Heidorn reichte beim spannenden Saisonfinale auf dem verregneten Hockenheimring ein vierter Platz, um sich den Titel im umweltfreundlichsten Markenpokal der Welt zu sichern. Insgesamt holte Heidorn 356 Punkte, bei drei von neun Rennen überquerte er als Erster die Ziellinie. Einer der ersten Gratulanten beim jubelnden Champion war Willi Bergmeister, der 1976 im damaligen Scirocco-Cup den Meistertitel holte.
Einen großen Anteil am Erfolg hat seine Familie: Vater Bernd und Mutter Sabine, die ihren Sohn bei jedem Rennen begleiten, anfeuern und „wenn nötig auch aufbauen, wenn es mal nicht so läuft“, wie der neue Champion schmunzelnd zugibt. Viel zu tun gab es da in dieser Saison allerdings nicht, denn für Heidorn lief das Jahr perfekt. Neben seinen Eltern ist aber noch eine andere Familie für den sportlichen Höhenflug wichtig. Seit diesem Jahr wird der gelernte Autoverkäufer vom renommierten Seyffarth-Motorsport-Team unterstützt: „Rüdiger Seyffarth, der Teamchef persönlich, kümmert sich um meinen Reifen-Luftdruck“, erklärt er. Und mit dessen Sohn Jan Seyffarth macht Heidorn nach jedem freien Training und Qualifying eine ausgiebige Datenanalyse am Computer. „Den Erfolg haben wir alle gemeinsam eingefahren. Ohne die Unterstützung meiner Familie und von Seyffarth Motorsport wäre der Titel niemals möglich gewesen“, unterstreicht Heidorn.
Die Liebe zum Automobil wurde bei Heidorn schon als kleiner Junge entfacht: „Als ich ganz klein war, war ich mit meinem Vater bereits bei Truck-Grand-Prix-Rennen, mit sechs saß ich zum ersten Mal im Kart und ab da war ich mit dem Motorsportvirus infiziert.“ Dabei war schon früh klar, dass es ein Auto mit Dach sein soll. „Mein Traum ist es, ein Mal in der DTM zu fahren – dafür werde ich alles tun.“ Der Weg dorthin führt vielleicht über den Porsche Carrera Cup, denn als Belohnung für den Titel im Scirocco R-Cup darf Heidorn einen offiziellen Test im Porsche GT3 absolvieren. „Wie es 2011 weitergeht, richtet sich auch ein bisschen danach, wie der Test ausgeht. Auf jeden Fall möchte ich gern in einem Markenpokal des Volkswagen Konzern weiterfahren, denn hier fühle ich mich sehr wohl.“
Um sich fit zu halten, fährt der passionierte PlayStation-Spieler viel Mountainbike, geht regelmäßig ins Fitness-Studio und in die Sauna. Sein großes Idol ist Alessandro Zanardi, der zwischen 1991 und 1999 bei 41 Grand-Prix-Rennen in der Formel 1 fuhr und 2001 bei einem fürchterlichen Unfall auf dem EuroSpeedway beide Beine verlor. „Ihn bewundere ich wirklich sehr, er ist ein Vorbild für mich. Nicht nur, weil er schon vor seinem Unfall ein so guter Rennfahrer war“, sagt Heidorn. „Sein Kampfgeist, sein Ehrgeiz wie er sich wieder ins Leben zurück gekämpft hat, ist beeindruckend. Und er ist natürlich nach wie vor ein klasse Rennfahrer.“