Jean Todt neuer FIA Präsident?
In einem Brief an die FIA-Mitgliedsverbände sprach sich der amtierende Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA Max Mosley für Jean Todt als seinen Nachfolger aus. Jean Todt ist in der Formel-1-Szene kein Unbekannter: Der 63 Jahre alte
Todt ist ehemaliger Ferrari-Teamchef. „Ich glaube, die richtige Person, das Team zu führen, wäre Jean Todt“, schrieb Mosley. Zugleich bestätigte der Brite, dass er bei der Wahl am 23. Oktober nicht wieder antreten werde.
Damit kann das Kriegsbeil in der Formel-1 nun endlich begraben werden, denn Mosleys Amtsverzicht war Teil des Friedensschlusses der FIA mit der Formel-1-Teamvereinigung Fota. Doch die Wahl von Todt als neuer FIA-Präsident gilt alles andere als sicher: Sollte Todt zur Wahl antreten, käme es zu einer Kampfabstimmung, denn am vergangenen Freitag hatte der ehemalige Rallye-Weltmeister Ari Vatanen aus Finnland seine Bewerbung für den obersten FIA-Posten bekanntgegeben.
Immerhin dürfte erstmal Ruhe im Formel-1-Zirkus eintreten, denn der monatelange Kampf um das neue „Concorde Agreement“ für die Formel1 ist vorüber. Angeblich soll das bis 2012 gültige Regelwerk noch vor dem Großen Preis von Ungarn unterschrieben werden. „Wir können uns auf ein gutes Durchstarten der Formell bald freuen“, wird Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug zitiert.
Der monatelange Machtkampf zwischen der Fahrerteamvereinigung Fota und dem Internationalen Automobil-Verband FIA mit Präsident Max Mosley an der Spitze hatte zeitweilen groteske Züge angenommen. Mit einer eigenen Rebellen- oder Piratenserie haben die Formel-1-Rennställe Ferrari, McLaren-Mercedes und BMW-Sauber gedroht und somit die Königsklasse vor eine Zerreißprobe gestellt. Mit der Unterschrift unter das „Concorde Agreement“ kann die Formel 1 sich endlich wieder auf den Sport konzentrieren. „Der kooperative Gedanke muss wieder her“, forderte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. „Konfrontation darf es nur geben, wenn es nicht anders geht.“ Haug hofft weiter, dass bei der Wahl zum neuen FIA-Präsidenten zwischen den Bewerbern Jean Todt und dem ehemaligen Rallye-Weltmeister Ari Vatanen zu einem fairen Wahlkampf komme.
Rückblickend auf den monatelangen Machtkampf versicherte Haug, dass den Rebellen daran gelegen war, „etwas sehr Gutes (zu) erreichen“. Die abgewendete Spaltung der Königsklasse sei „in erster Linie die Geschlossenheit“ der acht Fota-Rennställe zurückzuführen, so Haug weiter.