Versöhnliche Worte von FIA-Chef Max Mosley im Formel-1-Dauerstreit
Versöhnliche Töne klingen von Seiten FIA-Chef Mosley an. Nach der Eskalation im Dauerkonflikt in der Formel 1 beim Grand-Prix in Silverstone vergangenes Wochenende scheinen nun die harten Bandagen abgelegt worden zu sein. FIA-Präsident Max Mosley hat nun der Fahrer-Teamvereinigung die Hand gereicht: „Es wird keine Klage geben. Wir wollen lieber miteinander reden als einen Prozess führen“, so Mosley. „Wir sind sehr nah beieinander, was die Fakten betrifft. Es geht nur darum, ob sich die Teams jetzt hinsetzen und die letzten Schwierigkeiten ausräumen wollen“, sagte der Chef des Automobil-Weltverbandes FIA.
Nachdem die acht in der Fota vereinigten Teams ihren Rückzug und den Aufbau einer Konkurrenzserie angekündigt hatten, eskalierte der Streit innerhalb der Formel 1. Mosley drohte daraufhin, die Formel-1-Rennställe Ferrari, McLaren-Mercedes, BrawnGP, Renault, Toyota, Red Bull, Toro Rosso und BMW-Sauber vor Gericht zu verklagen. BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen zeigte sich davon unbeeindruckt: „Ich bin sehr gespannt auf diese Klagen, unsere Juristen warten darauf“. Dass die Zeit für einen Kompromiss immer knapper wurde, betonte auch McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh. Er machte deutlich, dass spätestens Ende Juli keine Umkehr mehr möglich sei.
Längst geht es in der Auseinandersetzung zwischen der Fota und dem Automobil-Weltverbandes FIA nicht mehr nur um die von der FIA beschlossene Budgetobergrenze von 45 Millionen Euro ab dem Jahr 2010. Es geht inzwischen um Personen. Es geht um eine Person. Es geht um Max Mosley. In Silverstone wurde bereits offen darüber spekuliert, ob der Brite bereits auf der Sitzung des FIA-Weltrats am Mittwoch seines Postens enthoben werden sollte. Die Chancen dafür werden jedoch von Insidern als gering eingestuft. Dabei liegen die Kontrahenten gar nicht mehr so weit auseinander. Dass auch in der Formel 1 gespart werden muss, haben auch die Rennställe begriffen. Die Drohung der Gründung einer Piratenserie war das letzte Mittel.
„Das ist pure Fantasie. Sie wissen, dass das nicht klappt. Sie wollen die Macht über den Sport und das Geld“, so die Einschätzung von Max Mosley. Ferrari-Angestellter und Rekordweltmeister Michael Schumacher teilt diese Einschätzung selbstverständlich nicht: „Für mich ist das inzwischen eine echte Alternative.“