Im Schatten der Nürburg
Im Formel-1-Titelkampf will Sebastian Vettel kurz nach seinem 22. Geburtstag natürlich nur eines: Siegen. „Es gibt nicht mehr Punkte hier als anderswo, aber natürlich ist ein Heimsieg immer etwas Besonderes“, so Vettel in einem Interview. Den nötigen Druck auf Jensen Button will Vettel weiter erhöhen. „Wir haben ein schnelles Auto, sie aber auch. Deshalb wird es ein enges Rennen bis zum Ende der Saison“. Unter den Kennern ist Vettel der einzige ernsthafte Titel-Rivale.
„Ich hoffe, dass wir wieder das drittstärkste Team hinter Red Bull und Brawn sind und um einen Podiumsplatz fahren“, so die Wünsche von Nico Rosberg im Williams. Timo Glock im Toyota ist da etwas bescheidener, will er doch nur in die Punkte fahren.
Auch im Schatten der Nürburg brodelt die Gerüchteküche. Der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso, der als Neunter derzeit wenig Chancen auf den Titel hat, wird mit Ferrari in Verbindung gebracht. Der 27-jährige Spanier soll Kimi Raikkönen ablösen. Als Angebot stehe ein Fünf-Jahres-Vertrag im Raum.
Während des Großen Preises von Deutschland geht auch der Streit zwischen der Fahrerteamvereinigung FOTA und dem Internationalen Automobilverband (FIA) in eine neue Runde. Nachdem vor rund zwei Wochen der Streit beigelegt wurde, flammt er erneut auf. Aktuell moniert die FOTA ein nicht eingeräumtes Mitspracherecht für die Regeln der kommenden Saison. Die FIA begründet dies aufgrund der bisher noch nicht offiziell vorgenommenen Einschreibung . Daraufhin haben die FOTA-Mitglieder die Verhandlungen abgebrochen. BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen widersprach der Argumentation der FIA. Nach dem Kompromiss von Paris seien die Fota-Teams schriftlich als Teilnehmer für die neue Saison bestätigt worden. Zudem habe die FIA versichert, „dass die aktuellen Regeln auch im nächsten Jahr gelten“. Daher gebe es „keine Basis“ für die Entscheidung des Automobil-Weltverbandes.
Der BMW-Motorsportdirektor Theissen bestätigte weiter die Arbeit an einer Piratenserie, von der man durch den Kompromiss von Paris abgerückt sei. Die Arbeit sei „in dem Ausmaß“ aufgenommen, wie „sie für (das) nächste Jahr eine realistische Option“ sei.
Inzwischen ist von einem „Grundlagenvertrag“ die Rede, der laut FIA „in den kommenden Tagen“ unterschriftsreif sei. Als Verzögerungsgrund nannte die FIA die neuerlichen Nachforderungen seitens der FOTA.