Noch ist die Zukunft der Formel 1 auf dem Hockenheimring nicht sicher
Noch ist die Zukunft der Formel 1 auf dem Hockenheimring nicht sicher. Sicher ist nur, dass die Stadt Hockenheim sich aus der Formel 1 zurückzieht. Bereits 2010 wird die Stadt nicht mehr als Veranstalter des Großen Preises auftreten, der seit Jahren der Stadt massive finanzielle Einbußen bescherte.
Die Hoffnung, dass Bernie Ecclestone persönlich als Veranstalter und Vermarkter auftritt und dem Hockenheimring so die Königsklasse erhaltet, ist noch nicht aufgegeben: „Unser Kontakt zu Bernie Ecclestone ist recht eng, ungeachtet der aktuellen Situation in der Formel 1“ , sagte Oberbürgermeister Dieter Gummer. Die „aktuelle Situation“ ist der seit Monaten schwelende Streit des Automobilweltverbandes FIA mit der Fahrervereinigung Fota, der seit gestern durch den Verzicht einer Widerwahl des Präsidenten Max Mosley abgewendet wurde.
Oberbürgermeister Dieter Gummer will nun dem Formel-1Rechteinhaber Bernie Ecclestone noch mal „einen Tag zum Durchatmen“ lassen. „Wir werden unsere Gespräche aber in Kürze fortführen, das ist auch im Sinne von Ecclestone“, sagte Gummer. Auch Hockenheimring-Geschäftsführer Georg Seiler hofft noch auf den Briten. „Ob Ecclestone selbst, ein anderer Vermarkter oder vielleicht wir selbst – alles ist denkbar“, so Seiler. „Wichtig ist, dass weder die Stadt noch die Hockenheimring GmbH wirtschaftliche Risiken eingehen.“
Die Stadt Hockenheim ist mit 94 Prozent an der Hockenheimring GmbH beteiligt. Und so auch an den Verlusten. Der Gemeinderat der Stadt Hockenheim beschloss einstimmig, den „Ausstieg aus dem Vertrag zur Formel 1auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg zu vereinbaren“.
Schätzungen, wonach auch der Große Preis 2010 in Hockenheim einen Verlust von sechs Millionen Euro bedeuten würde, veranlasste die Stadt zum Ausstieg. „Wir hätten diese Summe komplett mit Krediten finanzieren müssen“, so Oberbürgermeister Gummer. Mit Blick auf die Finanzen erklärte er, dass die bislang 15 Millionen Euro Schulden der Stadt sich so auf „mehr als 20 Millionen“ Euro erhöhen würde. Einen Seitenhieb hab es für den Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Günther Oettinger. So ist laut des Hockenheimer Oberbürgermeister ein vereinbartes Treffen von Oettinger mit Ecclestone „bislang nicht zustande gekommen“. „Deshalb ist uns die Zeit davongelaufen“.