Ferrari-Pilot Felipe Massa aus dem künstlichen Koma erwacht
Zwei Tage nach dem seinem schweren Unfall auf dem Hungaroring ist Ferrari-Pilot Felipe Massa aus dem künstlichen Koma erwacht. Jedoch könnten mögliche Probleme am linken Auge des Südamerikaner die Karriere des Formel-1-Fahrers eventuell beeinflussen wenn nicht gar beenden. So zog sich der 28-jährige eine Schädigung des Sehnervs zu, wie weitere Untersuchungen ergaben. Professor Robert Veres vom AEK-Krankenhaus sagte, dass er um die Schwere der Verletzung genauer beurteilen zu können abwarten müsse, bis Massa wieder in der Lage sei, das Auge vollständig zu öffnen. Eine Rückkehr in die Formel 1 noch in dieser Saison erscheint aber zunehmend unwahrscheinlicher.
„Es war ein schwerer und unfassbarer Unfall, aber Gott sei Dank ist das anders als 1976, als ich Niki Lauda nach seinem Unfall besucht habe. Wir müssen nun abwarten, aber die Zeichen sind ermutigend“, sagte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo. „Wir warten auf ihn bei Ferrari und ich bin überzeugt, dass wir ihn wieder in einem unserer Einsitzer sehen werden.“ Luca di Montezemolo traf sich in Ungarn mit Massas Ehefrau und dessen Eltern. Sie äußerten sich alle sehr zuversichtlich.
Dennoch läuft die Suche nach einem Ersatzmann auf Hochtouren. Teamchef Stefano Domenicali werde Vorschläge machen, sagte di Montezellolo und sagte aber auch, dass Eile nicht geboten sei: „Wir werden eine Entscheidung treffen, wenn die Zeit dafür richtig ist“.
Währenddessen überschlägt sich die italienische Presse mit einem Namen: Michael Schumacher. Der Rekordweltmeister Schumacher wolle in den nächsten Tagen dazu kein Statement abgegeben, sagte Schumachers Sprecherin Sabine Kehm auf Anfrage. Jedoch soll nach Presseberichten Teamchef Stefano Domenicali durchaus ein Einsatz von Schumacher ab dem Rennen am 23. August in Valencia nicht ausgeschlossen haben. „Es wäre falsch, jetzt schon ja oder nein zu sagen“.
Beim zweiten Qualifikations-Durchgang zum großen Preis von Ungarn hatte sich eine etwa 800 Gramm schwere Stahlfeder an Rubens Barrichellos Fahrzeug gelöst und den Unfall ausgelöst. Die Feder hatte Massa bei einer Geschwindigkeit von 240 Stundenkilometern am Kopf getroffen. „Daraufhin hat er die Kontrolle übers Auto verloren“, so Ferrari-Sprecher Luca Colajanni.