, woran es gelegen hat.“
Beim Kräftemessen der weltbesten Nachwuchsfahrer zog Volkswagen mit sieben Siegen als erfolgreichster Motorenhersteller mit Toyota gleich. Nach der Pole-Position im Qualifying und dem Sieg im Qualifikationsrennen ließ Edoardo Mortara in souveräner Manier den Sieg im wichtigsten Rennen der Saison folgen. Der 24 Jahre alte Italiener behauptete die Führung nach dem Start, bevor ein Unfall den Einsatz des Safety-Car nötig machte. Nach dem Restart übernahm Daniel Abt (Kempten) die Spitze, schied aber kurz darauf durch einen Unfall in der Altstadt von Macau aus. Der erst 17 Jahre alte Debütant hatte in Zeittraining und Qualifikationsrennen exzellente Leistungen gezeigt, musste den weiteren Verlauf des Rennens jedoch vom Streckenrand verfolgen. „Natürlich bin ich enttäuscht, heute ausgeschieden zu sein, aber mein Lächeln kommt sicher bald zurück“, sagte Daniel Abt aus Kempten. „Ich habe mit Platz drei im Rennen am Samstag gezeigt, dass ich den nötigen Speed habe, hier vorn dabei zu sein – dabei waren Team, Auto und Strecke neu für mich. Das gibt mir die nötige Zuversicht für das nächste Jahr. Zum Unfall kann ich sagen, dass mein Auto in einer schnellen, aber nicht besonders schweren Linkskurve überraschend stark untersteuerte. Dann habe ich rechts die Leitplanke getroffen und bin links eingeschlagen.“
Den Restart nach der zweiten Safety-Car-Phase nutzte Edoardo Mortara, um aus dem Windschatten heraus an Vanthoor vorbeizuziehen. Der aktuelle Champion der Formel 3 Euro Serie übernahm damit die Spitze, setzte sich kontinuierlich von seinen Verfolgern ab und sah die Zielflagge als Erster.
Mit acht Autos in den Top 10 gelang den fünf Volkswagen Kundenteams Carlin, Hitech Racing, Motopark Academy, Performance Racing und Signature beim „FIA Intercontinental Cup“, der inoffiziellen Formel-3-Weltmeisterschaft, ein überzeugender Saisonabschluss. So zeigte sich Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen zufrieden: „Auf diesen historischen Erfolg beim bekanntesten und schwierigsten Formel-3-Rennen überhaupt können wir sehr stolz sein. Das mag nach außen leicht aussehen, aber tatsächlich steckt sehr viel harte Arbeit dahinter, wofür ich allen Mitarbeitern danken möchte. Die Mannschaft von Signature hat dieses Jahr eine extrem starke Leistung gezeigt, Edoardo Mortara hat seine Klasse auf dieser echten Fahrerstrecke einmal mehr bewiesen. Mit dem 54. Sieg im 68. Formel-3-Rennen geht für Volkswagen eine überaus erfolgreiche Saison 2010 wunschgemäß zu Ende.“