Ferrari hat im Streit um die Budgetobergrenze den Ton noch einmal verschärft und kündigt einen Ausstieg aus der Formel1 im nächsten Jahr an: „Wenn die beschlossenen Regeln für 2010 nicht geändert werden, dann beabsichtigt Ferrari nicht, seine Autos in der nächsten Formel-l-WeItmeisterschaft einzusetzen“. Ferrari selbst ist der Ansicht, dass die Fans weltweit Verständnis für die „schmerzhafte Wahl“ haben. Gelassen nimmt die Drohung die FIA-Zentrale in Paris entgegen: „Im Prinzip gibt es jetzt das schriftlich, was sie uns vorher schon mündlich mitgeteilt haben“, zitierte die Online-Seite von „auto-motor-und sport“ einen Sprecher der FIA. Die Scuderia ist als einziger Rennstall seit 1950 ununterbrochen im Formel1-Circus beteiligt.
Der FIA-Weltrat hatte Ende April entschieden, 2010 eine freiwillige Obergrenze einzuführen. Die Formel1-Teams, die mit maximal 45 Millionen Euro Jahresetat auskommen, erhalten große Freiheiten bei der Aerodynamik und der Motorenleistung ihrer Rennwagen. Rennställe dagegen, die weiterhin mehr investieren wollen, werden diese Vorteile verwehrt. Wie groß diese finanzielle Einschränkung ist zeigen Vergleichzahlen: Bisher geben einige Rennställe pro Jahr und Saison bis zu 250 Millionen Euro aus.
Auch BMW-Sauber, Toyota und Red Bull haben diese Regelung abgelehnt. Wie Ferrari schließen sie einen Rückzug aus der Königsklasse nicht aus. Befürchtungen, dass eine „Zweiklassengesellschaft“ (BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen) geboren wird, sind nicht von der Hand zu weisen.
Die Einschreibefrist für die kommende Saison 2010 läuft vom 22. bis 29. Mai. In dieser Woche soll es in London zu einem Treffen zwischen der Teamvereinigung Fota unter Führung von Ferrari-Chef Luca di Montezemolo und FIA-Chef Max Mosley kommen. „Es wäre sehr, sehr schade Ferrari zu verlieren“, sagte Mosley bereits Anfang Mai, betonte aber zugleich: „Der Sport könnte auch ohne Ferrari überleben.“ Anders sieht es der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso, der eine Formel1 ohne Ferrari als „unmöglich“ bezeichnete.
Mosley drängt seit geraumer Zeit darauf, die stetig wachsenden Ausgaben der Formel1-Teams zu bremsen. Er hofft durch seine Weisung auch den Einstieg anderer Teams zu erleichtern und zu ermöglichen.
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